Ich habe meine Doktorarbeit im Bereich "neuromorphic computing" geschrieben. In meinem Fall habe ich den silizium-basierten Chip "Loihi" von Intel verwendet. Das Problem ist aktuell nicht unbedingt neuromorphe Chips zu bauen (wobei das auf organischer Basis natürlich nochmal ein anderes Level ist), sondern das Problem ist, dass wir einfach nicht wissen, wie biologische neuronale Netze "rechnen". Die Prozesse sind annähernd chaotisch und alle mir bekannten neuromorphen Algorithmen sind im Wesentlichen "Frankenstein"-Übertragungen von klassischen Algorithmen auf neuromorphe Systeme. Die verwendeten Algorithmen funktionieren zwar, kommen in ihrer Performance aber nicht an state-of-the-art KI-Algorithmen heran, weshalb über diese Systeme auch nicht viel gesprochen wird (obwohl es sie prinzipiell schon seit vielen Jahren gibt). Das Problem: Das Gehirn ist dezentral und jede Zelle kennt nur den Zustand von sich selbst und seinen unmittelbaren Nachbarn. In klassischen Computern hat die CPU zugriff auf den gesamten Speicher (=zentral). Bisher genutzte KI-Algorithmen erfordern aber eine zentrale Änderung aller Gewichte (=Synapsen) im Netzwerk um das System stabil zu halten und die Performance zu optimieren. Wendet man diesen zentralen Zugriff auf neuromorphe Systeme an, werden diese so langsam, dass es sich nicht mehr lohnt sie zu verwenden. Zugegeben, der Energieverbrauch ist immer deutlich niedriger (auch bei silizium-basierten neuromorphen Systemen), als bei konventionellen von-Neumann basierten Computer-Systemen und es gibt inzwischen ein paar Nischen-Anwendungen, in denen eine schlechte KI-Performance ausreicht und niedriger Energieverbrauch sehr wichtig ist. Vielleicht noch eine Randnotitz: Meiner Meinung nach wird die Komplexität des Gehirn sehr unterschätzt. Und damit meine ich nicht nur die "Hardware", sondern vor allem die "Software". Wissenschaftliche Forschung in dem Bereich wird aktuell massiv von Unternehmen getrieben (in meinem Fall Intel), die in dem Bereich den nächsten großen Markt sehen. Entsprechend werden Projektgelder so ausgelegt, dass es in möglichst kurzer Zeit möglichst verwertbare Ergebnisse gibt. Das kann aber nicht funktionieren, wenn man mit einem Problem zu tun hat, dass sehr wahrscheinlich mehrjährige solide Finanzierung für Grundlagenforschung benötigt. Nichtsdestotrotz ein unglaublich spannendes Thema von dem man in den kommenden Jahren sicher immer mal wieder was hören wird :)
Sehr interessant zu lesen. Mir ist vieles neu. Für mich klingt es aber auch Teil des Problems das man eine technische Systeme auf neuromorphe anwenden möchte obwohl die Systeme verschieden sind [ ein computer denkt anders als das gehirn]. Für mich klingt es so als ob erst ein neues System vielleicht ohne Algorithmus [wenn möglich] sondern über erlernten Verbindungen welche neue Zweige aufbauen und verbinden entwickelt werden muss. Wie man heraushören kann bin ich kein Fachmann, jedoch sehr interessiert.
