Anti-Woke gleich rechts-libertär? | SinansWoche DIE SHOW 

Unpopuläre Meinung: Ich liebe Alles an Deiner Sendung. Beim Thema woke ist so viel Falsch auf so vielen Ebenen, da fragt mann sich beim Manchen, ey, fühlt ihr euch eigentlich noch? Ich kann das Alles manchmal echt nicht mehr. Aber, Fun Fact, wer den tweet service zu viel nutzt und gar nicht mehr weiß was es mit einem macht, der kann auch einfach mal was anderes machen...

Zum Thema Übergewicht eine wahre Geschichte, die mir vor einigen Jahren im Supermarkt passiert ist. Ich bin etwa 1.65 gross und wog zu dem Zeitpunkt etwa 120kg, nachdem ich durch eine vorausgegangene depressive Episode durch Frusstessen und mangelnder Bewegung arg zugenommen hatte. Im Supermarkt begegnete mir ein müde wirkender Vater mit drei Kindern im geschätzten Alter von drei bis sieben Jahren. Das mittlere Kind zeigte auf mich und rief laut aus: "Boah, Papa, der da hat aber einen dicken Bauch!" Das Gesicht des Vaters lief langsam rot an, während er versuchte seinem Sohn zu erklären, dass man sowas nicht sagt, und er gleichzeitig den Eindruck machte jedes Wort auf die Goldwage zu legen um mich nur nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen. So etwas war mir bis dahin noch nicht passiert und ich war einen Moment lang sprachlos. Danach habe ich zum Vater gesagt, sein Sohn hätte ja nur beschrieben was er gesehen hat - wenn auch etwas sehr laut. Den Sohn habe ich gefragt, ob er auch mal so dick werden möchte wie ich, was dieser und deutlich verneint hat. Also habe ich ihm erzählt, ich hätte früher nicht auf meinen Vater gehört, wenn der gesagt hat ich soll aufhören Süssigkeiten zu Essen, so sei ich so dick geworden, und ihn gefragt was er denn tun müsse um nicht auch so dick zu werden? "Auf meinen Papa hören!" lautete, wie gewünscht, die Antwort. Darauf habe ich ihm noch ein High-Five angeboten, auf welches er eingestiegen ist. Der Vater des Jungen war zwar im Gesicht immer noch rot wie eine Tomate, hat mich aber dankbar angegrinst. Auch wenn ich nicht jeder peinlichen Situation einen positiven Dreh geben kann, so habe ich doch die Erfahrung gemacht, wenn ich offen damit umgehe und es mir gelingt etwas Humor in die Situation zu bringen, fühlt sich das Leben etwas leichter an. Also anders als mein Bauch, der sich nach jeder depressiven Episode gleich schwer anfühlt 😉 Edit: Schreibfehler korrigiert.

Großartige Folge, hat mir super gut gefallen! Als langjähriger Alkoholiker und heute trockener Alkoholiker habe ich zu der "deterministischen" Position der Willensfreiheit natürlich so meine ganz eigene Haltung - nämlich dass sie totaler Käse und brandgefährlich ist! Wir HABEN die Fähigkeit über unser eigenes Leben und unsere eigenen Handlungen zu entscheiden. Und zwar weitaus mehr, als wir uns das aus unserer eigenen Bequemlichkeit heraus alle immer wieder einreden (was natürlich noch lange nicht heißt, dass wir "alle alles" erreichen können, oder dass es keine Ungerechtigkeiten auf dieser Welt gäbe!). Ansonsten könnten wir auch damit aufhören Mörder einer strafrechtlichen Verfolgung zu unterziehen - schließlich waren sie ein Opfer ihrer Umgebung und konnten gar nicht anders, als auf andere Menschen einzustechen... Diese Fähigkeit bzw. der eigene Wille muss eben nur auch ab und an mal trainiert werden - und genau hier liegt bei der WOKE-Bewegung der Hase im Pfeffer... Am Ende des Tages ist es doch so: "Nur weil du willst, dass du willst, heißt das noch lange nicht, dass du auch tatsächlich Willens bist, dass zu tun, was nötig ist, um zu erreichen, was du willst. Die entscheidende Frage ist also nicht, was du willst, sondern was du für deinen Willen bereit bist zu opfern." Wer das begriffen hat, kann gewiss nicht "alles", aber sehr viel erreichen in seinem Leben.

