Nach den vielen Messungen und den vielen db sollte man auch mal solche Werte in die Praxis interpretieren. Ich will das mal versuchen mit ein wenig Mathe und Physik. Wir messen die 1. Oberwelle auf 291Mhz (145.5Mhz x 2) mit -45dbc. Das bedeutet, an der Antennenbuchse haben wir ein Signal auf 291Mhz, was gegenüber dem auf 145.5Mhz um -45db geringer ausfällt. 5W Output auf 145.5Mhz sind 37dbm. Die erste Oberwelle wäre dann -8dbm (37dbm-45db= -8dbm), was einer Leistung von 0.16mW entspricht. Wohlgemerkt an der Antennenbuchse. Machen wir jetzt eine Antenne auf das HaFu, die wir mal mit 0db Gewinn annehmen, schauen wir uns mal die Freiraumdämpfung an (also wenn unser HF-Signal übertragen wird). Bei 2m Abstand von der Antenne haben wir zusätzliche 28db Dämpfung auf der 1. Oberwelle bei 291Mhz und sind bereits über 60db ( minus 45db minus 28db= minus 73db). Da erreichen wir quasi schon die mind. 60db, wie gesagt bei 2m Abstand von der Antenne des HaFu bei Senden mit 5W. Dehnen wir das jetzt mal auf 1km aus. Freiraumdämpfung bei 291Mhz und 1km entspricht 82db. Jetzt schauen wir mal, welchen S-Wert wir auf 291Mhz in 1km Abstand erzeugen. Zuerst bei 60db, was gefordert wird: 37dbm minus 60db minus 82db = minus 105dbm. Das entspricht einem S-Wert von S7 bei 291Mhz. Bei den gemessenen 45db wäre das: 37dbm minus 45db minus 82db = minus 90dbm, was einem S-Wert von etwa S9 entspricht. Also, in 1km Entfernung hätten wir bei einem dortigen vorhandenen RX S7(bei 60db) gegenüber S9 (bei 45db). In beiden Fällen ist das Signal in 1km Entfernung auf 291 Mhz also nachweisbar, auch bei Einhaltung der 60db mit immerhin noch S7, so weit liegt es also auch unter Einhaltung der Norm nicht auseinander. Deswegen verstehe ich auch die FCC, die ja nur 40db verlangt anstatt wie in DL 60db. Was mich ja mal interessieren würde, auf welcher Grundlage man damals genau diese 60db eigentlich definiert hat (und eben nicht 40db wie die FCC). 73 Heiko, DL1BZ
Hallo Heiko, ja -60dB sind enorm aber dennoch sollten wir uns daran halten. Die EU möchte ja einheitliche -70dB Dämpfung einführen für Hersteller und hat dazu auch schon ein entsprechendes Papier erlassen. Radio Equipment Directive (RED) ETSI 301783 V2.1.1 Die Harmonischen bleiben nicht ausschließlich in den Amateurfunkfrequenzen, aber auch dort möchte man Störungen nicht haben und wir Funkamateure sollten doch Interesse daran haben, dass unsere schützenswerten Frequenzen möglichst sauber bleiben. Die Gesetzeslage ist Fakt, über den Sinn und Unsinn kann man diskutieren Gruß Heinrich DO1HFS
Danke für das gute Video. So kann ich meine eigenen Messungen besser einordnen. Dabei erstaunt mich, dass ich bei meinem Yaesu und Icom auch nicht gesetzeskonforme Werte messen konnte. Die Geräte sind nur unwesentlich besser was die erste Oberwelle betrifft. Natürlich sind meine Messungen mit dem Tinysa nicht repräsentativ, aber der direkte Vergleich mit Markengeräten zum Quansheng hat mich persönlich überrascht. In meiner „Sammlung“ erreicht nur ein Baofeng GT-5R die gesetzlichen Vorgaben. Das wird extra damit beworben, dass es die Vorschriften einhält.