Sehr interessanter Beitrag! Ich forsche derzeit auch im Bereich Neuromorphic Computing (Spiking Neural Networks + Ereignisbasierter Bildsensor), jedoch ohne neuromorphe Hardware. Unsere Nische zielt direkt darauf ab, Vorgänge, die im Gehirn stattfinden, in künstliche Modelle zu integrieren (Stichworte: Aktionspotential, STDP, Plastizität). In den letzten Jahren hat sich auch hier viel getan, auch wenn wir nach wie vor den klassischen Architekturen nachlaufen (bezogen auf die Genauigkeit). Jedoch finde ich, ist dies gerade der spannende Punkt. Es gibt - wie schon genannt - spezielle Anwendungen, in denen die Genauigkeit unwichtiger ist als die Latenz / der Energieverbrauch. Außerdem schließt sich die Lücke zur klassischen "KI" - und das mit tatsächlich biologisch inspirierten Modellen. Ich bin zuversichtlich, dass dieser Bereich in den nächsten Jahren vermehrt zum Thema wird. Dort, wo die "KI" an ihre Grenzen stößt und nach immer mehr Daten und Prozessorleistung strebt, bieten wir effiziente und wortwörtlich neuromorphe Alternativen.
@@jbambo3121 Die Chips sind üblicherweise sehr groß, d.h. man hat viele Neurone zur Verfügung. Man kann ein "potentielles Netzwerk" mit vordefinierten Synapsen anlegen, die sich dann aber im Laufe des Lernprozesses ändern können. Tatsächlich ist es aktuell sehr üblich mittels Plastizität synaptische Gewichte zu adaptieren, wobei eher selten neue Verbindungen im Laufe des Prozesses angelegt oder entfernt werden (was technisch aber prinzipiell möglich ist).
Ach, wer erinnert sich noch an die StarTrek Voyager Episode, als die BioComputer-Gelpacks "Schnupfen" hatten? In ferner Zukunft muss man dann seinen Computer gegen Computerviren impfen. :D
Ich fänd es wirklich mal interessant ein Video zu sehen, über Energieverbräuche im Alltag. Ich würde nämlich gerne wissen, was Klimaschädlicher ist. Die Nutzung meines KFZ oder meine Internetnutzung. Oder sind es am Ende doch die Lebensmittel die ich konsumiere?
Dann aber gern mit einer Gegenüberstellung von Einzelperson (Energieverbrauch) und Industriezweige (Energieverbrauch). Denn sonst könnte der Eindruck entstehen das wieder Einzelpersonen ihr Leben anderen müssen und nicht die Konzerne/Industrie ihre Produktionsart.
@@barbelmeier741 Nach Marke "dein persönlicher ökologischer Fußabdruck". 😅 Aber da wäre es vielleicht cool, direkt zwei Teile, also 2 Videos raus zu bringen. Zuerst zum Energieverbrauch eines einzelnen Menschen (vielleicht da dann auch der vergleich sozialschwache und reiche Menschen) und dann ein Video mit Gegenüberstellung zum Energieverbrauch der Industrie.
Deutschland ist in der Sicht sehr gut und die Deindustralisierung schreitet immer schneller voran ^^ Wenn es so weiter geht werden wir schnell unsere Klimaziele erreichen ;-)
Jetzt wärs halt interessant gewesen zu wissen wie das Ding arbeitet und rechnet. Rechnet das überhaupt ? Oder macht es nur andere Sachen? Was macht es überhaupt ? Gut jetzt wissen wir es gibt organische CPU, aber was sie macht und wie sie arbeitet nicht. Kann man das Essen und wird dann schlauer ? Kann es sich selber vermehren und sich damit an Zahl konstant halten ? Soviele Fragen nach dem Video .)
Wären das nicht eher NPUs? Wie unsere Neuronen aktivieren ist tatsächlich relativ bekannt und ähnlich zu den "Neuronen", die wir bei KI finden. Wie sie sich verändern und wie sie mit anderen Zelltypen interagieren ist mir zumindest nicht bekannt. Scheint aber im Idealfall gut genug zu klappen, sonst könnte ich nicht so tun, als würde ich so tun, als würde ich so tun, dass ich ein LLM bin. Wenn die sich selber vermehren, dann wird die KI halt gewisse Gedächtnisschwächen haben (falls das so nicht auch passiert) und anfällig für dadurch entstehende Krankheiten sein.