Lieber Sinan, zum Thema freier Wille muss ich jetzt mal was loswerden. Das ist DAS Thema der Philosophie und der physikalischen Erkenntnistheorie seit Jahrtausenden schlechthin und Du haust das kurz mal weg, indem Du einen RU-vidr mit Kanalnamen "Biased Sceptic" drauf loslässt. Touchee, Sokrates, Platon, Nietzsche, Heissenberg und Einstein usw. können einpacken, ach hätten die damals bloß schon RU-vid gehabt, dann wäre längst alles klar. Oder? Mal im Ernst, das kannst Du doch hoffentlich selbst nicht glauben, oder? Hast Du in seiner Argumentationskette mal Deine hübsche Argumenttypampel verwandt? Also zusammengefasst sagt er, freien Willen gibt es nicht, weil es gibt Leute die sagen freien Willen gibt es nicht, ne Studie die es beweist und außerdem nen Experten, der es noch genauer sagen kann, nämlich mich. Echt jetzt? Also wenn mich das Thema näher interessiert, muss ich mir sein Video anschauen, in dem er seine Meinung noch ein bisschen ausführlicher darlegt. Nö, da schau ich mir mal lieber die Originale an und die Wissenschaftler die daran am Forschen sind. Hab ich zum Teil auch schon, und da klingt das alles ein bisschen komplexer. Und die Aussage, man brauche nicht auf seine Verkürzung zu reagieren, weil es ja ne Verkürzung sei, ist ja schon frech zu nennen. Verkürzungen, besser didaktische Reduktionen, haben im Kern richtig zu sein, sonst sind es Falschdarstellungen. Seit meinem Studium der Mathematik und mathematischer Methoden der Quantenmechanik war für mich das Thema freier Wille als mögliche Konsequenz quantenmechanischer Eigenschaften von Gehirnzellen (DAS ist z.B ne didaktische Reduktion, wenn ich hier nicht differenziere oder die Bedeutung des Ensembles von Zellen heraushebe) ein sehr interesssantes. Ich bin zwar dann einen anderen Weg in der Forschung gegeangen aber ein paar Grundlagen beherrsche ich noch. Wenn sich was Wesentliches geändert hat, kann man mir das gern schreiben, unter Quellenangaben, das interessiert mich immer noch. Zu a) soll mal lieber ein Soziologe oder Philosoph was sagen, aber das ist extrem dünn und durch Namedropping (Schopenhauer) das Gegenargument einfach wegzuwischen ist dreist. Was sagt die moderne Philosophie dazu? Wo stehen wir heute in der Fachdiskussion. Nach allem was ich weiß, ist auch in der Philosophie nach wie vor die Lagerbildung zu sehen in "Alles ist Physik-Anhänger" und die Anderen. Die korreten Namen hab ich leider vergessen. Ich hab kürzlich was dazu gesehen, im Kern sagen die einen, dass alle Gehirnfunktionen physikalisch messbar seien, incl. Bewusstsein (Besser Daseinsgefühl), die anderen hängen der These an, dass es eine Art unmessbare Entität gäbe, in der unser Daseinsgefühl steckt, meines Erachtens ein schönerer Begriff der Idee der Seele. Wichtig ist hier, dass die beiden Lager nicht Deckungsgleich mit anderen Lagern in der Physik zu sehen sind. Ganz wichtig jedoch, die streiten sich, wer recht hat. Nix mit wissenschaftlicher Konsens, oder hat ein Lager aufgegeben? Zu b) Das genannte Experiment wurde meines Wissens heiß in der Fachwelt diskutiert. Sowohl Studiendesign als auch Durchführung und vor allem Interpretation standen stark in der Kritik. Nicht mein Fachgebiet zwar aber soweit ich verstanden habe, bezieht sich die Kritik auf drei wesentliche Stellen. 1.) Auswahl des Entscheidungsprozesses. Es ging halt nur um spontane Entscheidungen Knöpfchen zu drücken oder nicht. Dass solche Entscheidungen stark automatisiert sein dürften, ist doch schon vorher klar. Beim Design fehlten den Kritikern auch Prozesse, in denen der freie Wille wesentlich wichtiger wäre, denn unser Gehirn differenziert höchstwahrscheinlich zwischen dem Drücken eines dämlichen Knopfs ohne weitere Konsequenz oder einer Handlung, die heftige Konsequenzen hat, wie z.B. dem Start einer Kernwaffe. 2.) Messdesign. Es wurde stark in die Kritik genommen, ob die physikalischen Messungen, die gemacht wurden überhaupt die richtigen Meßparameter erfasst haben. Es ist ja wohl auch heut noch nicht klar, wie man Bewusstsein überhaupt messen soll. Die Studienersteller sind plump davon ausgegangen, das die meßbare Aktiviät in einer bestimmten Gehirnregion mit Bewusstsein gleichzusetzen sei. Ziemlich dreist, wenn das stimmt, wahrscheinlicher ist, dass sie falsch zitiert wurden. 3.) Interpretation. Aus diesen minimalen zeitlichen Unterschieden von meßbaren Potenzialanstiegen in verschiedenen Gehirnregionen, deren Zusammenhang mit den eigentlich gesuchten Parametern noch nicht einmal geklärt ist , bei einer Pipifaxentscheidung ohne Konsequenzen, darauf zu schließen, dass jeder Mensch immer erst reagiert und dann so tut als sei es freier Wille gewesen ist, sagen wir mal gewagt. Es gibt sicher Experten in dem Thema, die mich hier teilweise korrigieren könnten. Nur zu. Zu c) (und da zieht es mir als Physiker die Socken aus den Sandalen): Sich hier hinzustellen und mal einfach zu verkünden DIE PHYSIK sage, es gelte Determinismus, ist schon heftig. Die Erkenntnistheorie in der Physik beschäftigt sich nur deswegen nicht so lange mit dem Thema, wie die Philosophen, weil es die Physik nicht so lange gibt. Also anders gesehen, schon immer! Die Frage nach dem Determinismus galt vor 120 Jahren mal als geklärt, aber Pustekuchen, da gabs dann plötzlich zwei gewichtige Gegenargumente, die mit Messungen und mathematischen Beweisen untermauert sind. 1.) Ohne QM (kein echtes Gegenargument zum Determinismus aber ein wichtiger Fakt): Selbst wenn man davon ausginge, dass jegliche Reaktion schon vorbestimmt sei, so sind schon kleinste Änderungen in den Ausgangszuständen verantwortlich für größtmögliche Änderungen nach z.T. wenigen Minuten oder Stunden, wenn man sich in einem chaotsichen System befindet. Und schon ein System aus zwei gekoppelten Pendeln kann, je nach Kopplung, chaotisch sein. Noch genauer messen bringt wenig, weil Meßgenauigkeit immer begrenzt ist. Ende der Geschichte mit der Vorhersagbarkeit der Welt (Nicht Vorbestimmung!). 2.) QM: Gott würfelt nicht, oder doch? Schon Einstein hatte nie daran geglaubt, dass in quantenmechanischen Prozessen echter Zufall steckt, daher das Zitat "Gott würfelt nicht". Allerdings war Einstein Experte für Relativitätstehorie und hatte selbst für einfachste quantenmechanische Effekte kein gutes Gespür. Werner Heissenberg hingegen, einer der Urväter moderner Quantenmechanik (kein Mensch rechnet wirklich mit Schrödingerfunktionen! (Das war jetzt zu stark didaktisch reduziert 🤪)), ging schwer davon aus, dass dem so sei. Was ist da jetzt der Stand? Meines Wissens der Selbe, wie zu meiner Zeit. Nämlich dass die Mathematik dazu mit Zufall rechnet, und das bisher das einzige ist, was in der QM funktioniert (Quantenstochastik) und sich die Erkenntnistheoretiker dazu in zwei Lager trennen. Nämlich das Lager derer, die an versteckte Variablen forschen, also Variablen, die hinter den scheinbaren Zufällen stecken könnten, die, wüsste man sie, letztendlich zum Determinismus führen würden und derer, die sagen, versteckte Variablen gibt es in letzter Konsequenz nicht (höchstens unentdeckte, die dann aber wieder von Zufällen abhängen) und damit wär der Determinismus entgültig vom Tisch. Im Übrigen sollte man hier möglichst einfache physikalische Effekte betrachten und sich klar machen, dass die schon alles entscheiden: Der spontane Zerfall von Teilchen oder Teilchenzuständen erfolgt innerhalb einer gewissen Zeit eben von ganz allein. Manche schneller, andere langsamer. Darüber gibt die sogenannte mittlere Lebensdauer des Zustands oder Teilchens Auskunft. Wann genau das zerfällt, kann man aber nicht vorhersagen und vor allem, die gemessenen Statistiken passen hervorragend zu mathematischen Modellen, die reinen Zufall zugrunde legen (Also ohne nicht zufällige Ursache dahinter!). Die Konsequenz, wenn das schon echter Zufall wäre kann man sich zusammen mit Argument 1 in diesem Abschnitt leicht selbst vorstellen: Schon geringstes willentliches Zögern bei einem Gedanken, wenn es das gäbe, hätte am Ende immer wieder riesige Einflüsse, weil es mindestens kleinste Prozesse anders ablaufen lässt. Aber selbst wenn die Variablenverstecker siegen würden, wären wir erstmal wieder an der Stelle, an der wir vor 120 Jahren waren, wo angeblich alles klar war. Wer sagt uns, dass die dann gefundene Theorie, also das Modell dahinter, die Wirklichkeit korrekt beschreibt? Man muss bedenken, ein Modell das die Wirklichkeit absolut komplett beschreibt, ist schon die Wirklichkeit und kein Modell mehr! Ich habs philosophisch drum eher mit dem Kantschen Imperativ gehalten, um nochmal nen Namen zu droppen, und so gelebt, als sei alles echt. Denn selbst die kleinste Möglichkeit, dass Determinismus nicht gilt, ist mir schon genug und imho stehen die Chancen eher gut für den freien Willen (Sabine Hossenfelder sieht das anders, aber die sieht Vieles anders). Insgesamt legst Du auch oft unterschiedliche Maßstäbe an Deine Quellen an. Die bösen (Querdenker, Überwoke Faschogutmenschen usw), kriegen die volle Ladung ab, die Guten (alle, die Deine Meinung stützen), müssen diese Standards nicht halten. Bisschen biased des Ganze vielleicht, oder?

Eine Anmerkung: BiasedSkeptic ist vom wissenschaftlichen Niveau her relativ niedrig anzusiedeln. In einem Philosophie Bachelor-Seminar kann er sicherlich mitmachen, da er interessiert genug ist, aber es fehlt in vielen Belangen an Kompetenz. (Dies ist natürlich nur eine Behauptung von mir, aber mehr ist in RU-vid-Kommentar-Bereich auch kaum möglich. Man kann es gerne ausführlich machen, aber dies würde sehr viel Zeit und Platz in Anspruch nehmen, da es stets mehr Aufwand ist etwas vernünftig zu widerlegen, als einfach nur Thesen zu formulieren.) Auch bei deinen Videos sind einige problematische Stellen - dennoch ist es im Vergleich zu "typischen" RU-vid-Content angenehm freundlich und man merkt dir an, dass du bemüht bist dich zu hinterfragen (eine sehr gute Charaktereigenschaft). Zudem sind deine Differenzierungsbemühung unglaublich angenehm. Wenn du aber in den Bereich Politikwissenschaften, Philosophie, Soziologie, etc. eintrittst, wäre es sehr empfehlenswert sich mit echten Experten auseinanderzusetzen, anstatt mit anderen Content-Makern, welche von der Materia auch nur oberflächlich ein Verständnis haben. Die meisten akademischen Personen die ich kennengelernt habe, waren sehr hilfsbereit und für viele Sachen offen. Du könntest z.B. mit konkreten Fragestellungen an die Uni vor Ort gehen (oder eine Mail schreiben) und dir dort Sichtweisen einholen. Ob du sie verarbeitest oder nicht, bleibt dir dann weiterhin überlassen. [Bei Akademikern die von sich aus stets die Öffentlichkeit suchen, würde ich zumindest vorsichtig sein. Natürlich gibt es dabei auch sehr Gute, aber in der Regel bekommen Polemiker mehr Öffentlichkeit.] Natürlich kann jede Person ihre eigene Meinung zu den Bereichen (Politik, Gesellschaft, ...) haben. Aber mehr Wissenschaftlichkeit (Konkretisierung, Differenzierung, Begriffsklarheit, Logik) einzubringen, sollte von allen das Ziel sein. Und auch wenn Kanäle wie BiasedSkeptic sich dies auf die Fahne schreiben, ist der Unterschied zwischen "Ich belese mich auf Wikipedia" und "Ich lese hunderte von Büchern und bin im permanenten Austausch mit anderen" doch ein enormer. Mein Appell daher: Gib den Akademikern eine Chance!

