(345) Verteidiger: Benno Erhard - Frankfurter Auschwitz-Prozess 

Sorry, aber dann ist die Hälfte unserer Gesellschaft unverschämt ,da sie generell auf Resozialisierung aufbaut . Im Gegensatz zu den Verbrechern ,die erst nach 1945 geboren sind wuchs Stark in einer Weltanschauung auf ,die kein Spielraum übrig gelassen hatte. Der Hass wurde ihn in die Wiege gelegt und durch Erziehung sowie das soziale Umfeld bestärkt . Wir hatten das Glück nicht in solch einer Zeit geboren oder Heranwachsender gewesen zu sein und somit steht uns selber kein Urteil zu nach unseren heutigen moralischen Werten. Wie manipulativ Politik und Medien wirken können stellen wir auch in unserer Zeit fest ,obwohl wir Zugriff auf anderer Meinungen haben ,wie aber muss es damals gewesen sein ohne diese Möglichkeit ? Er hatte keine Chance sich zu einen gesunden und reifen Erwachsenen zu entwickeln. Diese Maßstäbe müssen wir setzen ,denn solche Maßstäbe kritisieren wir komischerweise nicht ,wenn es um heutige Verbrecher geht und diese wurden nicht in einer Zeit geboren in der Hass gepredigt wurde. Ich gehöre zu jenen Nachfahren ,die von all den Starks dieser Welt verfolgt wurden und versuche dennoch mich in jenen Zeiten hineinzuversetzen in dem ich die Gegenwart ausblende , denn nur so kann man einzelne Beweggründe halbwegs erklärbar machen .

@Hubert Leuschner Du verstehst nicht die Rolle eines Anwalts bei Strafgerichtsverfahren. Das Urteil spricht der Richter und natürlich nicht der Anwalt. Letzterer verteidigt seinen Mandanten. Das gilt auch für diese Massenmörder. Bei Stark muss man auch dessen Biographie (Vater !) und sein Alter damals berücksichtigen. Es wäre ja fast einem Wunder gleich gekommen, wenn Stark unter diesen Voraussetzungen in Auschwitz keine Verbrechen begangen hätte. Stark war auch der einzige der bei den Schlussausführungen der Angeklagten echte Reue gezeigt hat: "Es tut mir leid, das ich diesen Irrweg gegangen bin. Leider kann ich es nicht mehr rückgängig machen"

Nein, es ist aufgabe eines Verteidiger seinen Mandanten zu verteidigen. Mit allen Mitteln. Dass er das kann, darf ja muss, ist ein elementarer Bestandteil der Rechtssprechung in einem Rechtstaat. In NS Deutschland war das oft nicht so und daher ist dieser Unterschied so wichtig. Auch wenns weh tut.

@theotheorie4941 Zugegeben, das klingt absolut unglaubwürdig und außerdem den Zeugen gegenüber äußerst respektlos. Aber es ist mittlerweile anhand mehrerer Studien nachgewiesen, dass keine Aussagen unzuverlässiger sind als die Aussagen von unmittelbaren Augenzeugen. Das ist paradox aber erwiesen...

Ja, vermutlich nicht. Das ist ja auch das Drama. Viele Zeugen haben ver- und geschwiegen um sich selbst nicht zu belasten. Seelisch wie im juristischen Sinne. Viele haben erst nach Jahrzenten zugegeben und bereut. Einige sogar garnicht. Aber die Dokumente die vorliegen, auch diese Mitschnitte, sind deshalb so unglaublich wichtig.

Für mich sind die Angeklagten durchweg narzisstisch: Gestörtes Selbstbild (Herrenmenschen), Lügen zum Durchsetzen eigener Ziele, Manipulation des Gegenüber, Abstreiten von Schuld, keine Reue usw: eine Narzisstische Störung.

Die Toten wurden im Krematorium oder in einer großen Grube verbrannt. Leichenberge gab es nicht. Auschwitz war Geheime Reichssache. Das war ein Geheimnis