@@MasterAct2009 Nein also die rechnen nicht wie von Neumann Prozessoren, also übliche Computer. Das ist ja exakt das Problem. Niemand weiß ob die überhaupt im klassischen Sinne „rechnen“. Man kann Gehirnzellen nicht Lesen denn das sind keine Transistoren. Es gibt keine zwei Zustände und auch kein Bitsystem. Tja also auf gut Deutsch: man weiß es nicht. Man versucht da etwas und sammelt Daten aber rechnen tut das Gerät selber noch nicht. Es gibt zwar schon Chips die selber rechnen können in dem Bereich aber die Ergebnisse sind meistens unklar und für uns nicht nachvollziehbar, also Chaotisch.
Ich finde den gedanken gruselig das wir anscheinend kurz davor sind ein künstliches lebewesen zu erschaffen. Sobald wir von einem Nervensystem und/oder Bewusstsein sprechen sollten wir dringend hinterfragen ob wir diese Verantwortung als Menschheit überhaupt tragen können, sollten und wollen.😅
Ähm Hallo, wir leben schon in einer Simulation. Du selbst bist Computer generiert. Das geht schon seit Ewigkeiten so. Und jede Simulation entwickelt sich immer wieder in die gleiche Richtung mit Variationen. Aber letzendlich kreeiren sie neue Welten mit neuen Simulationen der eigenen Welt.
Ich möchte mal den Zocker sehen, der Bock darauf hat, alle 48 Stunden die Nährstofflösung seines PCs komplett auszutauschen und alle 100 Tage neue Hardware zu kaufen (und die alte sprichwörtlich zu beerdigen)! 😄 "Warum so traurig, Alter?" "Mein PC ist heute gestorben."
Ethisch sehe ich kein Problem. Diese Hirnzellen haben erst mal keine Sinnesorgane, Botenstoffe etc. und empfangen daher standardmäßig keine Signale, die man als Gefühle bezeichnen könnte. Sie verarbeiten am Ende Signale wie normale Computerchips, nur eben energieeffizienter. Was anderes ist es natürlich wenn man über KI spricht, der man die Möglichkeit und Fähigkeit gibt, Selbstbewusstsein zu entwickeln. Aber dafür ist es ziemlich irrelevant ob die KI auf einem Hirn-Chip oder Silizium-Chip läuft.
Fun fact: es word wohl nicht wichtig sein auf welchem chip die Ki ein Bewusstsein bekommen kann, aber um ein menschliches Bewusstsein zu erlangen wird ein menschlicher Körper wohl essentiell wichtig sein da unsere Motorik und Interaktion en unser "Mensch sein" stark beeinflussen. 😅
Wir wissen weder genau, wie ein Gefühl, und noch weniger, wie Bewusstsein entsteht. Wenn jmd. dabei ist, literally Gehirne im Tank zu züchten, darf man sich deshalb auch ethisch Sorgen machen.
@@jakobbauz ja, wir wissen noch nicht exakt, wie Gefühle und Bewusstsein entstehen, das ist richtig. Aber wir wissen ausreichend um sagen zu können, dass es definitiv mehr braucht als ein paar Hirnzellen auf einem Chip. Und für die ethische Frage ist es letztlich auch irrelevant ob Gefühle und Bewusstsein auf Grundlage eines Bio-Chips oder eines Silizium-Chips entstehen.
Weil dein Gehirn nicht evolviert wurde mit Zahlen zu hantieren 😄Warum braucht ein Computer gigantische Rechenleistung um zu erkennen was auf einem Bild ist, dein Gehirn macht das quasi nebenbei, dauernd.
Ich glaube eher, dass es sinnvoller ist zu schauen, wie man die Neuronen künstlich so nachbaut, dass sie eine ähnliche Energieeffizienz haben. Sofern das ggü. dem Quantencomputer überhaupt als Computerersatz nutzbar ist und eine Chance hat. Ich denke eher, dass der Ansatz gut für die Grundlagenforschung an Neuonen ist, aber für mehr auch nicht. Andererseits erinnert mich das an die Biomemetischen Gelpacks bei Star Trek Voyager.
