Was wären die deutschen ohne ihre Gesetze. Wenn man das hört, kann einem die Lust am fotografieren ja glatt vergehen. Zum Glück habe ich mich ein wenig auf Landschaftsfotografie spezialisiert. :-)
Das Persönlichkeitsrecht wiegt hierbei mehr als das wirtschaftliche oder durch Hobby bestehende Interesse des Fotografen. Gesetze müssen hierbei einen möglichst großen Sachverhaltspool abdecken und durch Urteile werden dann oft Einzelfälle noch geregelt. Natürlich schränkt so ein Rechtssystem auch die "Vernünftigen" ein.
Ich betrachte das mit der DSG-VO nicht ganz so streng, wenngleich ich verstehen kann dass "man da lieber auf der sicheren Seite ist". Die DSG-VO ist eine EU Verordnung, die in sich bereits regelt, dass die einzelnen Staaten eigenes Recht darüber stellen können, wenn es um Fragen von Journalismus, Meinung und Kunst geht. Alle drei Bereiche sind mit der Fotografie betroffen. Und hier wiegt das Recht des Schaffenden (Grundgesetz: Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Pressefreiheit) doch deutlich höher, als das Recht auf Schutz der persönlichen Daten. Mit der Einschränkung die bei der "Meinungsfreiheit" immer gilt: Ich darf niemanden Beleidigen, Bloßstellen, Rufschädigen, auch darf ich nicht gegen die Demokratie arbeiten oder Hetze betreiben und keine Gewalt verherrlichen. Bei besonders schützenswerten Gruppen (Kinder, Kranke, Gebrechliche, Minderheiten etc.) ist besondere Achtsamkeit gefragt. Die Straßenfotografie ist als Kunstform anerkannt. Damit darf ich im öffentlichen Raum grundsätzlich also alle Menschen - sogar deutlich erkennbar - sogar gegen ausdrücklichen Wunsch fotografieren und veröffentlichen - solange kein ausreichender Grund (von dem ich Kenntnis habe) dagegenspricht. Werde ich gebeten das Foto einfach zu löschen ohne Begründung, dann muss ich das nicht tun. Werde ich gebeten das Foto zu löschen, weil die Ehefrau nicht erfahren darf, dass man mit der neuen Freundin im Cafe saß, dann muss ich es löschen. Einen Obdachlosen, jemanden der stürzt oder sich in einer peinlichen Situation befindet, den darf ich nicht fotografieren, weil das den Menschen in seiner Würde schädigen könnte. Die Einverständnis zu holen birgt sogar deutlich mehr Risiko, denn wenn ich eine Einverständnis eingeholt habe, dann muss diese auf jeden Fall jederzeit Widerrufbar sein. Es kann Jahre später, wenn das Bild schon verkauft und im Netz verbreitet ist ein Wiederruf kommen - dann hab ich ein echtes Problem. Der Fall kann nicht eintreten, wenn ich gar nicht erst die Einverständnis angefragt habe. Außerdem, wenn ich nicht nach Einverständnis frage, dann kann mir auch kein Grund genannt werden, weshalb das Foto nicht geht. Das gilt sogar dann, wenn aus der Kunst ein Gewerbe entsteht. Obgleich dann alles nochmal etwas strenger wird. Noch drei Dinge: 1. Ich sehe die Straßenfotografie durchaus als Mittel zum Widerstand. Ziviler Ungehorsam gehört zur Demokratie dazu. Wenn wir uns in bestimmten Situationen ungerecht behandelt fühlen - vom Gesetz oder weil irgendein Abmahnheini sich das Gesetz zurechtbiegt - dann sollten wir da auch ein bisschen Gegendruck reingeben und es nicht einfach dulden. Was wollen die machen.... Millionen Fotos abmahnen? Die Gerichte sind doch eh völlig ausgelastet. Die können abmahnen soviel sie wollen... ob die Gerichte das mitmachen ist ne ganz andere Frage. Wer bei jeder Abmahnung gleich das Portemonnaie zückt, dem kann auch nicht geholfen werden. Besser erstmal Widerspruch, damit klar ist, dass man es nicht anerkennt. 2. Aus ethischen (nicht aus rechtlichen) Gründen würde ich niemals ein Foto mit einer eindeutig erkennbaren Person veröffentlichen und auch dann nicht, wenn ich gebeten wurde das Foto zu löschen. 3. Ich bediene mich trotz meiner Sicht auf das Recht dennoch lieber fotografischen Freiheiten die ich habe: Von hinten, Profile, Silhouetten, Schatten, Unschärfen, Bildbearbeitung. Und ich veröffentliche niemals ein Bild wo ein Gesicht klar erkennbar ist. Nicht weil ich Angst vor dem Recht hätte, sondern weil ich die Privatsphäre von Menschen respektiere. Es macht mir mehr Spaß.
