Schichtenplanung, Rhythmus, Freizeit, Schichtdienst bei DB Regio Bayern | Eure Fragen beantwortet #3 

Das sind die Schlimmsten. Da muss man selber einfach rigoroser werden...

Das tauschen untereinander ist sowieso schwierig, weil nicht jeder die gleichen Fahrzeuge hat. Das Geben und Nehmen ist eigentlich nur zwischen Lokführer und Einsatzplaner wichtig.

Dankeschön und liebe Grüße zurück😊

Bei uns würde das so leider nicht gehen, weil die Schichten immer abgeändert werden müssen. Je nachdem wie Feiertage liegen, oder zum Beispiel Events sind, wie Fußballspiele, Weihnachtsmärkte, etc.

Mach weiter si

Notiert 😊

@@regiotf206Danke. Ich hab leider erst jetzt die Nachricht bemerkt. Das neue Video ist wirklich Hammer!

So einfach ist das nicht, denn es sollte dabei immer bedacht werden, dass auch immer Vorlauf- und Nachlaufzeit ist und der Schichtbeginn niemals gleich ist. Auch das Schichtende.

Ist eine Frage des Rhytmusses. Ich bin zwar nur Busfahrer aber auch Ich kenne verschiedene Arbeitsrhytmen, die vom Freirhytmus auch immer gleich sind, aber in folge dessen unterschiedliche tägliche Arbeitszeit erfordern. Am Ende versucht man zwar bei 167h zu landen aber man kommt eher auf 160-180h. mal mehr mal weniger gleicht sich aber aus. Ich war auch mal auf dem Land tätig. Da sind 190h der Standart gewesen und da sind noch viele Unbezahlte Zeiten dabei. Wo wir bei dem Thema sind, das wichtigste ist wie viel der Arbeitszeit kriegst du bezahlt. Der Gesetzgeber lässt es leider zu das man ab einer gewissen Zeit an Endhaltestellen nicht bezahlt wird in einem gewissen Rahmen. Tarifverträge verhindern dies zwar immer öfter aber es war zu meiner Berufsschulzeit oft so das ich Kollegen hatte die 12-15h auf dem Bus verbrachten aber nur 8h bezahlt bekommen haben. Bei meiner Firma auf dem Land (nach der Berufsschule anderer AG) war die Zeit dann immer auf dem Betriebshof. So hätte man nachhause fahren können je nach Distanz aber die Kollegen verbrachten dann 2-3h nicht selten irgendwo im Nichts und Privatfahrten waren verboten...

Die Schichtzeiten sind wirklich gut, könnte ich aus DB Regio Mitte neidisch werden 😅

​@@kallisdesportivaEs gibt aber klare Regeln wie es mit Wartezeiten an Enthalte Stellen ist, im Bezug auf die Bezahlung. Klar wenn du nach ein paar Stunden an dann deine Pause machst, wird diese natürlich nicht bezahlt. Aber normale Wartezeiten zwischen 2 Fahrten müssen bezahlt werden. Es sei den du hast ein geteilten Dienst also 4 Stunden arbeiten, dann 3 Stunden Pause und danach die Rest von deiner Schicht. Und sollte ein Arbeitgeber sein der sich nicht daran hält und es immer wieder so ist, heißt die Lösung Arbeitsplatz wechseln. Busfahrer werden händeringend gesucht. Keine muss bei ein "schwarzen Schaf" bleiben

Ohne Chance auf Privatleben ist ein absoluter Blödsinn… klar es ist anders, man hat Schichtdienst, aber glaub mir, ich hab ein Privatleben, dass wenig eingeschränkt ist, obwohl ich diesen Beruf ausübe…

Die Schichten werden bei uns tatsächlich am computer generiert da kommt dann manchmal auch so Späße wie 4 Wochen nachtschicht raus wenn man vorher viele andere Dienste hatte ...