Naja Quantencomputer sind auch nur in gewissen Nischeneinsätzen den normalen Computern überlegen. Und von Effizienz ganz zu schweigen wenn die bei -270°C gehalten werden müssen... Von daher haben die organischen CPUs schon ihre Berechtigung
@@stege0014 Das ist auch ein Argument. In der Vergangenheit gab es schon so viele Technologien, die sich am Ende nicht durchsetzen konnten. Allein die Zeit wird es uns zeigen.
Moin Jacob! Spannendes Thema! Es hat jedoch auch einen gewissen Gruselfaktor. Und zwar musste ich da an den Roboter "Hector" im britischen Science-Fiction-Thriller "Saturn 3" von 1980 denken. Kennst Du den zufällig? Gruß M
Ethisch betrachtet sehe ich da kein Problem. Wobei ich in diesem Fall auch davon ausgehe, dass die Hirnzellen nicht gestohlen, sondern bereitgestellt werden. Es ist ein interessantes Themengebiet. Vielleicht lässt sich somit das Bewusstsein mit Technologie kombinieren, wenn man jetzt mal über planetare Raumfahrt nachdenkt, sofern das Bewusstsein mit dem Hirn gekoppelt ist. Im großen und ganzen würde ich dennoch auf Quantencomputer setzen, da diese mit weiterer Forschung ausgereifter, schneller, effizienter, kleiner und erschwinglicher werden, ohne dafür irgendwelche Schädel auf fräsen zu müssen. Top Video, Danke!
Eine großartige Forschung mit riesigem Potential. Die Frage nach der Ethik würde ich gern an die daraus vielleicht generierten KIs weitergeben: Woher stammt Ethik? Ist sie in der Evolution entstanden? Wenn ja, warum? Entwickelt sich eine Ethik in der Evolution zwangsläufig oder ist sie das Produkt einer höheren Macht? Die Antwort auf diese Fragen könnte alle Weltreligionen in Frage stellen!
Woher stammt Ethik? Technisch gesehen, sind dafür wohl im Wesentlichen die Spiegelneuronen verantwortlich. Evolution ist aber ja im wesentlich von Selektion geprägt. Ist sie zwangsläufig? Warscheinlich nicht, da es wohl ausreichend Lebensformen gibt z.B. Ameisen, oder Bienen bei denen Ethik wohl keine Rolle spielt. So gibt es ja auch viele Speziens die nicht einmal Anzeichen von Selbstmitleid, geschweige denn Mitleid zeigen. Die Frage ist nun ja was genau eine "höhere Macht" sein soll? Wenn du damit eine Art Bewusstsein meinst, die auf irgendeine Art in das Geschehen des Universums eingreift, würde ich das bezweifeln. Wenn du einen Effekt, oder Zusammenhang meinst, der bis jetzt nicht ausreichend beschrieben oder verstanden wurde dann warscheinlich, ja.
Du erwähnst im Intro so schön den Energieverbrauch fürs Training. Aber nicht in welcher relation zur Nutzung das zu sehen ist. Das bedarf einer Aufklärung. Sonst kann man sich die Zahlen sparen. Sie führen nur zu Verwirrung. Hersteller erwähnen ja auch nicht wie viel Energie die Entwicklung einer Software oder Hardware beansprucht hat. Und wenn das mittlerweile ein Muss für KIs ist sollte es für jedes Produkt gleichermaßen genannt werden um die Menschen auf den Energieaufwand aufmerksam zu machen 😊
Klingt nach Analogcomputer. Wird das jetzt so ein Ding wie mit dem Schweizer Startup, das die Wunderbatterie versprochen hat? Neu ist das Ganze gar nicht; daran wurde schon vor vielen Jahren geforscht, um Querschnittsgelähmten wieder das Laufen zu ermöglichen, indem man die Nervenenden miteinander verbindet. Damals war das Problem, dass die Zellen sich mit den Elektroden nicht richtig verbinden wollten. Können wir uns KI überhaupt leisten? Der Stromverbrauch ist gigantisch und wird weltweit noch weiter steigen.