Hallo Heinrich, Vorbildfunktion und HAM-Spirit. Super erklärt und mit kuriosen Aussagen aufgeräumt. Habt ihr super gemacht 👍 73 aus dem Weserbergland Chris
Vielen Dank für die Mühe und das Demonstrieren. Habe auf ein solches Video gewartet. Vielleicht arbeitet Quansheng noch nach, das wäre sehr wünschenswert. VY73, Basti
Danke Heinrich und Michael für das schöne Video! Leider werden sehr viele das Gerät kaufen und Betreiben ohne sich über die Konsequenzen Gedanken machen. Schade, dass hier die BnetzA schon im Vorfeld Messungen durchführen kann, dass solche Geräte erst gar nicht auf den Markt kommen. Solche Videos sollten eigentlich von allen Geräten existieren, hergestellt von der BnetzA. Gruß Stefan (Wird auch bei MIchael gepostet)
Heinrich ein großes Lob Du hast das sehr gut erklärt.👍👍🙏 Und es bestätigt halt auch das die Geräte Schrott sind , auch wenn das so mancher Schreibtisch Werbefilmer nicht einsehen möchte. Gruß 73, Heinrich BW
Guten Morgen Arthur, mein erstes Quansheng wurde mit der Firmware 2.01.19 gemessen. Quansheng Nr. 2 und das Radtel kamen mit der Firmware 2.01.23. Alle drei hatten das gleiche Messergebnis. Alle drei wurden dann auf die Firmware 2.01.26 upgedated. Gleiches Messergebnis. Zudem habe ich auch mit aktiviertem „MARS“ Mod und ohne gemessen. Kein Unterschied. Außerdem war nur auf dem ersten Quansheng die Frequenzerweiterung von mir aktiviert worden. Ich weiß auch nicht, wie eine Firmware die Sendeseitigen Hardware-Filter beeinflussen sollte, zudem würde es ja den Betrieb auf den Frequenzen 200MHz, 350MHz und 500MHz negativ beeinflussen. Wie ich die Geräte drehe und wende, es bleibt immer das gleiche Ergebnis.
Danke fürs super Video! Der Fall ist klar: Quansheng bekommt ein Verkaufsverbot sehr bald, wenn nicht sogar ein komplettes Verbot aller Geräte wegen Täuschung mit einer neuen Marke. In der Schweiz wahrscheinlich sehr bald. 73 aus Zürich!
Erst mal Danke für das super Video. Hinsichtlich Störungen sehe ich aber weniger die "unzulässigen" Afu Geräte als Gefahr, eher die "halbscharig" als Betriebsfunk daherkommenden, also 16 Kanäle über Drehschalter, kein Display oder ähnliche. So ein Gerät wurde mir vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt - Betriebsfunk im engeren Sinne war es nicht. Bin auch mit keinem legalen Gerät im gleichen Frequenzband damit zusammengekommen - und tiefere Recherche (u.a. mit einem AFu Gerät - mangels Lizenz nur hörend) ergab dass die Standardprogrammierung dieser Geräte wild im 70cm Band herumtollte, inklusive Kanälen im AFu und BOS Bereich! Die Geräte wurden dann auch schnell getauscht - aber wer forscht schon nach wenn es Auffälligkeiten gibt? Zwischen den Geräten funktioniert es ja, da dürften tausende völlig außerhalb jeglicher Kontrolle täglich in Betrieb sein.
Wieder ein tolles Video Heinrich ;) Mal eine Frage - gibt es da für diese Messungen (wie sie durchgeführt werden) Vorgaben? Ich frage deswegen, weil der Markovic das Gleiche mit CB Handgurken macht, allerdings in einen Abstand von ca. 1m misst - also nicht direkt vom Antennenanschluß weg sondern auf Abstand. Und jetzt hätte ich natürlich gerne gewußt was richtig ist ;) 73 Tom
Es gibt hierzu eine Norm. Musst du mal Googeln. Da stehen auch die Grenzwerte drinnen. Oder schaust beim meinem ersten Quansheng Video rein, da hab ich das glaube ich verlinkt. Die Problematik mit nur Antenne messen besteht darin, dass jede Antenne sich unterschiedlich verhält. Auch die Umgebung kann dann eine solche Messung nicht unerheblich beeinträchtigen. Daher messe ich, wie auch viele andere, direkt um das Signal nicht groß zu verfälschen. Zudem sind das alles ja auch nur Vergleichsmessungen. Ich habe mich bei den Messaufbauten an Messdokumentationen von anderen OMs orientiert die sich mit Messtechnik und Messen von HF Technik besser auskennen. Daher denke ich, kann ich hier nicht so falsch liegen. vy 73 Heinrich DO1HFS
Ich würde mal sagen 10R da das 9R ja auch schon ein Vetriebsverbot hat, seit letztem Jahr. Zudem würde ich eher zu Retevis greifen. Günstig und bessere Qualität.
Weißt Du zufällig wie man beim GT-3TP (Mark III) die TXR-Power per default auf 'low' stellt? Mit Menüpunkt 2 kann man die Transmit-Power einstellen, die ist aber bei jedem Kanal- oder Frequenzwechsel wieder auf high. Selbst wenn ich die Kanäle mit Pwr=low programmiere (speichere), dann sind sie nach dem Aus- und Einschalten wieder auf high. Kann man da nicht irgendwo den Standard einstellen? Danke!