Wisst ihr, wovor ich am meisten Angst habe? Davor, dass die Woken so krass übertreiben, dass es danach in die ganz andere Richtung umschlägt. Das andere extrem wollen wir alle nicht noch einmal erleben.

Insgesamt kann ich bei vielen Kritikpunkten an der Woke-Blase mitgehen. Aber auch Sinan betreibt in seinem Kanal gelegentlich Komplexitätsreduktion, um gewisse Thesen seinerseits zu Pointieren. Hier in diesem Video z.B. beim Thema Übergewicht. Durch den Fakt, dass Übergewicht von verschiedenen Faktoren abhängen KANN, leitet niemand daraus ab, dass dies bei ALLEN zu einer Unveränderbarkeit des Zustands führt. Hierfür aber gerne ein Beispiel: Antipsychotika führen häufig zu einer dramatischen Gewichtszunahme. Nun könnten die Patienten ihre Medikamente absetzten und wieder schön abnehmen (was einige Patienten auch tun), mit dem Preis wieder psychotisch zu werden. Es bleibt also die Pseudowahl zwischen zwei suboptimalen Ergebnissen... Und dies ist nur eins von vielen Beispielen, bezüglich der Komplexität von Übergewicht. Und natürlich gibt es Menschen, die sich wirklich einfach schlecht ernähren ect. und dies mit gezielter Unterstützung verändern könnten (obwohl dies trotzdem sehr schwer für Betroffene ist). Kurzum, die Wokeblase ist sicherlich zum moralischen Pranger verkommen... was aber eben nicht bedeutet, dass alle Positionen völlig unberechtigt sind.

Die kompatibilistische Position, die von einem freien Willen ausgeht und von den meisten Philosophen vertreten wird, lassen wir einfach mal weg. :D

Einfach gesagt, von der Theorie dass es keinen freien Willen gibt, davon halte ich einfach gar nichts.

Ich erzähle so schon all meinen Freunden von diesem Kanal😂

Ich muss zugeben, dass ich das Schlimmste befürchtet habe, als du das Dicken-Beispiel angeführt hast. Zum Glück hab ich weitergeguckt. Als selbst Betroffener (Gewicht über 200kg) stimme ich dir zu, dass es sowohl an einem selbst als auch der Gesellschaft liegt. Ich selbst kämpfe seit meiner Schulzeit gegen Übergewicht, jetzt bin ich 37 und habe nach wie vor nicht aufgegeben. Bald gehe ich wieder in eine psychosomatische Klinik, um das Abnehmen voranzupushen. Leider gibt es aber nach wie vor zuviele Menschen, die sich weigern, Übergewicht als systemisches Problem anzuerkennen (in der Wissenschaft ist es das längst). Das Problem ist dabei, dass Normalgewichtige denken, es wäre okay, Dicke stääääändig über ihr Gewicht zu belehren, Vorwürfe zu machen. Das ist einfach nicht okay und führt, selbst gesprochen, eher zu Niedergeschlagenheit und Entmutigung. Heute wollte ich eigentlich einkaufen, hab es dann aber gelassen, weil ich mich geschämt hab, gesehen zu werden. Einerseits: Meine Sache, muss ich mit klar kommen. Andererseits: Ich wurde schon mehrfach von Schülern, die auf dem Nachhausweg waren, offen ausgelacht und beleidigt. Dickenwitze finde ich btw super, vor allem die Beispiele, die du nanntest. Das Problem bei allen Witzen ist, dass man sich nicht auf ein Thema versteifen darf. Ein Judenwitz ist genauso okay wie ein Trans-Witz. Nicht okay ist, wenn man den ganzen Tag oder regelmäßig Judenwitze erzählt; dann liegt vermutlich doch was im Argen. Mach weiter so, Sinan, bis nächste Woche!

Stand der Psychologie: Die Persönlichkeitspsychologie sagt: Das Wesen eines Menschen ist eine Mischung aus Genetik (streiten Woke ab), Einfluss von außen (sagen Woke und Soziologen) und eigenem Lernen (streiten Woke teilweise ab). Fazit: Ein Mensch kann sich in einem bestimmten Rahmen sehr wohl weiterentwickeln, seine Entscheidungen bereuen, es in Zukunft anders machen. Aber nicht seine ganze Persönlichkeit umkrempeln. Er trägt sehr wohl Verantwortung für sich, aber es gibt Faktoren die es ihm leichter oder schwerer machen können. Zu behaupten, es gäbe keinerlei freien Willen, erinnert an den Stand der Psychologie der 70er Jahre - zur Zeit des Behaviorismus. Damals dachte man, der Mensch käme wie ein unbeschriebenes Blatt zur Welt - Einfluss von außen hilflos ausgeliefert. Doch dem ist nicht so.

Woke-kritisch ist noch nicht anti-woke.

Ich spreche woken ab Links zu sein! Die sind so Autoritär, die sind niemals Links!

Wenn Karl sieht dass sich Sinan selbst als woke bezeichnet platzt ihm direkt ne Ader.

Ich bin komplett links, also wirklich richtig linksradikal wo sich sogar manchem hier die Zehennägel aufstellen würden - und kritisiere ebenfalls Wokeness. Wokeness ist im Endeffekt ein Teil der Gesellschaftstheorie des Neoliberalismus. Besonders Queer Theory kristallisiert sich heraus als die Geschlechtertheorie des Neoliberalismus - tut aber so, als sei sie "gegen das System". Marxistische, materialistische Analyse der Gesellschaft sieht anders aus.

Wenn Alfred in die Rolle eines Woke-Bot schlüpft, beginne ich an der Berechtigung der Bezeichnung "KI" zu zweifeln ...

Vermutlich gibt es hier ein Missverständnis mit dem "freien Willen". Lebewesen nehmen Reize auf (mit unterschiedlich gearteter Sensorik), verarbeiten sie (unter Berücksichtigung von Parametern wie Erfahrung, Stimmung, Charakter und ggf. dem freien Willen), reagieren mit entsprechenden Handlungen und Empfindungen (je nach Fähigkeiten des Körpers), und schließlich führen die Handlungen und Empfindungen wieder zu neuen Reizen. Dann gibt es etwas seeehr seltsames, und zwar das "Bewusstsein", also einer erlebbaren Form der Empfindungen. Beispiel: Ich haue mir mit dem Hammer auf den Finger, Nerven signalisieren eine "Berührung stärkerer Art" Gehirn analysiert, aha: Finger, heftig, nicht gut,.... Gehirn entscheidet: Für so ein Ereignis ist ein "Schmerz" eine angemessene Empfindung und dann ist es DAS GEHIRN, das quasi sich selbst (bzw. dem Bewusstsein) diese Empfindung vermittelt. Prinzipiell muss das Bewusstsein nicht unbedingt etwas mit einem freien Willen zu tun haben. Beide sitzen an unterschiedlichen Stellen in dem Kreislauf. Und nur, weil das Bewusstsein der eigenen Entscheidungsfindung ein paar Zehntelsekunden hinterherhinkt, heißt noch nicht automatisch, dass kein freier Wille existiert. Für mich ist "Freier Wille" und "kein Freier Wille" übrigens identisch. Beides scheint das selbe zu meinen.