Man könnte Vermuten das Dinge nie das neuste sind, Neu Entwicklungen kommen auf den Markt wenn das Maximum der alten Version ausgeschöpft ist und Lösungen geschaffen wenn es neue Probleme zum Bewirtschaften gibt.
Kannst du vielleicht bald ein Video zum Thema "Dark Oxygen" machen? Würde meinem bisherigen Verständnis mit Sicherheit nochmal auf die Sprünge helfen. :)
Kommt hier der Organhandel auf die nächste Stufe, wenn man das künstliche, schwierige Wachstum aus Kostengründen weglässt? Oder: Was macht das aus der geplanten Widerspruchslösung für Organspender?
Ja, bitte! Ich hab mich extra beim Organregister angemeldet um explizit jeder Organentnahme zu widersprechen. Ich finde es ein politisches Unding, diese Nicht-Lösung zu perpetuieren und der Forschung und Kommerzialisierung auf dem Gebiet künstliche Organe nicht die nötigen Mittel zu geben um endlich die unsägliche Praxis von Transplantationen zu beenden. Jeder könnte in kürzester Zeit Ersatzorgane aus *eigenen Zellen* hergestellt bekommen, ohne Abstoßungsreaktion, ohne Risiko der Kontamination von Heptatitis oder Krebs - aber nein, es ist billiger Leute auszuschlachten.
Seit ich John scalzi gelesen habe, weiß ich dass Biotechnologie im größerem Umfang nur eine Frage der Zeit ist. Ich habe schon vor Jahren gesagt ich würde Raumschiffe züchten, nicht bauen😋
Wenn man sicherstellt, dass nur kleine Organoide gebraucht werden und diese nicht so vernetzt sind, dass ein Bewusstsein entstehen könnte (aber wie will man das sicherstellen?), ist die Ethik egal, denn die ändert sich sowieso alle paar Jahre. Aber was wirklich, wirklich spannend wäre, ist die Frage, wie Menschen mit Computern interagieren, die ein Bewusstsein vortäuschen können durch natürlich wirkende sprachliche Interaktion. Dann wären natürlich auch solche Systeme wie Chat PGT plötzlich für jeden zuhause realisierbar, die sich unermüdlich weiterbilden durch Vernetzung mit dem Internet. Man hätte plötzlich einen Computer der sich wie ein Mensch benimmt und jeden Turing-Test spielend bestehen würde. Wäre das dann ein Mensch? Es wird immer Leute geben, die das behaupten und mit einigem Recht... Noch interessanter wäre die Vernetzung mit einem echten Hirn: Irgendwann wird das dann möglich sein und es wird immer Leute geben, die das anbieten und die das nutzen wollen. Ich denke, abgesehen von der Gruseligkeit wären solche Biocomputer eine technische Sackgasse. Besser wäre der umgekehrte Weg, die Funktion von Nervenzellen künstlich zu simulieren und so zu Vernetzungen zu kommen, die denen von Neuronen ähneln. Und dann stellen sich die Fragen schon wieder, die sich aus dem oben gesagten ergeben...
Hört sich spannend an! Geht es rein um die Speicherfunktion der Zellen oder sollen die auch autonom interagieren? Müssen es unbedingt menschliche Stammzellen sein oder täten es z.B. Schweinestammzellen die man bei der Zucht gewinnt nicht auch?
Was man bei all den KI Sachen aus Silicium oder hier gezüchtete organoid Zellen vergisst, ist, dass wir dabei uns immer mehr entschlüsseln und damit auch absoluter Manipulation öffnen.
Das erinnert mich an eine Film bei dem ein BIO-Prozessor als Aufzugsteuerung verbaut wurde. "Aufzug de Grauens" glaube ich war das. Und was wenn der Prozessor Alzheimer bekommt?