Der Idealfall wäre natürlich, wenn der Tf die drohende Fehlleitung rechtzeitig erkennt und noch vor der entscheidenden Weiche zum Stehen kommt. Der eingestellte Laufweg an Abzweigen wird üblicherweise durch einen Buchstaben angezeigt und auch vorsignalisiert. Steht dort etwas "Unerwartetes", sollte noch genügend Zeit sein, den Zug vor dem Abzweig anzuhalten und den Fahrdienstleiter anzurufen. Ist man schon über die Weiche drüber, dann bleiben nicht mehr viele Optionen. Den Zug zurückzusetzen ist mit ziemlichem Aufwand verbunden und in vielen Fällen gar nicht möglich, da man eine zweite Person zur Besetzung der Spitze braucht. Also muss man in den sauren Apfel beißen, Fahrdienst informieren, bei nächster Gelegenheit anhalten (möglichst in einem Bahnhof), in Absprache mit Leitstelle und Betriebszentrale einen Umleiter anfordern, evtl. lässt sich im nächsten Bahnhof auch einfach Kopf machen. Das hängt dann aber von der jeweiligen Situation ab, es wird auf jeden Fall kompliziert. Also möglichst gar nicht erst fehlleiten lassen und bei Unstimmigkeit der Kennbuchstaben an einem Abzweig im Zweifel anhalten und nachfragen. Ich hatte auch schon den Fall, dass ich _scheinbar_ fehlgeleitet wurde, nach Rückfrage beim Fahrdienst stellte sich raus, dass er einen anderen Fahrplan hatte als ich ... WTF? Also erstmal Datum, Zugnummer etc. verglichen - stimmte alles. Grund für die Unstimmigkeit war eine Streckensperrung auf meinem geplanten Laufweg, die Betriebszentrale hatte daher von sich aus schon Umleiter ausgegeben bzw. diese bereits in die Fahrpläne einiger Züge eingearbeitet. Mir hatte aber keiner Bescheid gesagt, weder die BZ noch meine eigene Leitstelle, so hatte ich in meinem elektronischen Buchfahrplan (Ebula) noch den alten Stand, der Fahrdienstleiter aber bereits die Version mit Umleiter ... ein Neuladen des Fahrplans brachte mich dann auch auf den aktuellen Stand. Sowas sollte einem aber natürlich mitgeteilt werden, sonst gibt es Verwirrung ...

@@netizen78 Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Das scheint ja wirklich eine komplizierte Prozedur zu werden, wenn das passiert. Zum Glück kommt das extrem selten vor.

Ja, gibt es natürlich auch

Die gibt's sind aber nicht sehr üppig.

Nein, Cargo hat deutlich unregelmäßigere Schichten man und steht länger an roten Signalen sowie hat mehr Nachtschichten weil der GV mehr Nachts fährt und sehr oft Personenverkehr sowohl als auch Fernverkehr vorbei lassen muss. Ein Güterzug mit unter 100 Stunden Verspätung gilt noch als Pünktlich und etwa die Hälfte der geplanten Güterzüge fällt aus verschiedensten Gründen aus also Cargo ist definitiv noch ein anderes Pflaster als Personenverkehr.

Das Problem bei Cargo ist halt (was ich auch zu spüren bekommen habe) Güterzüge fahren zu jedem Tag und auch Nachtzeit. Größtenteils aber Nachts. Da Güterzüge halt immer fahren (auch wenn alles schläft und sonst nichts mehr so richtig an ÖPNV und den Reisezügen unterwegs ist) ist das schon eine andere Nummer als im Personenverkehr. Da gibt es ja bekanntlich irgendwann den letzten Zug des Tages. Das ist im Güterverkehr nicht so. Da ist immer betrieb und da fahren immer Züge und deswegen muss man auch zu ziemlich jeder Uhrzeit als Tf anfangen.

@igel9581 - Es gibt zwar auch im Güterverkehr einige sehr regelmäßige Züge, die bspw. jeden zweiten Tag zur exakt gleichen Uhrzeit fahren, aber der größte Teil ist doch eher "spontan" bzw. zeitlich flexibel angepasst. Im Güterverkehr geht es nicht darum, einer nach Lust und Laune transportbedürftigen Ware (Menschen sind auch nur selbstverladendes Stückgut ...) einen stündlich getakteten Verkehr anzubieten, sondern man fährt dann, wenn die Fracht komplett da und der Zug voll beladen ist, vereinfacht gesagt. Verzögert sich die Beladung, verzögert sich die Abfahrt. Gibt es Probleme, fährt der Zug einen Tag später. Und auch draußen auf der Strecke ist der Güterverkehr insofern etwas im Nachteil, als dass der Personenverkehr Vorrang hat. Drängelt von hinten also ein RE oder gar ICE, wird der Güterzug auf die Seite genommen und wartet erstmal. Nachts wiederum sind zwar kaum Personenzüge unterwegs, dafür wird dann gebaut und geschweißt, an vielen Stellen sind Strecken gesperrt, es gibt Umleiter oder eingleisiges Fahren, was alles zu weiteren Verzögerungen führt. Kurz: Im Güterverkehr fährt du fast nie im Plan, sondern meist Stunden hinterher. Dementsprechend flexibel sind auch die Schichten von vornherein geplant, je nach Bedarf und Angebot, was gefahren werden soll.