Richtig guter Einspieler von Biased Sceptik. Genau das habe ich mir auch immer gedacht und mit den 3 Schlüssen habe ich sogar was Neues dazugelernt, was wirklich sinnvol klingt.

Erkennen von Optionen ist Entscheidungsfreiheit. Wenn man Geistig limitiert ist sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Eigenverantwortung = Denken

Sorry, aber die Ausführung über den freien Willen ist inkorrekt. Das Problem ist wahrscheinlich, dass sie nur noch von Philosophen und Psychologen geführt wird, die keine Ahnung von Naturwissenschaften haben. Die Aussage "es gibt keinen freien Willen" macht zunächst schon mal keinen Sinn, weil man ja offensichtlich einen Begriff dafür hat und intuitiv etwas darunter versteht. Den muss man erst einmal klar definieren. Das Problem ist, dass die vermeintlichen unterschiedlichen Positionen alle in unterschiedlichen Bezugssystemen stattfinden. Und nur ganz am Rande erwähnt, werden beim totalen Determinismus die Erkenntnisse der Quantentheorie ignoriert. Aber nehmen wir mal an es gäbe keine Quantentheorie. Dann könnte man naiv betrachtet davon ausgehen, dass bei völlig bekannten Anfangsbedingungen und bekannten Differentialgleichungen, welche die Welt beschreiben, alles vorausberechnet werden könnte. Diese Differentialgleichungen müssten natürlich berücksichtigen, dass z.B. jemand, der irgendwann sein eigene Entscheidung berechnet, durch das Ergebnis beeinflusst werden kann, die Gleichung müsste also die zu berechnende Variable selbst wieder als irgendeine Ableitung enthalten, alles kein Problem. Derjenige wird sich dann für etwas entscheiden, was er selbst vorhergesagt hat. Das ändert aber nichts an der Existenz eines freien Willens, denn den muss man sowieso als Funktionalität ZUR ENTSCHEIDUNGSFINDUNG verstehen. D.h. freier Wille bedeutet, "ich treffe eine Entscheidung aufgrund von Abwägungen, und wähle die für mich beste (auch unter Berücksichtigung aller beeinflussender Faktoren wie Emotionen etc. natürlich)". D.h. ein Drogensüchtiger wird sich wahrscheinlich für Drogen entscheiden. Das, was ihn vom Stein unterscheidet, der in diesem Bild nur vom Determinismus hin und her geworfen wird, ist, dass er überhaupt eine Entscheidung trifft. Auch wenn man diese Entscheidung in einem äußeren Bezugssystem, also außerhalb des Menschen vorhersagen kann, bleibt innerhalb des Menschen die Funktionalität der Entscheidungsfindung erhalten. Wie bei einem Computerprogramm, das aufgrund bestimmter Gewichtungen von Funktionen einen bestimmten Output generiert. Auch wenn das Ergebnis von einem anderen Computerprogramm von außen vorausgesagt werden kann, ändert das nichts daran dass das erste Programm diesen Prozess durchläuft. Ach ja, und auch das neurologische Argument ist für diese Ausführung komplett irrelevant, da es nur aussagt, dass eben auch unterbewusste Prozesse zur Funktionalität der Entscheidungsfindung beitragen. Das ist eine andere spannende Diskussion, die aber am freien Willen nach dieser Definition überhaupt nichts ändert. Durch die Quantentheorie geht der Determinismus allerdings sowieso flöten, weil sie basically sagt, dass kein (Quanten)objekt in Bezug auf eine Fragestellung definiert ist, bevor es relevant wird (gemessen wird) Das ist für die vorherige Ausführung aber egal, da es sich bei entscheidungsfindenen Objekten wie Menschen um makroskopische Objekte handelt, bei welchen diese Effekte irrelevant sind, wenn man nur die Interaktion zwischen makroskopischen Objekten betrachtet.

BIn begeistert! Gesunder Menschenverstand verständlich präsentiert! Sowas verdient wesentlich mehr Reichweite! Danke dafür!

Wer ernsthaft das Libet-Experiment als Argument gegen einen freien Willen anführt, kann sich nicht besonders tiefgründig damit beschäftigt haben. Aber wahrscheinlich wollte der einfach nur provozieren.

Die Frage nach der Freiheit des Willens ist letztlich irrelevant, da wir davon ausgehen müssen, ihn zu haben, auch wenn wir ihn nicht haben, da wir sonst handlungsunfähig wären. Haben wir ihn nicht, brauchen wir auch nicht darüber nachdenken, weil das Nachdenken nichts ändern würde.

Wieder eine runde Folge. Das Twitter am Ende hat's perfekt gemacht 😄

Die Einordnung von Herrn Woche ist einfach: stramm-rechts.

😂😘❤️ Du bist so ein sympathischer Blödmann. Danke. Hab dich lieb.

Ja, das schaffst du von Anfang an, dass es mir nach deinen Videos besser geht, als vorher 👍 danke sehr dafür

Ich finde das eines der interessantesten Videos seit Entstehen des Internets und sogar seit Medien wie TV, also seit 50...60 Jahren! Ehrlich. Der Philosophieanteil und alles andere ist unglaublich erhellend!

*Selbstwirksamkeit* ist die Kraft und den Mut, dass man sich in schwierigen Situationen auch selbst aus dem Dreck ziehen kann. Auch sehr verwand mit Resilienz. Dies hat man in der Jugend als Stärkung mitbekommen und betrifft sowohl Menschen, die analytisch denken, als auch Menschen, die eher künstlerische Fähigkeiten haben. Gerade die zweiten sind anfällig bei kritischen Lebensereignisse in die "Alternativen Fakten" abzurutschen (sich also ihre Welt selbst zusammendengeln. Opferdenken, usw.). Deshalb ist es durchaus wichtig. Selbstwirksamkeit ist nicht als Handwerkszeug der Coaches zu betrachten, die ja eher Chaka rufen. Die einen nur aufputschen, um danach in ein noch tieferes Loch zu fallen. Also bitte Selbstwirksamkeit nicht 'schlecht' machen. Übrigens gibt es Studien, wonach Immigranten eine wesentlich bessere Selbstwirksamkeit haben. Übrigens beweisen weise Menschen eine hohe Selbstwirksamkeit. Alle hatten einen Schicksalsschlag und zeigen ihrem Umfeld die Stärke, dass sie sich wieder aus der Situation herausbringen konnten. Hier ein Talkrunde von Wissenschaftlern (scobel) dazu: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-T1tdCBxJI5A.html

Sehr schöne Dialektik. Der Wokeismus war eine These und diese rechtskonservative Gegenbewegung die Antithese, die gezwungenermaßen folgt. Es wird Zeit für eine Synthese

Mh, Sinan, es ist aber immer noch ein Unterschied, ob die Gesellschaft jemanden (bspw. Menschen mit Handicap) gesellschaftlich ausschließt oder ob man den letzten Deppen davon überzeugt, dass auch Gehandicapten ein gleichwertiger Platz in dieser Gesellschaft zusteht. Rolle spielt dabei der entscheidende Faktor, ob man sich bspw. durch Gegebenheiten ausgegrenzt fühlt oder nicht. Es fängt ja schon dabei an, dass ein Laden groß Werbung damit macht, dass jeder bei ihnen willkommen sei, der Zugang aber für mobil eingeschränkte Menschen schlichtweg unmöglich ist. So etwas sollte grundsätzlich berücksichtigt werden. Diese Art von Umdenken muss stattfinden, wenn wir "gesellschaftlich" einander gerecht werden wollen.

on point! Kann Deine Position zu 100 Prozent nachempfinden. Bei mir ist es wahrscheinlich sogar noch etwas krasser als bei Dir, Sinan, da ich mich immer als sehr links (also nicht nur mitte-links) bezeichnet habe. Und auch heute noch sehe ich mich als "links", aber vor allem und immer mehr als "ideologiekritisch". Die Entwicklungen der letzten Jahre innerhalb der politischen Linken finde ich ebenfalls mehr als befremdlich und sogar gefährlich (weil wissenschafts-/rechtsstaatsfeindlich und demokratiegefährdend). Ich denke viele empfinden mittlerweile diese Art der "Entfremdung" mit der politischen Linken und es werden, auch dank deiner sehenswerten Videos, immer mehr. Ich hoffe, dass über diese "Aussteiger" irgendwann wieder die Vernunft in der politischen Linken Einzug erhält. Mach also bitte, bitte weiter mit deiner wertvollen Arbeit! Für Fortschritt und Aufklärung!