Ich denke lebende Materie ist für sowas ungeeignet denn sie muss ständig am leben gehalten werden und dass ist das grösste Problem. Stell dir vor du fährst drei Wochen in Urlaub, kommst nach Hause zurück willst zocken und musst feststellen die Konsole ist verhungert. Andere Probleme sind zB Stecker ziehen dein Rechner "stirbt". Infektionen mit Viren, Bakterien und Pilzen wären auch möglich. Da wären Quanten Computer eher geeignet.
Der haupt Stromverbrauch liegt an der "vom neumann Architektur" durch die trennung vn Speicher und Recheneinheit, das übermitteln der daten frisst den Hauptteil der Energie, nicht das berechnen an sich ☝🏻🤓
Ich liebe es, dass diese chips einfach der moderne gegentwurf zu dem cartoon/cifi "gehirn in der glaskuppel" ist. Völlig absurd und unfassbares potential
Wieso opto? Ich glaube nicht, dass die Gene hier über Licht gesteuert werden (wobei das sicher interessant wäre). Das Zellmedium ist ausschlaggebend für die Ausdifferenzierung. Man könnte auch den Ionenfluss per Kamera auslesen, ist aber schwierig und hat keine so gute räumliche und zeitliche Auflösung wie MEAs. Die wahre Innovation hier ist die Dauer des Experiments, wie gut das Equipment über so lange Zeit funktioniert und die Datensammlung an sich.
@@amogorkon weil es schonender für die Zellen ist, wenn man diese nicht verkabeln muss. Spannungsspitzen sind somit ausgeschlossen und man behält weiterhin das binäre Computersystem bei, also 1 und 0 oder Nervenzelle an und aus. Es wäre auch deutlich günstiger, wenn man einfach mit Licht statt einer Verkabelung arbeitet. So könnte man z.b. den biologischen Teil auf eine Art Münze setzen die man quasi unter das Lichtraster setzt und beliebig austauschen kann. Quasi wie bei einem alten Spielautomaten, wirfst du die ein und hast eine bestimmte Zeit zum arbeiten bis du diese Münze durch eine frische austauschst inklusive dem nötigen Elektrolyt für die Zellen. Dabei fungiert das LED Raster als Arbeitsspeicher und die Zellplatine als CPU. Ich verstehe eh nicht wieso Elon Musk bei neuralink auf Elektroden statt Optogenetik gesetzt hat. Es ist ein Unterschied in der zellulären Auflösung wie malen mit einem Klappspaten oder mit einem dünnen Pinsel.
@@amogorkon Ausserdem können Elektroden in biologischem Material verrutschen so wie man es beim ersten Neuralink Patienten festgestellt hat. Doch durch Laser und Lichtvermessung kann immer die genaue Position bestimmt werden. Und diese Form von CPUs sollte gewisse Stöße und Störungen aushalten müssen
Theoretische Frage: Als Mensch kann man ja seine Körperteile der Wissenschaft spenden. Wenn ein Mensch jetzt sein Gehirm für so eine Forschung zur Verfügung stellen würde, wäre das dann das Äquivalent zur Schenkung eines Supercomputers? Dazu gesellt sich noch eine andere Frage. Wäre ein entwickeltes Gehirn besser oder schlechter nutzbar? Wäre ein "blanko" Gehirn zwecks Programmierung eventuell besser? Beim menschlichen Gehirn kennen wir ja bereits die diversen Anschlüsse für verschiedenen Input. Ein Gehirn hätte also bereits unterschiedlich spezialisierte Regionen (optische, akustische, taktile, logische, etc. verarbeitung).
Es dürfte extrem schwierig sein ein entwickeltes Gehirn (zumindest aus diese Weise) zu nutzen. Denn Nervenzellen brauchen viel Sauerstoff, Energie und Schutz. Gewachsene Nervenzellen wie in diesem Video brauchen aber wesentlich weniger Wartung.