Ah, super. Herzlichen Dank Euch dreien für Eure aufschlussreichen Antworten! Das klingt echt eine ganze Nummer härter als im Personenverkehr. Und wenig kompatibel mit dem Privatleben. Stelle mir gerade vor, wie ich meiner Frau oder einem Freund erkläre, den ich um 90 Stunden versetzt habe, ich sei doch noch pünktlich und er solle sich nicht so anstellen... 😌

Du kannst jede Schicht einzeln aufrufen und gucken, wo du lang fährst, ja. Edit: Anhand der Schichtnummer sieht man aber auch schon viel. Dreistellig oder vierstellig oder welche Anfangsziffer.

Geschoben wird da sehr oft. Ich lege innerhalb diesen 2 Stunden meistens keine Termine. Aber auch da kann man mit allen reden und drum bitten, dass mal nicht geschoben wird. Meistens weiß man das aber auch eine Woche vorher.

Das kann ich dir nicht beantworten…

Dieses "Verschieben" gibt es beim Fernverkehr nicht. Was du im Plan hast ist Gesetz, und nur mit deine Zustimmung kann es ändern. Allerdings hat man nur jedes dritte Wochenende garantiert komplett frei (im Vergleich zu Regio's jedes zweite). Fernverkehr hat auch bei manchen Meldestellen eine freiwilligen Teilnahme (!) Art Rufbereitschaft die man von Zuhause aus macht, und man im Prinzip innerhalb 2h nach einem Anruf da sein soll. Auch ohne Einsatz wird man bezahlt mit einer Zulage. Außerdem, bei Fernverkehr ist Dienstbeginn und Ende immernoch an den Meldestellen und man meldet sich noch zum Dienst. Bei Regio fängt der Dienst in der Regel am Bahnsteig an, 3 Minuten bevor man den Zug übernehmen muss (Aktualisierung vom Tablet und dann geht's los. Bei Fernverkehr gibt's Meldezeit, dann Tablet Aktualisierung, dann wegezeit zum Bahnsteig).

Früher gab es Bereitschaftsdienst bei der Bahn, aber im Rahmen der ganzen Umstrukturierungen und Kosteneinsparung ist er weggefallen. Das ist auch der Grund, warum so viele Züge wegen "kurzfristigen Personalausfalls" ausfallen. Heutzutage hätten wir aber auch gar nicht mehr das Personal für den Bereitschaftsdienst von früher. Das ganze System läuft vom Personal her am Anschlag.

Das einzige, was es noch gibt, sind Schichten, wo du in der Dienststelle sitzt und auf Arbeit wartest. Das ist sozusagen die Bereitschaftsschicht.

@@ThePradBitt - Bei anderen EVUs sind Bereitschaften durchaus normal. Ich habe ab kommende Woche Dienstag wieder Dienst und nach aktuellem Plan direkt die ersten beiden Tage Bereitschaft in Aschaffenburg (Güterverkehr). Das kann sich durchaus noch kurzfristig ändern und natürlich kann auch in der Bereitschaft eine Anfrage kommen - könntest du bitte hier oder dort was fahren, der Zug muss da weg, der Kollege kann nicht mehr, könntest du dort beim Rangieren helfen oder einen Zug vorbereiten etc. Aber wenn nicht, dann verbringt man halt bezahlte 8 h im Hotel (bzw. in der Nähe).

​@@netizen78 Ok dann ist das vielleicht einfach nur sehr unterschiedlich, je nach EVU und Standort. Ich bekomme es auch nur als Fahrdienstleiter mit, dass zum einen kurzfristiger Personalausfall bei den Personenzügen nicht kompensiert werden kann, zum anderen unser Rangierbahnhof teilweise keine Züge mehr annehmen kann, weil zu wenig Tfs oder Rangier- und Zugvorbereitungspersonal da sind. Das ist zwar - wenn es vorkommt - in der Regel nur für ein paar Stunden, aber wenn man einen zulaufenden Güterzug deswegen erst mal auf einem Unterwegsbahnhof zur Seite geholt und dieser abgerüstet hat, steht er teilweise mehrere Tage bis es weitergeht und blockiert die ganze Zeit ein Überholgleis. Das ist jetzt natürlich nicht der Alltag, aber auch nicht extrem selten. Gut möglich, dass hierbei auch die ganze Zeit Kollegen in Bereitschaft zum Einsatz kommen. Ich bekomme das dann nur nicht mit, weil es halt trotzdem am Ende des Tages nicht genug sind. Aber wirklich schön, dass man hier auch immer wieder was neues lernen kann, weil sich doch einige Kollegen aus verschiedenen Bereichen diese Videos anschauen 👍