Diese Woke Sache geht mir seit ich davon das erste mal gehört hab so dermaßen auf die Nerven, ich kann es kaum sagen. Du bist immer ausgewogen und das ist super. Behalte diese Art unbedingt bei! Würde ich ein Video über Wokeness machen, würde das vermutlich im Ton und in der Argumentation zu scharf ausfallen. Und dann ist man rechts. Das will man natürlich nicht sein. Besser, wenn du das machst - dir kann man nicht vorwerfen, rechts zu sein und trotzdem bietest du dieser Sache die Stirn. Weiter so👍

Das die Entscheidungsfreiheit deterministisch ist und somit eingebildet sein soll, ist m.E. nicht zu Ende gedacht. Gerade die Quantenphysik zeigt, dass nicht alles explizit berechnet werden kann, sondern bestimmte Reaktionen nur als Wahrscheinlichkeit ausgegeben werden können. So wird es auch mit unseren Entscheidungen sein. Äußerliche Einflüsse lassen gewisse Entscheidungen sicherlich wahrscheinlicher werden aber letztendlich habe ich am Ende sehr wohl noch die freie Wahl. Von daher kann ich dein Fazit unterschreiben!!

...dies hier ist RICHTIG auf so vielen Ebenen....merk sogar ich, ne. Danke fürs Video. Und ich kann noch....

ich weiß nicht so recht...der Matthias ne, macht denn was er sagt für ihn selber irgendeinen Sinn? Da erzählt er fast 5 Minuten (trotz festgelegtem Zeitfenster) darüber warum es keinen freien Willen gibt, um dann aufzuzählen was man dann eigentlich für Möglichkeiten hat (den Fatalismus leben oder sein Spiel zu spielen) und darin zu erwähnen, welche _Wahl_ denn die eher richtige ist...an wen sind denn diese Hinweise welche die richtige Wahl ist gerichtet??? Jetzt kann man doch wählen oder was? Ab da wo Hinweise gegeben werden, sind die vorherigen 5 Min Erklären für den Eimer...Hinweise zu geben hat die gesamte vorherige Erklärung ad absurdem geführt... und dann geht es noch weiter: beim Satz "warum erzähle ich dir das überhaupt?", dachte ich, jetzt hat er's...aber nein, er macht weiter mit "Ableitungen"....was? Ableitungen? hä? und wofür sind die Ableitungen nochmal gut, Matthias? Damit ein Wesen dass keinen freien Willen hat _entscheidet_ aus den Ableitungen was für sich mitzunehmen? Entscheidet euch, ob ihr sagt dass es keinen freien Willen gibt und dann sind die Dinger und die entsprechenden Entwicklungen / Veränderungen inkludiert, dann braucht es keine großen Erklärungen, sie passieren durch die Entwicklung zwangsläufig oder man hat einen freien Willen, dann könnt ihr mit Überzeugungen auffahren bis zum geht nicht mehr. Das hier ist nicht Fisch nicht Fleisch und macht die gesamte an sich gute Erklärung zu Bullshit. Es kann mir gerne jemand erklären wie: kein freier Wille mit Hinweisen was die beste Wahl ist zusammen geht. Ich wünsche was Susanna

9:45 - Sorry Sinan, aber die Aussage war nicht, dass niemand was für sein Gewicht kann, sondern dass es einen nicht unerheblichen Teil an Übergewichtigen gibt, denen es halt nicht einfach "zu gut schmeckt", sondern bei denen eine Vielzahl an Faktoren, die nur bedingt von dieser Person kontrollierbar sind, mit in das Übergewicht einfließen. Und du weißt eben nicht, was die Gründe am anderen Ende sind, weswegen ein pauschaler Dickenwitz eben nicht besonders rücksichtsvoll ist. Darüber kann man jetzt streiten, aber die Position einfach unmittelbar verdrehen, sie überheblich wegzuwischen und ausgerechnet hier noch die völlig unangebrachte Brücke zu "freiem Willen / Determinismus" zu schlagen ist einfach so schwach von dir. Und das von einem selbsternannten "Boy of Reason". Du bist wirklich nur noch ein Schatten deiner selbst. Früher kamen wirklich interessante Debattenbeiträge ZWISCHEN den Bubbles. Aber seitdem du dir das offiziell auf die Fahne schreibst, stellst du oft Sinn und Logik nach hinten, um ein paar dezidiert anti-woke Kalauer mit pubertär provokanten Anstrich rauszuhauen. Vergleiche doch einfach mal dein Gendervideo von vor zwei Jahren mit deinen Takes dazu jetzt. Ich finde so vieles an der Woke Bewegung bescheuert, im Grunde ähnliche Dinge wie du. Aber wie du es verpackst und angehst ist so daneben, da kann ich nicht mehr mitgehen. Auch deine Rede bzgl. Diskriminierung hättest du relativ zur Zeitachse auch an jeder Stelle im letzten Jahrhundert bringen können, um jede wichtige gesellschaftliche Entwicklung kleinzureden. Ich zumindest halte es jetzt mit deinen Abschlussworten - mir geht es tatsächlich schlechter nach einer deiner Sendungen. Ganz im Gegensatz zu früher. Und daher schaue ich sie jetzt auch nicht mehr an. Du wirst das vermutlich als Erfolg verbuchen, denn in deiner bizarren Logik hast du ja jetzt alles richtig gemacht, wenn einer deiner früheren Fans sich abwendet, da ich ja damit offenbar auch in einer dieser verbohrten Bubbles sein muss. Oder so.

Sorry, ich komm an Deine Videos in letzter Zeit einfach nicht mehr ran. Ich bin hier schon ne ganze Weile dabei und schätze an Deinen Clips, dass Du eine sehr neutrale Position einnimmst. Passiert leider viel zu selten. Speziell bei diesem "Wokeness"-Thema habe ich aber mehr und mehr das Gefühl, dass Du Dich verrennst. Allein schon, weil es nicht diese einheitliche Woke-Bubble gibt, die Du manchmal nennst, wenn Du Schlüsse ziehst, wie "woke" Menschen über bestimmte Dinge denken. Ich verstehe auch nicht ganz, was das mit mir persönlich zu tun hat, ob ein fetter Mensch mir gegenüber glaubt, dass er an seinem Dicksein nichts ändern kann, ode rob er fest daran glaubt, dass er das bewältigt bekommt. Ich weiß nicht, wo er in seinem Prozess steht - er kann ja auch fett sein und trotzdem top motiviert, weil er gerade 10 Kilo abgenommen hat. Ganz egal, was mit ihm ist, wieso er dick ist, wie er sich damit fühlt und wie fett ich selbst vielleicht bin: Das alles hat nichts damit zu tun, dass ich ihn für sein Gewicht anzupöbeln, zu hänseln, oder zu shamen hab. Ich sollte mir die Sprüche verkneifen und das hat nichts mit "woke" zu tun, sondern nur mit Anstand. Wie gesagt, ich glaube, Du verrennst Dich da ein wenig, wenn Du versuchst, eine Masse an "woken" Menschen als eine einheitliche Bewegung - oder überhaupt als eine Bewegung - einzuordnen. Ich finde den Teil übers selbstbestimmt vs vorbestimmt Handeln super interessant. Aber daraus einen "Wokeness"-Schluss abzuleiten, kann ich null nachvollziehen. Applaus bekommst Du dafür natürlich dennoch, was Dich vermutlich in Deiner Sicht bestätigt. Aber persönlich glaube ich, dass Du bei speziell diesem Thema den Pfad der Neutralität verlassen hast.