Nun ja da hast du ja richtig Licht hinters Fotografieren gebracht Deutschland deine Paragraphen und die Anwälte geben sich die Hände in die Hand da kann einem schon die Lust am Fotografieren vergehen da war die gute alte Zeit des Foto Albums dass man eh nur der Familie zeigte schon nicht schlecht...Dir vielen Dank lieben Gruß Michael
Was kann ich dafür, wenn ich z.B. ein öffentlich zugängliches Schloss fotografieren möchte und davor stehen dummerweise Skulpturen einer vorübergehenden Ausstellung. Klar, die Skulpturen als Hauptmotiv tabu, aber wie sieht das aus, wenn ich nun das Schlösschen als Hauptmotiv habe. Eigentlich stören mich die blöden Skulpturen ja auch noch und versauen mir meine gedachte Bild. Sie behindern somit meine künstlerische Freiheit. Ich kann doch auch nix dazu das ein für mich uninteressanter Künstler allgemeines Kulturgut verhüllt. Sorry der Reichstag gehört aus meiner Sicht dem deutschen Volk und wenn man Ihn schon verhüllen muss, dann gehört für mich die Hülle zum deutschen Volkseigentum. Mal fragen wer das Ding bezahlt hat und finanziert. Es liegt immer im Auge des Betrachters, 😁😉 Danke für das sehr informative Video. 👍
Im Prinzip läuft einem immer das Urheberrecht rein und das gilt bis 70 Jahre nach dem Tod. Deshalb darf man den Eiffelturm tagsüber fotografieren, der Architekt ist über 70 Jahre tot, nachts aber nicht, da die Lichtinstallation noch unter Copyright steht. Das macht es dann kompliziert, aber wenn man aufpasst, kann man viele interessante Gebäude inzwischen auch fotografieren, wenn es keine Panoramafreiheit gibt, aber eben das Urheberrecht sein Ende gefunden hat.
So "sehr Deutsch" ist das ganze garnicht, macht mal eine Fotoreise nach Paris ;-) gerade was den Eifelturm angeht muss man da sogar noch drauf achten "wann" man ihn fotografiert...ob Tagsüber, oder Nachts wenn er beleuchtet ist. Und wie hart die Franzosen damit sind merkt ihr wenn ihr das Bild dann noch online stellt :-) Aber im Grunde macht es ein schönes Hobby nur madig!
Klar darst du den Eiffelturm morgens, mittags, abend, nachts, dunkel oder beleuchtet fotografieren. Du darfst ihn nur nicht auf Facebook, Insta & Co veröffentlichen.
@@amskirven Zitat meinerseits "...merkt ihr wenn ihr das Bild online stellt", dachte es sei verständlich ausgedrückt. Du hast selbstverständlich mit Deiner Argumentation auch recht.
Wie immer tolles Tutorial 💚. Ich wollte noch ergänzen, dass in vielen Ländern das fotografieren von allem was nicht Landschaft ist (und selbst diese) wirklich sehr gefährlich ist und im Worst Case Szenario in einem sehr unangenehmen Gefängnis enden kann. Somit bitte in allen Entwicklungs- und Schwellenländern sich vorher genau informieren, evtl. staatliche Genehmigungen für das fotografieren einholen, etc. Besondere Vorsicht dann noch bei Regierungsgebäuden, Infrastruktur (beispielsweise Staudämme), militärische Anlagen, Frauen! und besonders in allen Grenzregionen. Deutsche sind da leider sehr naiv und glauben sie stünden über den lokalen Gesetzen. Ich habe mal erlebt wie eine US Staatsbürgerin mit aller Brutalität aus einem Flugzeug geholt wurde, weil sie während der Zwischenlandung in Kano (Nigeria) ein Foto aus dem Flugzeugfenster gemacht hat (der Weiterflug hat ohne sie stattgefunden). Im Iran hat ein Kollege von mir wochenlang im Gefängnis gesessen, weil er der traumhaften Landschaft einfach nicht widerstehen konnte (und die ist wirklich traumhaft). Katar, die VAE, Saudi Arabien, Pakistan, der gesamte afrikanische Kontinent, Argentinien, etc. - alles nur mit besonderer Vorsicht oder Genehmigung.