Habt ihr auch mal andere Funkgeräte gemessen? Laut dem was mein Tinysa misst, erreicht weder ein Yaesu FT-5DE noch ein ICOM IC-T10 die gesetzlich vorgegebenen Werte. Nur ein Baofeng GT-5R schafft die angegebenen Werte die laut Gesetz vorgeschrieben sind.
Deine Kalibrierung zu beginn ist unnötig da du ohnehin nur die Differenz misst. Es ist völlig egal welche absolutwerte da verglichen werden, es sei denn du bestimmst noch die Leistung des Trägers bzw. der Oberwelle. Handfunkgeräte mit geringerer Oberwellenunterdrückung sind eher nicht so das Problem, wenn der "Fackundige Nutzer" diese >keinesfalls< an einer Außenantenne betreiben würde.
Nein der NanoVNA ist nicht zum messen von Harmonischen konzipiert. Hierfür braucht man einen Spectrumanalyser wie den hier gezeigten TinySA oder TinySA Ultra.
@@FUNKFIEBER falsch. die Rauschsperre (Taster 1 unterhalb der PTT) schaltet die Rauschsperre ein und aus. Mann konnte dann die Frequenz "weiterdrehen" und die Rauschsperre blieb offen. Das ist nach dem Update geändert. Sobald man den Kanal ändert/VFO weiterschaltet, schaltet sich die Rauschsperre wieder ein!
@@holgerrudiger3927 die Taste ist frei belegbar und schaltet bei mir die Taschenlampe und das Radio. Die untere Taste habe ich auf Noaa und monitor(rauschsperre) belegt.
Ich bin froh das ich mir das Quansheng noch gekauft habe, es gefällt mir einfach.... welches Schaltnetzteil hält die Werte ein?? Auf unseren 2m und 70cm Bändern ist so wenig los, das wir zwangsweise auch mit diesen Geräten wenig Störungen erzeugen! Wie sehen die Messergebnisse bei unserem geliebten Xiegu 6100 aus? Schöne Grüsse Uwe
Hallo Uwe, weil wenig los ist, erzeugt man keine Störungen.....eine etwas kuriose Aussage oder? Gerade wenn man sieht in welchen Frequenzen die Oberwellen erzeugt werden. Weil ein Schaltnetzteil Störung verursacht, darf es ein Handfunkgerät dann auch? Sehr merkwürdige Einstellung. 73 aus dem Weserbergland Chris
@@DK3UH ich nehme an, du meinst "wo niemand ist kann man keinen stören" oder? Die Harmonischen bleiben nicht ausschließlich in den Amateurfunkfrequenzen, aber auch dort möchte man Störungen nicht haben und wir Funkamateure sollten doch Interesse daran haben, dass unsere schützenswerten Frequenzen möglichst sauber bleiben. Die Gesetzeslage ist Fakt, über den Sinn und Unsinn kann man diskutieren. Ich halte strenge Grenzwerte nicht für unseren Nachteil, eher im Gegenteil. Sicherlich hast du völlig Recht, dass viele andere Geräte Störungen aussenden, wie z.B. diverse Schaltnetzteile. Auch das ist nicht in Ordnung. Finde nur man sollte das eine Schlechte nicht als Rechtfertigung eines anderen Schlechten hernehmen. Du verstehst wie ich das meine? Finde es auch schade, weil das Handfunkgerät bestimmt interessant ist, wenn es die Grenzwerte einhalten würde. Also....no front 😊. Alles gut. 73 aus dem Weserbergland Chris
Hallo Uwe, der Xiegu X5105 und X6100 halten die Grenzwerte sauber ein auf allen Bändern von 160-6m bei voller Sendeleistung. Die Oberwellen bewegen sich, wenn sie Messbar sind, bei um die -60dB bei geforderten -50db. Außer beim 6m Band da werden die benötigten -60dB eingehalten. Gruß Heinrich DO1HFS.
@@FUNKFIEBER Herzlichen Dank Heinrich für die schnelle Antwort! Ich besitze auch den 6100 und bin begeistert davon unter anderem auch wegen deinen Videos! 73 ! Uwe
Das Retevis RA 79 it das baugleiche wie das Quansheng, mit der IVJ Mod3 Firmware, ist das "Problem" mit den A/B Tasten z.B. erledigt..... Bei mir laufen 3 Retevis RA79 im RX Betrieb, ich habe die Dämpfung noch nicht gemessen/ Messen Können, aber es wäre mal interessant zu wissen ob das RA79 mit der IVJ Mod3 Firmware die Werte einhält. Eventuell bei schlechtem Wetter mal ein Test Wert. Ich schicke Dir auch gerne eins zum Testen zu ;)
Eine Firmware ändert nichts an der Hardware. Somit bleibt das Messergebniss unverändert. Es wird zu diesen Geräten keine weiteren Videos geben. Hierzu wurde von mir alles schon berichtet. Und ja, habe meine Quansheng Geräte mit der Custom Firmware vermessen.