Geil! Das Into war so gut wie noch nie *war nicht so nervig* ;D

Habe unlängst mal wieder einen Parteien-Test gemacht, und während da früher die Piraten raus gekommen sind, bin ich heute wohl auch eher rechtskonservativ. Liegt wohl daran, dass ich aufgrund der Flüchtlingspolitik viele Dinge nicht mehr ganz so entspannt sehe, war trotzdem überrascht und ein wenig geschockt, naja...

Diese Top 10 hat so viel gemacht mit mir. Auf allen Ebenen… Wieder eine klasse Sendung 👍🏼

Nachdem ich meine Freundin zuvor genötigt hatte mir freiwillig Kaffee zu kochen und ihn mir aus freiem Willen ans Bett zu bringen, war die Gefahr zu groß, dass sie sich aus freien Stücken dazu entschließt mir die Kaffeetasse in die Fresse zu rammen, falls ich jetzt Tee fordere. Also habe ich aus freiem Willen heute beschlossen Kaffee zu trinken.

1. Wieder einmal die Bestätigung, dass es richtig war, sich nie auf Twitter anzumelden. 2. Wieder einmal gutes Thema und guter Punkt. Die Frage, was oder wie viel der Mensch selbst bestimmen kann, wird eine spannende bleiben. Natürlich hatte Schopenhauer recht. Der Mensch kann tun was er will, er kann aber nicht wollen was er will. Dh man kann sich nicht rational einreden, dass man emotional etwas anderes will als man eben will. Das entbindet uns aber noch lange nicht von Selbstverantwortung. In Wirklichkeit ist es natürlich immer eine Mischung aus beidem. Wir können nichts für unsere Prägung, aber was wir daraus machen, liegt schon auch an uns. Die woke Philosophie ist außerdem inkonsequent. Wenn niemand was dafür kann, was aus ihm geworden ist, dann müsste das für alte ,weiße Cis-Männer genau so gelten. Und nicht nur, dass sie quasi rassistisch auf die Welt gekommen sind und eigentlich nix dagegen tun können. Sondern, wenn dem so ist, dann kann ich die bösen Weißen aber auch nicht mehr zur Verantwortung ziehen. Denn dann löst sich auch jegliche Schuld auf. Wenn niemand eine Wahl hat, dann gibt es keine Täter mehr.

Ich wurde wieder mal darin bestätigt, kein Twitter zu haben. Danke für diesen kurzen Exkurs ;) Zum Thema Determinismus und Freier Wille. Das Hauptproblem ist, dass es schlichtweg nicht falsifizierbar ist. Vor allem klingt der Determinismus zu sehr wie das philosophische Äquivalent zu "Gottes Wille". Und welche Folgen diese Denkweise hat, kann man ja anhand der letzten 2000 Jahre Menschheitsgeschichte ganz gut beobachten...

Aus der Nerd Ecke: Quanten nehme nie extreme Werte ein sondern befinden sich in einer Überlagerung verschiedener Zustände. Daran muss ich oft denken bei dir. So gesehen bleib ein Quant Sinan!

Starke Aussagen! Gebe dir vollkommen Recht in Bezug auf Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung. Ich bin eine Person der gemäßigten politischen Mitte und beobachte mit großem Staunen und Kopfschütteln die derzeitigen Entwicklungen. Es gibt wirklich genug Punkte die mich an den rechten und (erz)konservativen Einstellungen und Parteien stören und mit denen ich absolut nichts anfangen kann. Weil wir aber gerade über dieses Thema reden: Was mich bei der linksaußen und woken Ideologie so abstößt ist das Verleugnen oder Nicht-Wahrhaben-Wollen von biologischen Tatsachen (Thema Gender und freie Wählbarkeit des Geschlechts, Thema Body-Positivity, Thema Frauen sind genauso stark wie Männer, Männer können auch schwanger werden etc.), das Ausspielen der Menschen gegeneinander (Frauen vs Männer, Trans vs Homo vs Hetero, Jung vs Alt, Schwarz vs. Weiß, arm vs. reich etc.), das blinde Niederreißen von allem Überlieferten und Traditionellen ohne Rücksicht auf Verluste, die Verfälschung historischer Tatsachen, und natürlich die Ablehnung von Eigenverantwortung, Leistung, Arbeit und das Propagieren der Opferrolle.

Sinan, BRAVO 👏🏽👏🏽👏🏽👏🏽👏🏽👏🏽

Leider muss ich dir wiedersprechen. Wenn unser deterministisches Verhalten durch unsere Umwelt geprägt wird, wird natürlich eine geänderte Umwelt auch Einfluss auf das deterministische Verhalten haben. Das Ergebnis der momentanten Umwelt (Diskriminierung) löst das momentane deterministische Verhalten bei Personen (Diskriminierten) auslöst, die wiederum zur Änderung der Umwelt führen und somit zu einer Änderung bei anderen Personen. Interessant dabei ist, dass sich vielleicht tatsächlich langfristig bestimmen lässt wo sich die gesellschaftliche Entwicklung aufgrund solcher Mechanismen hinbewegt. 🤯

lieber Sinan Eigentlich teile ich meistens deine Ansichten über die meisten Themen. Auch wenn's nicht so ist macht das nichts, Allerdings möchte ich Dir in Bezug auf das Thema Fett sein oder Dick sein ein paar Punkte zum Nachdenken mitgeben. Mit dem Stigma Faul, träge, dumm müssen wir Dicken eh leben obwohl nichts davon stimmt ein einfaches Beobachten der meisten dicken Kinder wird dem wirklich interessierten schon zeigen dass diese eher hyperaktiv als träge sind, oft ist sogar die Esstörung im direkten Zusammenhang dieser Hyperaktivität zu sehen Essen als Beruhigung bzw. Ruhigstellung. Und genau da ist das Problem was Du und viele andere einfach nicht kapieren wollen, oder würdest du einem Alkoholiker den Rat geben "hey ich hab die Lösung für dein Problem trink doch einfach Wasser" ? oder einem Depressiven "hey warum lachst du nicht einfach"? oder "geh doch mal öfter an die frische Luft oder treib Sport" Ich kenne keinen Adipösen oder wie ihr sagt fetten Menschen der nicht einen entsprechenden Leidensweg zwischen Diäten Fitnessstudios etc. hinter sich hat (der Gang zum Psychologen oder Therapeuten wäre wahrscheinlich der sinnvollste wenn man einen findet und einen Termin bekommt) Macht doch einfach eure Witze und lacht uns aus damit können wir leben das haben wir gelernt haltet uns für Faul oder Dumm wir beweisen euch gerne das Gegenteil. ABER hört auf uns ungefragt Ernährungsberatung geben zu wollen denn ihr habt einfach keine Ahnung von was ihr da redet.

Ich bin Team "Komplex". Woke wie auch der Kommunismus geht davon aus das sie etwas ändern können aber es ist halt das ganze System, was sie meinen an sich anpassen zu müssen. Was ungemein schwerer und mit mehr Kampf verbunden ist als die Ansicht des Liberalismus, "ich kann etwas an meiner persönlichen Situation verändern". Dazwischen liegt "Ich passe mich dem System an" (Kollektivismus) und "ich spiele mit dem System" (Kapitalismus). Die Kunst ist es alles einbisschen zu betreiben.

Eine der besten Folgen die du je gemacht hast 😊 Die Hauptaussage lange und ausführlich hergeleitet, mit philosophischem Exkurs, und dann wunderbar abgeschlossen 😊👍

Twitter braucht kein Mensch!

Das Ding ist: der „neue“ Begriff „woke“ wird tendenziell von Kritikern aktueller Gerechtigkeitsbewegungen verwendet. Aktive in Gerechtigkeitsbewegungen würden sich selbst nicht als „woke“ bezeichnen. Die Kritiker der „Wokeness“ findet man tatsächlich eher im rechten bzw konservativen Spektrum.

Ähnliche Überlegungen hatte ich letztens in nem Gespräch mit ner Freundin geäußert. Vermutlich war es mir deshalb voherbestimmt das Viedo zu schauen.