Der Architekt, wie jeder anderer Urheber, hat ein Recht auf Namensnennung. Er kann bestimmen, ob und mit welcher Urheberrechtsbezeichnung sein Werk zu versehen ist. Beim Fotografieren eines Bauwerks übertrete ich kein Urheberrecht des Architekten, denn das Urheberrecht bezieht sich auf den Entwurf, Details usw. Bei der Beleuchtung des Eifelturm geht es um die Vermarktungsrechte - nicht Urheberrechte. Abgebildete Bauwerke in der Werbung ist eine andere Geschichte. Es gibt Bauwerke der sensiblen Infrastruktur wo ein Fotografierverbot angezeigt wird wie z.B. Gefängnisse, Brücken, Bahnhöfe, usw. wobei es um den Schutz der Einrichtung geht. Verstehe die Streetfotografie nicht so, daß mir nach jedem 100sten Foto ein Brief vom Anwalt ins haus flattert.
Danke für diese hilfreiche Zusammenfassung! Hier noch eine kleine Ergänzung: juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&pm_nummer=0056/17
@@wolfgangkeel9693 Das ist halt der Unterschied zwischen youtube und Realität. www.fotomagazin.de/praxis/fotorecht/fokus-fotorecht-neues-gesetz-fuer-strassenfotografen ... weils grad zum Thema passt.
Das mag ich an Deutschland echt nicht! In anderen Ländern kann man uneingeschränkt Streetfotografie machen und ich meine wirklich Streetfotografie also einfach Situationen einfangen wie sie geschehen.
Man darf also kauen aber nicht schlucken. Das Gesetz ist so kompliziert und bewusst lückenhaft gestaltet dass es nur die wenigsten verstehen. Wenn ich also in München vom Oylmpiaturm aus ein Foto von der BMW Welt (Architektur) mache und es veröffentlichen möchte muss ich erstmal zum Architekten des Olympiaturms und dann zu dem von der BMW Welt oder wie? hahahaha
Mein lieber Riko Du machst im Regelfall gute Arbeit, aber bei der Panoramafreiheit hast doch falsch ausgelegt §59 UrhG (1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend AN öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Graphik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Bei Bauwerken erstrecken sich diese Befugnisse nur auf die äußere Ansicht. Sprich den Berliner Fernsehturm vom Hotel aus fotografieren unterliegt definitiv der Panoramafreiheit, weil der Fernsehturm im öffentlichen Raum steht. Der Fotograf muss daher nicht im öffentlichen Raum stehen. Bahnhöfe sind zwar in Privatbesitz werden aber als öffentlicher Raum gewertet. Hier muss man dann streiten was die Außenansicht des Gebäudes ist. Beim Mannheimer Hauptbahnhof von den Gleisanlagen würde ich sagen safe. Beim Frankfurter wird's Tricky.
@@RikoBest extra noch Mal für Dich recherchiert: BGH, Urteil vom 09.03.1989, I ZR 54/87, NJW 89, 2251; GRUR 90, 391; ZUM 89, 516 Friesenhaus-Urteil; Fotografieren von Privateigentum; Ungenehmigtes Fotografieren eines fremden Hauses von einer ALLGEMEIN ZUGÄNGLICHEN STELLE aus - keine rechtswidrige Einwirkung auf fremdes Eigentum; werbliche Verwertung zulässig Was sind allgemein zugängliche Räume? Öffentlich zugänglich sind nur solche Räume, die ihrem Zweck nach dazu bestimmt sind, von einer unbestimmten Zahl oder nach nur allgemeinen Merkmalen bestimmten Personen betreten und genutzt zu werden. Dazu zählen beispielsweise Ausstellungsräume eines Museums, Verkaufsräume oder Schalter hallen. Und meines Wissens ist die bekannte Terrasse in dem Hotel für jeden frei zugänglich ;)
Ist ja nicht nur dabei. Geh mal in den Zoo und fotografiere nen Affen oder nen anderes Tier. Darfst ja dann ohne Zustimmung auch nicht veröffentlichen, da es auf Privatgrund geschossen wurde.
