Wenn ich die Präsentationen von Herrn Toyoda (von Toyota), von Herrn Diess (VW) und von Herrn Chung (Hyundai) miteinander vergleiche, stelle ich doch fest, wohin die Reise geht. Der Toyota-Chef hält die Präsentation auf Japanisch und Herr Diess auf Deutsch (auch wenn beide Herren sehr gut Englisch sprechen können). Nur Herr Chung spricht auf Englisch. Ich schätze alle drei Autohersteller werden noch eine Zeit mitmischen und zu Tesla aufschließen. Es wird nicht nur ein Wandel von Verbrenner zu Elektroauto stattfinden, sondern ein Wandel von Individualverkehr zu Taas (Transportation as a service). Es werden deutlich weniger Fahrzeuge benötigt. Das haben nur wenige bisher begriffen. Das ist auch völlig nötig, weil die Staaten total verschuldet sind und die immensen Kosten der Infrastruktur nicht langfristig stemmen können. Es kommen auf uns riesige neue Kostenblöcke hinzu neben Zinszahlungen sind das Klimakosten und Transformationskosten. Wir haben schon große Unternehmen sinken sehen und Autohersteller sollten nicht glauben, dass sie unsinkbar sind. Wer den Wandel nicht erkennt und sich nicht anpasst, dem droht, was Herr Gorbatschow schon einst gesagt hat: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Dabei gibt es wohl einen Gedankenfehler. Die Mehrheit der Weltbevölkerung kann sich heute noch kein Auto leisten, es fahren nur 1,3 Mrd. auf der Welt herum. Auch diese Menschen wollen und können zukünftig ein Auto besitzen. Deshalb wird sich die Anzahl der Autos in Zukunft noch deutlich erhöhen.
Wen juckt, in welcher Sprache wer spricht, schließlich hilft mittelmäßiges english auch keinem richtig. Die Frage ist vielmehr die Botschaft. Das Ganze Blablabla des Unterganges gab im Jahr 1993 genau so. Damals war der Tenor, dass die deutschen Hersteller untergehen würden. Damals gab es erstmals seit Jahrzehnten einen gewaltigen Einbruch in der Maschinenbauindustrie, besonders im Ländle. Die Magazine waren voll vom Untergang der deutschen Automobilindustrie, die den Wandel zu Elektronik verpennt habe oder technisch hinterherhinge, was meist auf BMW gemünzt war, die seit den späten 80ern unter Elektronikschwächen litten. Dumm nur, dass das Gegenteil eintrat und die deutschen Hersteller mächtiger und größer wurden denn je, als VW 10.000 e Mitarbeiter zu viel an Bord hatte und erst Piech hart durchgriff, als er die 4 Tage Woche einführte und den Plattformbau durchdrückte, als VW Passat und Audi sich eine Basis teilten und zum Verwechseln ähnlich sahen. Einfach mal machen lassen und schauen, was kommt, aber weiterhin kritisch sein und einfach nicht kaufen, wenn nix Überzeugendes kommt. Der eqs kam wie aus dem Nix, weil alle vorherigen Elektrifizierungen Gurken waren und plötzlich ist da ein Auto, was es auch mit Tesla aufnehmen kann, nur auf ganz anderem Level. Seit Jahren verkauft Tesla Autopiloten - und liefert fast nix oder Probleme. Aktuelle Modelle sind nicht legal nutzbar laut deutschen Gerichten, weil Kernfunktionen nicht in der x. ten Touch Menü Ebene vergraben sein dürfen. Hier bei uns gab es schon 2 x eine Klatsche, dass man zur Bedienung des Wischers eines Teslas bei Regen das Auto anzuhalten hat. Cooler Fortschritt, wenn man parallel autonome Fahrpakete verkauft, die es Jahr für Jahr nicht gibt oder sich verzögern (USA) oder legal nicht eingesetzt werden dürfen. Die Planung von Routen mit Zwischenstop war auch ein Alptraum, der erst Weihnachten gelöst wurde, weil es den nicht gab. Klar, Problem ist jetzt 5 oder 7 Jahre später gelöst, aber frei von Problemen sind Teslas nicht. Nokia ist eine andere Story, eine der Konvergenz und wo es nicht nur Nokia traf, sondern auch alle sogenannten Palm / Handheld device makers von Sony über Ericson, Handspring, Dell, HP, Microsoft. Am Ende will die Welt aktuell selber fahren und das Mobil besitzen, nicht auf eine people mover Kabine warten, die mal vorbeikommen mag. Das wird auch noch lange so bleiben und was sich ändern wird, mag die Form und Dauer des Besitzes sein, denn die Hersteller werden lieber jeweils 2-4 Jahre vermieten als verkaufen wollen und das bei neuen wie auch gebrauchten Karren, also Miet / Leasmodelle mit einfach Upgrades zunehmen, aber selbst das geht mit großen Incentives nur langsam, weil die Kundschaft nicht hinterherrennt bei solchen Modellen.
