"Das ewige Misstrauen in das Einfache" - Volltreffer. Damals waren es die Häuser, später die Gärten, die Mode, die Möbel, der überall herumstehende, grausame Deko-Wohnmüll. Toller Film!
Exakt auf den Punkt gebracht....meine Eltern stammten aus Niederbayern und dem Bayrischen Wald...beruflich musste mein Vater 1951 ins Land der Preißen, Bonn. Gebaut wurde 1966 ein Bungalow, seinerzeit hochmodern....und mein Vater legte großen Wert darauf das mit dem Bayrischen erst hinter der Wohnungstür begonnen wurde.....er wusste warum, er war Bauingenieur und kannte den schlechten Geschmack der Zugezogenen.....und der Wieland mit seinen klaren und messerscharfen Blick.
Ich frage mich, wie es sich für die Erbauer dieser Häuser angefühlt haben musste, wenn sie ihr eigenes Haus plötzlich in einem Beitrag im Fernsehen gesehen haben und dabei Dieter Wieland ihre "Hausbaukunst" derart verrissen hat, bei ihnen im Prinzip maximale Geschmacklosigkeit diagnostiziert hat 🤔🤔. Dennoch muss ich Hr. Wieland weitgehend zustimmen, auch wenn er manchmal schon sehr bissig ist.
Man hat halt so gebaut und so extrem wie in der Doku war es ja nicht immer zum Glück. Zumindest lebt von dem Holz Zeug nicht mehr viel. Das Wetter hat das Zeug zusammen gefault
@@bimbsen ich hab neulich sic, jemand getroffen der hatte so ein Haus wie im Film. Mit den selben Balkonen und der wollt das renovieren. Ich bin kein Schreiner. Ich bin Elektriker. Aber ich kenn mich aus mit Holz. Ich bin also zum Schreiner und ließ mir 10 solche Bretter nach bauen 😄😄. Und brachte die dem Mann vorbei. Der hat schon eifrig angefangen die Balkone zu schleifen. Ich dachte mir nur "schnell weg hier". Normal faulten diese Balkongeländer weg
Dachte ich mir vergangenes Jahr ziemlich gleich bei einer größeren Jugend - Veranstaltung im LKR. Miesbach, zu der ich über paar Ecken eingeladen war. Ein schrecklicher Girlandenkranz hatte die Aufgabe die häßliche Betondecke der Mehrzweckhalle zumindest in Teilen zu verdecken. An den Biertischen darunter gut hundert junge Menschen, die sich das Bier gut schmecken ließen. Gen Nachmittag zu, verloren die Dirndeln der Madeln langsam ihre Form, zu viel Bier verkleisterte ihre Form. Niemand ob männlich ob weiblich führte geschätzt weniger als 3 - 5.000,- € Gewand aus. Ich fühlte mich, wäre es weniger protzig gewesen, wie in einer Zeitmaschine, wo junge Menschen in den Gewändern meiner Urgroßeltern beim Bier saßen und die Musik meiner eigenen Jugendzeit aus den Lautsprechern dröhnte, Hard Rock und teils Heavy Metal. Vieles vermischt, doch kein Funken an Eigenem was man einmal als generationseigen benennen wird können, bis auf den sündteuren, doch je später, je weniger gepflegten Trachtenstyle eben.
Diesen Stilmischmasch gibts überall in deutschen Landen. Barocke Geländer, Erker-Türmchen, aufgesetzte Sprossenfenster, Pseudo-Fachwerk... Gemütlich soll es halt sein. 😉
Gibt schlimmeres. Zum Beispiel Dresden Prohlis oder Gompitz. Da kann sogar ich im Dreieck springen. Trotzdem vielen Dank und weiter geht es zum nächsten Beitrag. 🙋♀️🏢
Hmm, das erinnert mich an die Sommerurlaube mit meinen Eltern damals in den 90ern in den Bergen (z.B. Füssen), da fand man diesen Kitsch überall... Glücklicherweise wohne ich im Donaumoos, wo es keine Berge gibt...
@@michimuster3407 Zum Glück... Bei uns im Moos gibts dafür viele Radwege, auf denen man dank fehlender Berge wirklich super fahren kann, dann haben wir viele Badeseen, gute Gastronomie, einen schönen Auwald und wer sich nach Burgruinen sehnt, da haben wir auch eine bei Neuburg und nen sehr schönen Biergarten. In Neuburg kann man noch dazu auch viel unternehmen.
Zu den schmiedeeisernen Fenstergittern fällt mir Max Goldts Bemerkung dazu ein, wie sich "Damengefängnisse" optisch von Frauengefängnissen unterscheiden müssten.
Wieso? So mit Tradition haben die es auch nicht und auch nicht mit Heimat oder deren Erhalt. Und Sinn fürs Schöne und Einfache erst recht nicht. Aber er lebt ja noch, man kann ihn fragen.
Ich sehe den Jodlerstil nicht so kritisch, eine passende Weiterentwicklung des Heimatstiles. Wenn ich diese Häuser sehe, weiß ich, ich bin in Bayern. Was will er? Überall Bauhausklötze, die überall auf der Welt stehen könnten?