@@ThePradBitt - Dass es unterm Strich zu wenig ist, egal ob mit Bereitschaften oder ohne, bekomme ich ja auch mit. Personalmangel ist also definitiv da, vielerorts. Das Blöde ist halt: Ohne Tf fährt ein Zug nicht. Ohne Fdl aber auch nicht. :D Wenn also Stellwerke nicht besetzt werden können, dann nützt selbst volles Personal auf den Zügen nix, da sie nicht fahren können. Hanau ist da aktuell ein schönes Beispiel - in den Nachtstunden ist offenbar der halbe Bahnhof dicht, weil ein elektromechanisches Stellwerk nicht besetzt ist. Viele Pz machen dann in Wolfgang Kopf, um den anderen - besetzten - Bahnhofsteil anfahren zu können ... irre ...

Der raucht und geht für die Sifa kurz zurück oder wenn er wachsam betätigen muss oder Geschwindigkeit anpassen. Aktive Streckenbeobachtung ist das aber NICHT Rauchen ist bei den meisten Unternehmen eh verboten (aber machen viele… so lange sie dabei wachsam sind soll’s mir egal sein)

Das einzige Problem wäre evtl. das Rauchen an sich, das kann je nach Unternehmen verboten oder zumindest unerwünscht sein (andererseits haben zumindest unsere Loks alle Aschenbecher ...). Das gelegentliche Rumlaufen sehe ich nicht als problematisch an, denn es gibt ja in dem Sinne keine Steuerung, die es "festzuhalten" gilt o. ä. - der Zug weiß von allein, wo er hin will und mit der AFB (Automatische Fahr- und Bremssteuerung) hält er auch die eingestellte Geschwindigkeit. Zwei Dinge sind dabei wichtig: 1) Bedienung der Sifa (Sicherheitsfahrschaltung), das geht aber auch am Fenster stehend über den Seitenfahrschalter und 2) Beobachtung der Strecke, auch das ist i. d. R. gegeben, selbst wenn man nicht auf dem Fahrersitz ist. Auch eine Schnell-/Gefahrenbremsung sollte am Seitenfahrschalter möglich sein, von daher brauchst Du Dir eigentlich keine Gedanken zu machen, wenn der Tf mal aufsteht und in der Kabine rumläuft. Sollte eine Ausnahme sein, ist dann aber an sich kein Problem, es kann nichts passieren.

Is eigentlich wie beim auto fahren das handy ist verboten trinken und essen darf man wenns nich grade nen 3 gänge Menü is aber mal ins Brot beißen ist ok

@Trainfan23807 - *"darf man als lokführer wenn man eine rote Ampel hat ans handy und irgendwas machen zum beispiel youtube kucken"* Das Stehen vor einem roten Signal ist Dienstzeit, da sollten private Dinge tabu sein. Etwas anderes ist es, wenn man Pause macht oder (im Güterverkehr) vom Fahrdienstleiter auf die Seite genommen wird und er einem direkt sagt, dass es länger dauern wird. Aber abgesehen von solchen - abgesprochenen - längeren Standzeiten sollten private Dinge unterbleiben bzw. sind ohnehin verboten. *"Darf man während der Fahrt trinken und Essen also trinken darf man ja bestimmt aber darf man im führerstand essen wenn man nicht fährt"* Essen und trinken kannst du auch während der Fahrt machen, solange es nicht ablenkt und die Streckenbeobachtung beeinträchtigt. Die Hände sind ja i. d. R. frei, da kannst du dir auch vor Fahrtbeginn eine Pizza mitnehmen und die dann unterwegs einschieben.

@@netizen78 okay danke

Musst du ja nicht

Lieber Thomas, ich mag die Deutsche Bahn auch nicht, aber gerade Leute wie Nico geben alles, um das beste daraus zu machen und möglichst viele Passagiere pünktlich und sicher ans Ziel zu bringen!

Danke, das freut mich @RetaamX 😊 ich glaube er hat das nur nicht so ganz verstanden, worum es hier geht…

@tommyvandeerberg63 - Für die Probleme der Bahn kann man als Tf aber nichts, auch nicht als Fahrdienstleiter. Im Gegenteil: Das sind genau die Leute, welche an vorderster Front das ausbaden müssen, was Politik und der Konzern selbst vermasseln. Du haust hier also auf die falschen ein.