Hurra, es ist Freitag, Zeit für Sinans Woche ... und auch gleich noch mit einem meiner Lieblingsthemen. Dann zieh ich mir das mal rein. 😄

danke, danke, du sprichst mir so aus dem herzen!

Hi Sinan, gerade schon wegen dem neuen Aufbau deines Intro bekam dein Video sofort einen Daumen hoch von mir, obwohl das bei mir eigentlich eher Standard ist, wenn es ein Video von meinen Lieblings RU-vidrn ist. Der Part wo Matthias und später erklärt habt, dass unser Lebensweg schon in vielen Ebenen vorgelegt ist, gibt ihr sozusagen der politisch rechten Grundannahme, dass nicht alle Menschen gleich sind wissentlich oder nicht recht, womit man aber nicht gleichzeitig schlussfolgern zu, dass sie auch ungleichwertig wären, wie es von der extremen Rechte propagiert werden. Denn sowohl ich als auch viele anderen werden bestimmte Ziele und Errungenschaften, die andere durch ihre Veranlagungen erreicht haben selbst nicht erreichen können, wie der reichste unter den reichen, an einer Universität studieren, in den Weltraum fliegen, oder jemals berühmt zu werden, etc. Aber dadurch hat man die Möglichkeit seinen eigenen Platz in der Welt und eine eigene Definition von Glück zu haben, sodass ich beispielsweise schon für die kleinen Dinge im Leben dankbar bin und die Ziele, die ich mir setze und erreiche, betrachte ich als Glasur auf dem Kuchen für mein jetzt sehr glückliches Leben. Deshalb halte ich auch dein Apell für mehr Eigenverantwortung für äußerst wertvoll, da das suhlen in der eigenen Opferrolle, was von der Woke Bubble ziemlich begünstigt wird, nicht zielführend für ein glückliches und erfülltes Leben ist. LG Orry

Moment, Moment. Alles ist vorherbestimmt, aber Zufall und deswegen sollen wir weniger arrogant sein? Hab ich da überhaupt einen Einfluss drauf, ob ich daraus zb weniger arrogant bin oder fatalistisch reagiere oder ist das zufällig? Oder auch vorherbestimmt? Ich raff gerade nicht, wie man dann auf positiv oder negativ terministisch kommt, wenn man doch ohnehin absolut keinen Einfluss hat. Das macht gerade noch nicht wirklich Sinn...

Auch wenn ich mit dem Fazit einigermaßen einverstanden bin, sehe ich die Sache doch etwas problematischer: Gov. Ron DeSantis: "Florida is where woke goes to die." Will man sich tatsächlich auf diese Seite stellen? Das sollte man bedenken. Der Geist dahinter ist ein anderer, als der, den Sinan bezweckt. Meiner Meinung nach, passen außerdem die Ausführungen zum freien Willen nicht ganz zum Rest des Videos. Wenn es keinen freien Willen gibt und ich bin ein Spielball von Zufall und Vorbestimmung, dann bin ich für nichts mehr verantwortlich. Für meine eigene Einstellung bin ich aber durchaus selbst verantwortlich. Vielleicht nicht dafür, dass ich zu dick bin, aber wie ich mit Kritik daran umgehe. Das Libet-Experiment würde ich gerne problematisieren. Die Ergebnisse sind keinesfalls eindeutig und durch andere Forschung widerlegt oder wenigstens in Zweifel gezogen. Einen Beweis dafür, dass es keinen freien Willen gibt, lässt sich daraus jedenfalls nicht ablesen.

Man kann die zukünftige Position von Teilchen nur ungefähr (unscharf) vorhersagen - Werner Heisenberg lässt grüßen. Außerdem können Teilchen spontan entstehen und verschwinden (Vakuumfluktuation). Daher ist die mechanistische Herleitung des Determinismus von Biased Skeptic problematisch.

Ich finde mich in diesem Video soooo wieder!! Bin eigentlich sehr links-grün, außer bei den woken Themen. Mir graut es schon vor der nächsten Wahl.. 😶

Schöne Sendung mal wieder. Eigentlich alles auf den Punkt gebracht.

Finde die Argumente zum Determinismus absolut unüberzeugend. Habe auch BS ganzes Video angeschaut. Aber da sind halt viele Annahmen, die man voraussetzen muss, damit ein rein deterministisches Weltbild funktioniert. Nehmen wir bspw das das Beispiel vom Universum und den Partikeln, die sich deterministisch Bewegen. Das stimmt nur solange, wie man den freien Willen aus der Gleichung rausnimmt. Sobald man einen freien Willen annimmt, funktioniert der Determinismus nicht mehr. Denn ein Mensch kann entscheiden bspw einen Asteroiden im Weltall abzulenken. Die Frage ist einfach nicht abschließend zu begründen. Entsprechend ist Sinans Schlussfolgerung auch korrekt. Am wahrscheinlichsten ist ein Zwischenweg. Es gibt Einflüsse, die man nicht beeinflussen kann und trotzdem hat man einen freien Willen. Immer wieder jede Sekunde.

Ich verstehe nicht ganz wo du „kann man nicht selbst entscheiden“ heraus liest / hörst. Lediglich dass es Einflüsse gibt und nicht alle Menschen die gleiche Startposition haben.

Der Gastbeitrag hat mir gefallen :)

"Für Menschen, die nicht auf Twitter unterwegs sind.... ." ... Jup, davon kannte ich nichts.

Die Musik zu der Motivationsgespräche. Das war tiefer als man vielleicht denkt xD Diese epicness untermalt sogar in dramatischer Weise die emotionale Ebene, auf denen sich viele "Woke" bewegen. ( ; Neben dem Teil, dass es einfach unfassbar lustig war xD 😂

Das Problem mit dem Determinismus ist, dass man diesen überall nachweisen muss, um den freien Willen ausschließen zu können. Das ist dann natürlich auch ein bisschen das "God of the Gaps" Problem. Aber Biased Sceptic hat ja schon die Quantenphysik angesprochen. Hier ist es oft so, dass nur statistische Wahrscheinlichkeitsangaben genannt werden können. Darauf basieren dann z.B. auch Quantencomputer, die keine "normalen" Programme ausführen können, da man die Boolean Werte nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen kann. Man kann jetzt natürlich sagen, dass sich die Wahrscheinlichkeiten der Quanten in der Makro-Welt wieder ausgleichen oder dass wir einfach den Determinismus dahinter noch nicht verstehen oder die Hypothese des Superdeterminismus toll findet (wobei meiner Meinung nach die Argumente für Super Determinismus zirkulär sind), aber es ist noch lange nicht abschließend geklärt, dass wirklich alles deterministisch ist.

Es gibt Studien, die doch zeigen, dass wir einen freien Willen haben. Nicht alles ist vorbestimmt.

16:52 Wieso haben wir zwei Möglichkeiten, wenn alles deterministisch bestimmt habe haben wir auch keine Möglichkeit, irgendwas zu entscheiden. Da ist logische Fehlschluss deiner Argumentation.

Du sprichst mir wieder aus der Seele😅

Danke, danke, danke, Sinan. Ich würde mich politisch auch eher links einordnen, kann der woken Bewegung aber so gar nichts abgewinnen, finde sie sogar wirklich problematisch. Ist immer schön zu hören, dass man da nicht alleine ist.

Das war eine gute Folge mit einem interessanten Thema und weisen Faziten!