Danke für den Einblick. Aber was für ein Mist. Alles Paragraphenreiter. Man soll ja keinen Berufsstand verunglimpfen, aber wer sowas macht muss schon „besonders“ sein
Lieber Riko, mir ist schon passiert dass ich in einer Kirsche wo man hat fotografiert dürfen auch leider anwesende Menschen fotografieren musste um eingerissenes schönes parama Indie kamera reinzubekommen. Viele haben nichts dagegen gehabt nur eine Person und die kam auf mich zu und meinte sie haben mich doch eben fotografiert das will ich nicht worauf ich aber leider sagen musste das ist sie nicht auf dem Bild hatte. Die Person bestand darauf dieses Foto sehen zu dürfen ob ich auch die Wahrheit äußer. Das ist ein Punkt den du z.b. in dein Video hast vergessen zu erwähnen dass dieses auch vorkommen kann sonst hätte ich das Bild löschen müssen im beisam dessen Person. Da diese Person schon in der Ferne gesagt hatte ich soll dieses bin sofort löschen Punkt sowas wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag und verbleibe mit lieben netten grüßen, Hobby Fotograf Peter, und bleib mir gesund
Frage: Ich mache ein Bild an einem Platz, Ort der für jeden zugänglich ist. Jetzt kommt ein Anwalt und schickt mir eine Abmahnung wegen Bildrechten. Der Anwalt selber hat mit dem Foto nichts zu tun und befindet sich selber auch nicht auf dem Foto. Der darf mich abmahnen ??? Wenn das der Fall sein sollte ist das doch abzocken und hat nichts mehr mit der Aufgabe eines Anwalts zu tun. Und wenn das System dem Anwalt auch noch Recht gibt, stimmt am System was nicht. Oder sehe ich dsa Falsch?
Hallo Udo, grundlegend gibt es zu viele Anwälte und alle möchten etwas vom Kuchen abhaben also suchen sie die die sonst keine Mandanten bekommen solche Grauzonen um damit Geld zu verdienen. Soweit ich weiß kann dich der Anwalt aber eigentlich nur abmahnen wenn der Urheber oder Architekt ihn beauftragt. Öffentlich zugänglich bedeutet nicht gleich Panoramafreiheit. Bestes Beispiel wäre hier das Sony-Center. Ist öffentlich zugänglich aber privat und das veröffentlichen der Fotos ist nicht gestattet.
Mal ne frage was interessiert es das hotel was ich für fotos ich mache von zb. der Dachterrasse vom hotel und schaue auf den Fernseher Turm. Das kann ja denen egal sein oder?
Ich glaube dem Hotel wäre das wirklich egal. Es geht hier um das Prinzip und Rico hat das als Beispiel benannt. Im Zweifelsfalle müsste dann das Hotel beweisen, dass ich das Foto nicht mit einer Drohne aufgenommen habe. ...
Hat mit Deutschland wenig bis gar nichts zu tun, da es sich um Einschränkungen handelt die dem EU-Urheberrecht entspringen. Tatsächlich ist es so, dass Deutschland es mit der sogenannten Panoramafreiheit entschärft hat...in den meisten EU Staaten wird das Ganze wesentlich strikter gehandhabt.
Und ich will gerade mit dem Fotografieren anfangen und muss dann sowas sehen. Na Toll, dann verkaufe ich meine Sony wieder. Denn auf Trouble habe ich Null Bock. Danke für die Hinweise, ein angehender Fotograf weniger...
@@RikoBest Ja das mag sein, aber Du bringst mir das so rüber das alles Verboten ist. Ich komme im Laufe der Woche beinahe tägl. in eine andere Stadt rein und sehe Hammer Gebäude. In ca. 1 Jahr gehe ich in den Ruhestand und wollte mir in meinem letzten Arbeitsjahr unbedingt noch Erinnerungen ablichten. Aber mit diesen Beschränkungen und evtl. Abmahnsache die auf mich zu kommen könnte,will ich mir meinen Lebendsabend nicht versauen. Verstehst Du wie ich das meine ? Oder ich warte noch das 1 Jahr ab und gehe dann auf fotogr. Tuchfühlung. Aber für mich werde ich in den Städten ganz furchtbar fotografieren gehen und Flickr muss dann eben auf diese Fotos verzichten. Schade drum, aber anders wirds nicht laufen.
Little Caesar oh Gott, du hast ja rein gar nichts verstanden, was dir im Video vermittelt werden sollte.Aber eh, für Typen wie dich ist wer wahrscheinlich wirklich besser es einfach sein zu lassen...Wieder mal ein eindrucksvoller Beweis, das Alter pauschal nicht schlauer macht.🤦🏻♂️
@@Pyrahna241 Danke für deinen persönlichen Angriff obwohl dieser rein nichts mit diesem Thema zu tun hat. Hast Heute noch nix zu Beißen gehabt, merke ich schon.
grausames Video, in 13 Minuten mindestens 100 mal wiederholt. Scheint Programm zu sein denn Rico Best ist da nicht alleine mit solchen ermüdenden Videos ...
