Plakate der Europawahl 2024 - 99 ZU EINS - Senf - Ep. 381 

Ich sehe es sogar umgekehrt, das diese Werte Werkzeuge der kapitalistischen Ordnung sind um sich Propagandistisch und Moralisch selber zu legitimieren. Das System ist gerade auf das Leben der einzelnen Menschen mit wenig Geld in den unteren Klassen der Gesellschaft runtergerechnet die aller letzte Scheiße. Jedoch wird das außer mit dem Gedanken: "Die sind halt zu schwächlich, zu dumm, zu faul und haben Versagt." nicht weiter Thematisiert sondern eher damit Gerechtfertigt das man sagt: "Für das große ganz kommt doch aber was gutes dabei heraus, besser als in anderen Systemen und das ist doch die Hauptsache." Ich habe sogar schon Kommentare gelesen da wurden Kriege wie der 1. und 2. Weltkrieg gelobt weil dadurch ja soviel neue Wissenschaftliche Entdeckungen gemacht wurden und danach soviel neuer Fortschritt möglich war. Im Schnitt ist das die gleiche Denke wie sie auch hinter dem Wertekanon steht der uns ständig in die Ohren gesäuselt wird. Lustig ist nur das sich die gleichen Leute über einen Stalin aufregen der im Rahmen seiner Werte einer künftigen Sozialistischen Sowjetunion mittels Zwangskollektivierung, Gulag und Geheimpolizei (NKWD) nicht nur im übertragenen Sinne über Leichen ging. Einer der großen Unterschiede zwischen Demokratie und Diktatur sind halt die Werte für die die Innsassen des Systems über die Klinge springen müssen und der Blutzoll den sie dafür bezahlen. In den sogenannten Diktaturen ist der Blutzoll für die Werte halt direkter insofern das man ihn meist durch vorsätzliches getötet und gefoltert werden bezahlt. In Demokratien zahlt man den Blutzoll meist indirekt indem verhungert, von anderen Hungerleidern zusammengeschlagen und bestohlen wird, von stärkeren Gekränkt und unterdrückt wird meisten solange bis man aufgibt, Depressiv wird über Selbstmord nachdenkt oder anfängt im sinne des Systems zu handeln in dem man selber hart gegen sich und andere vorgeht. Aber ein was haben Werte in Demokratie und Diktatur immer gemeinsam die Rechtfertigung für jede noch so große Missetat und jeden noch so großen Leichenberg. Alexander Solschenizyn hat in Archipel Gulag die Frage aufgeworfen was den klassischen Bösewicht im Kindermärchen von dem Bösewicht im realen Leben unterscheidet. Seine Antwort ist finde ich ernüchternd und genial. Der Bösewicht im Märschen nimmt sich selbst und seine Taten als Böse war und erfreut sich an seiner bösen Tat. Der reale Bösewicht nimmt sich und seine Tat als gut wahr da er zur Begründung/ Rechtfertigung seiner Tat immer eine Ideologie hat in dessen Rahmen er die Tat begeht. An der Stelle geh ich soweit und sage: "Ideologie und Werte sind in einer Demokratie das gleiche." Denn die Werte sind ja das Fundament das den Kapitalismus mit all seinen, sowie all seine täglichen Widerlichkeiten Rechtfertigt. Einen Gedanken will ich noch festhalten der Blutzoll für den erhalt des Systems der in einer Diktatur direkt vom Staat von seinen Bürger gefordert wird, wird in einer Demokratie im Rahmen der vom Staat genehmigten Mittel (manchmal auch weit darüber hinaus) von seinen Bürgern freiwillig gegeneinander eingetrieben. Was man sich unter diesen Rahmen vorstellen kann und was dabei erlaubt und nicht erlaubt ist wird in der Demokratie durch die Werte definiert.

Wahre Worte

Nein, der Einheitsbrei kommt nicht aus der Werbebranche, sondern weil die alle den gleichen Zweck teilen: Die Führung des demokratischen Staates erringen und da sie eine Konkurrenzgesellschaft gewaltmäßig betreuen, bedienen sie sich alle der gleichen Werte-Abstraktionen, unter welchen sich die Konkurrenten gemeinsam unterordnen können: "Freiheit, Sicherheit, Gerechtigkeit, Migrationssteuerung, Europa, das Land usw" - die Werbebranche schmarotzt davon nur

@@99ZUEINS Ist wohl beides nicht Falsch. Du beschreibst das Ziel, ich den Weg dorthin der durch die Methoden der Werbe/PR Agenturen geprägt ist.

Die Methoden bestimmen aber nicht den Inhalt, wie du es vorträgst, sondern umgekehrt: Die Methoden richten sich nach dem Inhalt und da der überwiegend identisch ist, sind es auch die Methoden weitgehend bzw. die Slogans usw. - Einheitsbrei ist auch keine Kritik, sondern nur die Beschwerde, dass es doch eigentlich vielfältig und unterscheidbar zugehen sollte - und dann, was dann? Dann sind Wahlen toll?

Das sollte wohl witzig sein.

Cringe.