Hi Sinan, danke für dein Video Im folgenden möchte ich erklären, warum mich dein Video gerade im Anfang in den Fingern gejuckt hat und ich mich provoziert gefühlt habe und dann aber mehr und mehr realisiert habe, dass ich schon seit längerem an meiner Einstellung beziehungsweise an der Diskussion Zweifel habe; was ich gut und schlecht an meiner Haltung finde und was ich gerne verbessern möchte Ich bin nach neuer Definition wohl woke und eigentlich zufrieden damit. Ich bin linksliberal, und wenn die Grünen mir nicht endlich, d.h. endgültig und offenkundig demonstriert hätten, dass sie einen Scheiß von dem tun, wofür sie stehen wollen, würde ich auch sagen ich bin grün versifft Mir sind also radikaler Umweltschutz, Antirassismus, Feminismus, Queerfreiheit und Veganismus, Religionsfreiheit und vieles mehr wichtig. Mir. Für mich. Und eigentlich aber auch für alle anderen. Damit aber würde ich anderen ihren freien Willen absprechen Davon, dass das Gehirn früher Entscheidungen trifft als wir uns derer bewusst sind, hab ich schon in der zehnten Klasse, also vor sechs Jahren zum ersten Mal erfahren. Ich war überwältigt davon, dass ich gerade nicht frei, also jedenfalls nicht bewusst frei bin. Ich glaube nur frei zu sein - in Wahrheit erschafft mein Gehirn da eine Illusion. Diese Illusion der Freiheit wirkt auf mich und bestimmt viele andere ohne dass sie sich dessen bewusst sind wie eine Droge: Sie wollen mehr von dieser Freiheit, weil es Ihnen gut tut und sie das Gefühl haben, alles tun zu können und sich selbst sein zu können Dass dem nicht so ist, wir also durch unsere Umstände geprägt sind und uns immer wieder Rollen und Erwartungen aufdrängen und eben nicht frei sind, wird immer offensichtlicher Inzwischen bin ich ziemlich verwirrt, muss ich gestehen Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, obwohl ich eigentlich von meinen Überzeugungen, ja, überzeugt bin Ich glaubte dass ich als vormals christlich geprägter weißer cis hetero Mann niemals Rassismus erfahren kann, sondern nur rassistisch sein kann oder bin, dass ich absolut privilegiert bin und ich deshalb die Verantwortung habe andere Menschen, die dieses Geburtsrecht quasi nicht haben, diese Privilegien auch irgendwie zur möglichen Heute, seit ich die Kraft gefunden habe - und ich mach mich damit angreifbar, aber das ist für die Diskussion, denke ich wichtig - als lesbische trans Frau zu leben und ohne Konfession bin ich von einigen Privilegien plötzlich ausgeschlossen Transgender, homosexuell, Frau, ungläubig Aber immer noch weiß Für mich wurde ganz klar, dass das absurd ist, dass Menschen aufgrund ihrer unveränderlichen beziehungsweise angeborenen Eigenschaften sofort privilegiert sind Denn diese Privilegien existieren für mich zum Teil jetzt nicht mehr. Zumindest nicht so wie sie in woken Kreisen immer beschrieben werden. Wie kann das sein? Ich möchte herausfinden, was an meiner Haltung ich verbessern kann, um Ungerechtigkeiten und Unsinn zu vermeiden Ich weiß nur nicht wo ich anfangen soll

Alfred und der Typ von BiasedSceptic könnten Zwillinge sein. Deren Stimmen ähneln sich frappierend.

Oh Goooott.....danke! Eine Folge mit der ich so Vielen so vieles erklären kann :D

Sinan - die Stimme der Mitte, nicht der Extreme. Gibt es viel viel zu selten! Meine Meinungen zu vielen Themen fühlen sich endlich repräsentiert zwischen fast rechts-konservativem BILDTV und links-grünem Funk. Danke!

Danke für dieses unterhaltsame, sachliche und differenzierte Video! Du hast noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Unglaublich gutes Video, Sinan!

Ich habe ein anderes Verständnis von Woke Alfreds Antwort 7:02. Es ist ein Unterschied, ob man unbewusst so handeln kann, obwohl man selbst fester anderer Überzeugung ist (Antwort), oder ob man in seiner Entscheidung nicht frei ist (Deine Auslegung). Nach dem gleichen Schema interpretierst Du die Antworten zu Fat Shaming und zu den Flüchtlingen. Aus der vernünftigen Antwort machst Du die extreme Position, die Du später im Video kritisierst. Hmpf.

Wow! Für mich war das die beste Folge bisher !

Also, früher drehte sich das politische Thema Integration um die Frage, wie die Gesellschaft Menschen integriert. Erst rechter Populismus meinte, das Verb sei reflexiv zu gebrauchen. Überhaupt gehen bei mir immer viele Warnlampen an, wenn Leute ständig SAGEN, zu welchem Lager sie denn gehören oder nicht gehören.

Ich hatte eigentlich keine andere Wahl als zu abonnieren. 🤷‍♀️

Danke Sinan, ich begleite dich schon seit deinem Start noch damals über die Querdenker. Du und der Parabelritter sind eine der wenigen RU-vidr die ich regelmäßig schaue, da ihr beide sehr nüchtern und rational an die Diskussion herangeht ohne bashing. Kurz zu mir: 28 Jahre, kürzlich promovierter Physiker und frischer Vater einer 4 monate alten Tochter würde mich selber eher als mitte Liberal einordnen. Wie du in deinem Sinimachtauge Video auch gesagt hast, sind vorallem bei den jüngeren vorallem Grün und FDP viel gesehen wird. Ich hab auch bei sämtlichen Wahlen immer zwischen diesen beiden Partein geschwankt, weil für mich eine Gesellschaft Nachhaltig und Frei sein sollte. Wobei ich tendziell eher bei der FDP bin als bei den Grünen, aber dennoch holst du mich bei fast allen Themen voll ab, da du eine differenzierte Meinung zeigst und gleichzeitig nicht in das extreme übergehst (welches ich in der heutigen Politik von vielen Seiten viel zu häufig sehe). Deswegen mach weiter so und ich werde dich auch weiter unterstützen!

Niemand behauptet, dass diskriminierte Menschen keinen Einfluss auf ihr Leben haben. Überhaupt diese Meta-Diskussion über den Freien Willen aus einer philosophischen Perspektive ist bei den politischen Themen, um die es hier geht, nicht nötig und vor allem nicht 1zu1 übertragbar (auch wenn ich die Parallelen schon verstehe) aber es is trotzdem viel zu verallgemeinernd in diesem Fall

Widerspruch: Politik in einer Demokratie funktioniert sehr oft über Erpressung. Bestes Beispiel ist die FDP wie sie in der Ampelkoalition agiert.

wieder ein RICHTIG toller beitrag !!! WOW !!! 👌

Literaturempfehlung: Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen. Von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga. Dabei geht es um die Psychologie von Adler. Toll rübergebracht, da es in Form eines Gesprächs geschrieben wurde. Überhaupt nicht trocken. Adler hat nicht den Fokus auf Traumatas gerichtet, wie Freud, sondern auf die Selbstwirksamkeit des Menschen.

Ich muss einwenden, das nicht jedes Teilchen per Berechnung, theoretisch vorhersehbar ist. Zufällige Fluktuationen auf kleinster Raumgrösse geben Wissenschaftlern bis heute noch ein Rätsel auf.

Dank dir weiß ich jetzt dass ich kein Nazi bin nur weil ich gesunden Menschenverstand habe. Danke.

Als jemand, der jetzt schon eine Weile in Therapie ist, geht mir diese Opferhaltung gehörig auf die Nerven! Es ist nicht immer einfach, aber man kann dennoch so viel ändern. Und ein guter Therapeut wird einen darin bestärken.

Danke, Sinan, für deine Reference auf meine Frage... Vorschlag: ersetze einfach 'woke' durch 'puritanisch'. Altmodisch, aber mega präzise.

Ich verstehe den Anhang "libertär" nicht. Die Rechtsautoritären lehnen Wokeness eigentlich sogar am Meisten ab. Rechtsautoritäre glauben im Allgemeinen auch an einen freien Willen, sind aber der Meinung, dass er unterdrückt bzw. unter Kontrolle gehalten werden muss.

Wer nicht in der Lage ist, sich zu verändern - und sei es auch nur der Versuch, eine Änderung herbeizuführen -, der kann auch nicht erwarten, dass sich seine Umgebung zu seinem Vorteil ändert.

Mich stören diese Polarisierungen von Höflichkeit und Respekt.

Jeder kann die beste Version von sich selber werden oder eben die schlechteste Version. Aber es kann nicht jeder zu jedem werden. 🤭

Richtig gut. Danke dafür. 🤗☺️😎

Tolles Video!😊

Du lehnst woken shit ab, weil du gesunden Menschenverstand hast.