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Wie wir heute wissen, kann gewöhnliche Materie (aus denen z.B. Planeten wie unsere Erde sowie Sterne bestehen) nur etwa fünf Prozent des gesamten Energiehaushaltes des heutigen Universums ausmachen. Der Rest wird in sogenannte Dunkle Materie (ca. 25%) und Dunkle Energie (ca. 70%) aufgeteilt. Trotz beeindruckender experimenteller Entwicklungen in der Teilchenphysik und der heute verfügbaren Präzisionsbeobachtungen in der Kosmologie bleibt die Natur der Dunklen Materie jedoch weiterhin mysteriös. Drei Jahrzehnte der Nichtbestätigung des Standardparadigmas, in dem die dunkle Materie aus schwachwechselwirkenden massereichen Teilchen besteht, haben Überlegungen forciert die über diese Szenarien weithinausgehen. Ein weiterer, gut motivierter, aber bis dato weniger erforschter Kandidat der dunklen Materie sind primordiale Schwarze Löcher. Dabei handelt es sich um Schwarze Löcher - also den nach heutigem Verständnis kompaktesten Objekten die es gibt - die im frühen Universum entstanden sind. Dabei ist deren Massenbereich enorm: von Bruchteilen eines Gramms bis viele Größenordnungen über den schwersten bisher entdecken supermassereichen Schwarzen Löchern.
Dr. Florian Kühnel forscht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Forschungsfeld ist die theoretische Kosmologie, wo er sich insbesondere mit der Physik primordialer schwarzer Löcher auseinandersetzt.
31 мар 2021