Sehr interessanter Gedanke - gerade das autonome Fahren wird Taas im großen Maßstab vorantreiben. Man stelle sich vor, über eine App seinen Standort auf der Karte auszuwählen und in wenigen Minuten - vielleicht sogar nahezu direkt - kommt ein autonom fahrendes Auto aus der Nähe angefahren. Man steigt ein, gibt den Zielstandort an und fährt ohne Stau, ohne, dass man selber aufmerksam sein muss, zum Zielort. Gerade in der Logistik wird es sicherlich sehr zeitnah (5-15 Jahre) autonom fahrende LKWs geben. LKWs die 24/7 fahren können, die eventuell sogar weniger Unfälle bauen. Die Möglichkeiten und Chancen werden gewaltig sein...
@ Wäre toll wenn du noch das Datum der Hauptversammlung in die Shownotes schreiben würdest! Ist immer wichtig zu wissen wie aktuell bestimmte Aussagen sind.
11:10 Ich glaube dass sich Herr Diess völlig verrechnet, wenn er meint, es würde bis 2030 dauern, bis die Umsätze der E-Fahrzeuge die der Verbrennerfahrzeuge einholen wird. Ich denke, 2024 bis 2025 wird es so weit sein, wenn man die bisherige Wachstumskurve fortschreibt.
2 года назад
Du glaubst gar nicht wie viele Verbrenner die fährlich absetzen und das steigert sich immer noch!
Ich finde die Strategie genau richtig. Jetzt muss man es aber auch gut umsetzen. Gute Software und breite, einfache Ladeinfrastruktur. Das kann richtig gut werden und ich sehe da viel Potential bei VW. Allerdings habe ich bedenken ob Man wirklich zu einem „Software Konzern“ werden kann.
Wenn ich höre dass man zusätzliche digitale Einkünfte erzielen will, das Autofahren aber für den Besitzer billiger wird, dann fehlt da etwas. Ich habe bei VW viel mehr als bei jeder anderen Firma das Gefühl daß es nicht um mich sondern nur um jeden einzelnen Cent meines Geldes geht. Andere Firmen lassen das den Kunden mMn nicht so stark spüren.
Hauptversammlungen richten sich an Aktionäre. Natürlich schauen auch Kunden zu. Und Mitarbeiter. Und Gewerkschaften. Und die Konkurrenz. Daher wird nicht immer alles offen ausgesprochen. 🤷♂️
@@marcel151 die fahren dann aber asiaten sicher nicht überteuerte vws... zu dem wird es ja extrem viele gebrauchtwagen geben, wenn die 1. welt auf elektro umsteigt
Ist ein Autokonzern, zu dem auch eine eigene Bank gehört, die Kredite vergibt und Autos auch verleast. Wenn ein Auto produziert wird, dies per Finanzierung vermarktet wird und der Preis durch einen Kredit bei der Zentralbank gegenfinanziert wird, dann landet das Ganze als Verbindlichkeit auf der rechten Bilanzseite. Ist aber nicht schlimm, dafür hat man ja einmal noch den Fahrzeugbrief und zweitens vorher hoffentlich die Bonität des Kunden geprüft (regelmäßiges Einkommen), also zweifache Sicherheit. Wenn eine Softwarebude 192 Mrd Verbindlichkeiten hätte, dann wäre das etwas ganz anderes.
Genau, nicht verunsichern lassen durch fast doppelte Reichweite und fast doppelte Margen und deutlich besserer Software von Tesla. Mal sehen was die Zukunft bringt.
Da läuft jetzt aber schon die 3. oder besser 4. Stoppuhr, wie die ihre Marken schön mit Updates in der ID Familie versorgen wollen, schließlich ist nun nach Skoda und Audi auch noch Seat dazu gekommen und noch dazu letztere mit der besten ID.3 Variante. Ob die untergeordneten Marken nun an der Leine gehalten und gegängelt werden, was die Updates anbelangt ? Skoda hängt schon gefühlt hinterher, Audi hat wohl in einer eigenen Welt begonnen, aber daneben sind ja auch schon ID.4 und ID.5 da mit gleichartigen Problemen. VW hat am Ende 1 weiteres Jahr verloren und ist eher weiter hinter Tesla zurückgefallen, schließlich wussten alle, dass VW Autos bauen kann, aber neben mauer Interieurqualität weit weg vom Golf VII Niveau hängt alles elektronische weit hinterher und war ein 6 Zoll Display nie zeitgemäß , zumal man im Gegensatz zu tablets die Zeichengröße nicht einstellen kann. Bleibt die Frage, wie viel VW noch zurück fallen wird und ob die ID Familie je aufholen wird. Vermutlich nicht vor einer 2. Generation, denn die 1. ist wohl kaum noch zu retten oder soll vielleicht gar nicht mehr gerettet werden, weil man wie mit den Vorgängern einfach weiterwurschtelt und den Rest vergisst. Kostspieliges Wagnis, die nächste Generation Käufer nach dem Dieselskandal so zu verlieren.