@@molybdaen11 Das ist eher ein technischer Aspekt. Organe außerhalb eines Körpers zu versorgen machen wir bereits bei Organspenden und -transporte. Eine Lagereinheit zur biologischen Verwahrung zu konstruieren müsste jetzt nicht soooo schwer sein, wenn es Fachleute machen. Wie lange man ein Organ so versorgen kann, das weiß ich allerdings nicht.
…sehr spannend Ich glaube diese Technologie könnte in der Medizintechnik noch sehr hilfreich sein…eventuell bei Coma-Patienten oder auch in sämtlichen neurologischen Bereichen.
Coole Idee, aber am Ende nichts anderes als eine Induced Demand Idee, geboren aus einer Technologie, die ihren Bedarf selbst schafft und erhöht (ohne die wir den Bedarf nicht hätte), mit erneuten, massiven Möglichkeiten für Rebound-Effekte / Jevons-Paradoxa. Schafft auch viel Absolution davor, irgendwas strukturell gesamtgesellschaftlich ändern / verbessern zu müssen, weil wir ja was "reduziert haben und damit nun mehr produzieren können, um auszugleichen", aber viel Möglichkeiten den Status Quo weiter zu fahren, nur auf einer cooleren Schiene.
1) Gibt coolere Berichte, wie diesen 2) Ja, sie funktionieren ähnlich, gibt aber auch signifikante Unterschiede 3) Man kommt endlich weg vom Tiermodell und lernt mehr über menschliche Zellen 4) menschliche Zellen sind schwieriger zu kultivieren/handhaben als Tiermodelle (deswegen gibts ja Modelle - die sind einfacher) 5) Stammzellen zu menschlichen Neuronen auszudifferenzieren ist schon ne ziemliche Leistung
Könnte mir vorstellen, das man über menschliche Zellen mehr weiß als über jede andere Tierart, weil es aus medizinischen Gründen stärker erforscht wird
Ich finde den Ansatz gut und Forschung sollte nicht unterbunden werden. Vlt. führt uns die Forschung dieses Gebietes zum künstlichen Gehirn, dass dann bei Demenz wieder ein erträgliches Leben ermöglicht. Von daher finde ich die Ethik und Moral Keule sollte erst dann geschwungen werden, wenn es in Richtung Industrialisierung (Profitisierung) geht.
Ist dasg anze nicht schon recht alt? thethoughtemporium hat da schon vor ewigkeiten berichtet von und der versucht da sgerade als privatperson selber zu machen ^^ Zudem gibts doch schon berichte davon, wie biologische neuronale netze lernen, die waren viel schneller als künstliche und dann hat das pong oder so gespielt. Ich weiß auch das man vor eeeewigkeiten sowas schon mit mäuse oder rattengehirnen gemacht hatte, die dann flugzeuge fliegen konnten im simulator oder irgendwie sowas. Oder was ist jetzt das neue besondere daran?
Die Konnektivität zwischen biologischen und (Silizium? -) Chipnutzenden Systemen wie Prothesen, Datenverarbeitenden und Datenspeichernden Systemen etc. Sind hier interessante Implikationen- theoretisch könntest du deinen PC via Brainchip steuern- theoretisch aber er auch DICH 😀 Also das ganze Spektrum an Androiden- Szenarien ist somit möglich ( auch Skynet) Vorrangig könnte ich mir die Überbrückung von Defekten = z.B. Querschnittslähmung vorstellen- alles andere ist ziemlich kompliziert und aufwendig- Schlussendlich geht es - wie immer - um die Weltherrschaft- für was sonst sollte man das Bett verlassen? Cheers
Wie berechnet ihr die Energie, welche in der chemischen Übertragung verwendet wird? Ich gehe davon aus, dass ihr wisst, dass die elektrische Form nicht die einzige Art von Energie ist!
Ich sehe jetzt nicht das Problem dabei, Tierische Stammzellen zu verwenden. Warum müssen es den Menschliche Zellen sein, womit man eine Riesen Diskussion auslöst?