@@FUNKFIEBER das ist ja unter dem Strich die Frage der Fragen 😉 hat Retevis beim RA79 was geändert, um die Grenzwerte einzuhalten 🤔 oder ist es wie der erste Eindruck es erahnen lässt, ein Quansheng UV K5 mit Retevis Branding 🤷 Ich werde mir wohl nach deiner Anleitung, ein Dummyload bauen und dann selbst mal messen
@@momfacebook Retevis hat mir damals ein RA79 angeboten zum testen. Habe gefragt ob sie an der Hardware etwas verbessert haben oder nur Retevis drauf geklebt haben, sonst brauchen sie es mir nicht schicken. Habe keines erhalten sondern nur das RA89. Denke das sagt alles. Ist nichts anderes als Radioddity GT-82 und Baofeng UV-82. Gleiches spiel mit anderem Namen.
Die Orig Antenne bitte auch noch testen? Ein Bild in dieser Version vom Akku mit den Deklarierungen wäre auch interessant. Annahme, der Hersteller ist hier nicht im Entsorgungskreislauf mitgelistet. Auch nicht in der Weee Registrierung auffindbar.
Ohne ordentliche Messmittel ( z.B. Rigol DSA 815 / Rhode&Schwarz ) sind diese Messungen Unsinn. Mit China Messmittel kannst so etwas vergessen, also auch das Fazit.
@@FUNKFIEBER Es ist noch viel besser als ein "Hochleistungsmessgerät", es zeigt nämlich mit welch einfachen Mitteln eine Überprüfung möglich ist. Da kann keiner die Kosten für Messgeräte als Ausrede verwenden. ;)
Da würde mich mal interessieren, was so einfache namhafte Hersteller wie Yaesu mit ihren Handfunken unter 100€ zu Tage bringen. ? Das wäre mal mal wirklich interessant.
Auf der HamRadio 2022 haben wir mein Kenwood TH-D74 mal mit militärischem (?) Equipment vermessen. Nur "mal schnell" ohne in die Tiefe zu gehen. Fazit: Neben - und Oberwellen waren nicht erkennbar. Micha
@@FrankMrosack kann ich gut verstehen, war bei mir auch die Überlegung "wie lang werde ich es nutzen". Aber: Die Alternative zum teuren Funkgerät das die gesetzlichen Bestimmungen einhält ist nicht ein Gerät das günstig ist, aber die Grenzwerte verletzt. Oberste Prämisse muss doch der legale Betrieb sein. Und dann muss ich schauen: was bekomme ich für mein Geld. Es gibt günstigere Hersteller (Icom, Yaesu, Anytone) und ggf. eben ein gebrauchtes HFG. Vergleichen wir das mit dem PKW. Nutzt ja nix wenn der Auspuff zu laut ist. Die Nachbarn stört es und wenn der TÜV dir das Ding still legt erleidest du einen Totalverlust. Micha
@@DD0ULQTC Für mich ist die Erkenntnis bitter, dass ein Baofeng GT-5R die Bestimmungen einhält und ich dafür vielleicht 50 € bezahle. Ich betone nochmals, dass ich auch lieber ein Markengerät kaufe und dafür tiefer in die Tasche greife. Aber wenn ein Marken-Funkgerät in so einer grundlegenden Sache versagt, gibt mir das schon zu Denken.
Der 'Baofend-Killer' ist selber ein Baofeng! Geniale Marketingstrategie ;-) Trotzdem in Preis-/Leistung nicht zu toppen und für viele das Einsteigermodell.
Oh je, ich stelle mir gerade die Funkamateure vor, die diese Geräte nur aus der Werbung kennen und glaubten etwas gutes zu kaufen. Die verbuchen jetzt einem Totalverlust. Micha
Oh je... ich stelle mir gerade die Funkamateure vor, die geglaubt haben sie bekommen ein gutes, konformes Gerät was mit 50-600MHz beworben wird, zu einem Schleuderpreis ;) Die werden aber sauer sein wenn von der ganzen Spanne nur ein paar Bereiche nutzbar sind. Ist nicht ganz ernst gemeint, aber ich denke mal die "Funkamateure", die glaubten da etwas gutes und funktionierendes zu kaufen, sind eher in der Unterzahl. Nicht ganz ernst gemeint und sicherlich nicht als Angriff auf Dich zu verstehen, 73 DO1TLP