Joseph Haydns feierliche Sinfonie Nr. 38 ›Echo‹ voller experimenteller, frecher Frische war der perfekte Aufbruch in das erste Konzert von Bas Wiegers als Associated Conductor des Münchener Kammerorchesters. Ein kleines Videoporträt von Bas Wiegers findet ihr in unserer Playlist "MKO x Bas Wiegers".
Das Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Bas Wiegers spielt
JOSEPH HAYDN (1732-1809)
Sinfonie Nr. 38 C-Dur Hob. I:38 ›Echo‹
00:00 Allegro di molto
04:10 Andante molto
10:13 Menuet. Allegro
13:11 Allegro di molto
Einstandskonzert von Bas Wiegers als Associated Conductor des MKO
Aufnahme vom 10. November 2022 in der MKO-Konzertreihe im Prinzregententheater München.
Die Sinfonie Nr. 38 ›Echo‹ zeugt von Haydns experimenteller, frecher Frische. In der zwischen 1766 und 1768 entstandenen Sinfonie Nr. 38 verweist der Beiname auf das Andante molto des zweiten Satzes. Dieses einzig für Streicher gesetzte Kabinettstück wartet mit Echowirkungen auf, wie sie in
der Musik der Renaissance und des Barock besonders beliebt waren. Hierzu spielt die erste Violine ohne Dämpfer, die zweite Violine antwortet mit Dämpfer.
Diese Echowirkung atmet einerseits bergische Naturassoziationen. Andererseits konterkariert Haydn das barocke Stilmittel des Echos, denn: Die zweite Violine soll ständig die erste Violine imitieren, »egal, wie taktlos dies im rhythmischen Kontext erscheinen mag oder übertrieben«, so Haydn in einem Brief. Das Allegro di molto ist zuvor der bis dahin wohl längste Kopfsatz im symphonischen Oeuvre Haydns. Im Menuett-Trio des dritten Satzes dominiert eine Solo-Oboe, die im Finalsatz konzertierend erneut auftritt. Dieses Finale ist ein veritables Oboenkonzert, samt Solo-Kadenz in der Durchführung. Die Solo-Oboe spielt hier Zurab Gvantseladze.
Durch ihre Überbetonung der Echowirkungen im zweiten Satz zieht sie Haydn ein Stück weit ins Lächerliche - und mit ihnen die Vorstellung einer reinen, getreuen Naturimitation. Dagegen ist das suggerierte Ticken einer Wanduhr in Nr. 101 nicht nur humoristisch gemeint, sondern lässt sich auch als akustisches Bildnis der Vergänglichkeit allen Daseins hören. (Text Florian Olters)
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Regie & Bildschnitt: Felix Hentschel
Kamera: Felix Hentschel, Markus Valley, Severin Vogl
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16 июн 2024