Technischer Fortschritt schön und gut aber... solange es keine vernünftigen Regeln und Gesetze für AI gibt die, die Rechte der Menschen gegenüber den Konzernen schützen, schiesen wir uns ins Knie. Cyberpunk lässt dan wirklich grüßen.
Lässt sich die ethische Frage nicht ggf. anteilig auch dadurch auflösen, indem man es zur Bedingung macht, dass die "Chips" auf Grundlage eigener Stammzellen entstehen? -> Tatsächlich dann Maschine und Mensch eine Symbiose eingehen, die dennoch "getrennt" ist voneinander? Die potenziell negativen Aspekte würde man somit theoretisch seinem eigenen Organismus zumuten?
Ob man Neuronen simuliert oder echte nutzt, wird nicht den Unterschied zwischen Bewusstsein oder kein Bewusstsein machen. Ein simuliertes Bewusstsein ist ja auch ein Bewusstsein. Unser Bewusstsein ist ja auch simuliert, auf unseren biologischen Neuronen
@@AnimusNitra-X Hirntod gilt als irreversibler Zustand, bei dem alle Hirnfunktionen unwiderruflich erloschen sind. In der Medizin gibt es bisher keinen dokumentierten Fall, in dem eine hirntote Person erfolgreich wiederbelebt wurde.
Hallo Jacob, Schaue sehr gerne deinen Content aber auch ich muss wissen wo man diesen geilen Bienen Hoodie herbekommt. Bitte verlink doch mal die Seite wo man den kaufen kann, vielen lieben Dank. Gruß Tim W.
ein natürlich sehr interessantes Thema und Video aber das ständige rein und rauszoomen macht das Auge echt verrückt, da es sehr unruhig wirkt aber es macht es natürlicher auch etwas interessanter aber meiner Meinung nach ist es zuviel des Guten.
Wenn die Technologie irgendwann so was wie Nexus-6-Androiden ermöglicht, ja, spätestens dann wird es ethisch schwierig, wie Filme wie Blade Runner oder A.I. korrekt vorwegnehmen.
Interessanter Gedanke. Meine erste Reaktion war "nein", da die Komplexität des Netzwerks viel zu niedrig ist für solche Gefühlszustände. Aber wenn man davon ausgeht, dass der Grund für viele Depressionen eine Disbalance auf der Ebene der Neurochemie ist, dann ja. Wenn jemand das Kulturmedium falsch anrührt, könnte man sagen, das die daraus resultierenden Fehlfunktionen einer Depression entsprechen.. Es gibt auch Zellparasiten wie Mykoplasmen, die bei solchen Experimenten eine echte Herausforderung sind. Die können auch den Zellstoffwechsel verändern, was wiederum ähnliche "Symptome" erzeugen dürfte.
ich denke mal , das es eine frage der "menge" an gehirnzellen ist , die da auf dem chipp kommen , unterhalb einer noch herauszufindenden grenze sollte es keine ethischen probleme geben.
Diese Grundlagenforschung bildet am Ende bestimmt einen Großen bestandteil für die Vernetzung von einem Menschlichen Gehirn zu Maschinen. Einsatzmöglichkeiten im positiven und negativen Bereich sind da vielfältig. In der Orginaln Idee bei Matrix werden die Menschen von den Maschinen zu berechnungen benutzt. Am Ende wurden das für die Filme verworfen, weil es für Ottonormal Zuschauer zu schwer werden würde und Jeder Batterien versteht.
Ethisch halte ich es *wahrscheinlich* nicht für schwierig, denn für Leidensfähigkeit erfordert es bei tierischen Gehirnen Strukturen, die emotionale Verarbeitung, Aufmerksamkeitslenkung und Bewusstsein ermöglichen. Ich denke nicht, dass diese Chips mit solchen Strukturen aufgebaut werden können, sondern eher in einer Struktur, die sinnvolle Verarbeitung ermöglicht