Die schönsten Kapitel der Weltliteratur: "Masse und Macht": Mit Elias Canetti gegen den Tod 

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Ich respektiere die Meinung von Herrn Lauren von Grund auf. Es fragt sich allerdings, wie Regierungen sich verhalten sollen, wie sie sich noch verhalten , wenn die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus etwa in Deutschland heute (Ende September 2020) den höchsten Wert seit April erreicht hat. Weltweit kämen wir dann laut der WHO auf die Zahl von einer Million gemeldeter Covid-19-Todesfälle. Da droht uns doch bitte kein "Totalitarismus", da die sog. Behörden diese Situation laut der WHO schon gar nicht mehr bewältigen können. - Ich möchte bitte (es eine Bitte!) auch dringend davor warnen, unsere Gesellschaften im Westen immerzu mit derjenigen in "1984" zu vergleichen: In Orwells Romanwelt wird der Mensch auf eine Weise überwacht, geistig und körperlich geknechtet und gefoltert, dass selbst jedwede Widerstandsbewegung eine bloße Strategie des unterdrückenden Staates ist. Sie, Herr Lauren, werden nicht eingesperrt, gefoltert, dann getötet (wie es Winston Smith widerfährt bzw. nach Schluss des Romans widerfahren wird), wenn Sie die Meinung vertreten, die Sie hier zum Ausdruck bringen - und das mit gutem Recht. Stellen Sie sich mal vor, unsere Demokratien werden zu einer Totaldiktatur, wie sie in "1984" beschreiben wird: wie nennen Sie diese Totaldiktatur denn dann, wenn Sie bereits jetzt diesen Begriff gebrauchen? -- Allerdings teile ich Ihre Sorge, was das immer breiter gefächerte Know-how der sog. Überwachung angeht. Aber dagegen können wir uns (noch?) wehren. Es liegt ja an uns, wie wir mit den Social Media verfahren, wie viel wir davon in unserem Alltag zulassen.

Ein Video wie ein guter Wein. Mit jedem "Schluck" entfacht er// es einen neuen Geschmack und Genuss. Merci !

Canetti... endlich! Danke!

Vielen Dank, Herr Gasser! Sehr informatives Video. Habe leider noch nichts von Canetti gelesen, werde es so bald wie möglich nachholen. Den meisten Menschen fehlt die Distanz, "vernünftig" und unvoreingenommen über das Thema Tod nachzudenken oder zu sprechen. Der Gedanke an ein Ende, das alle Menschen ausnahmslos ereilen wird, schüchtert die meisten zu sehr ein, ich schließe mich da nicht aus. Der Tod ist nicht einfach, trotz allem würde ich ihn nicht als etwas rein trauriges bezeichnen... Ich weiß, Herr Gasser, sie werden geradezu mit Anfragen oder Vorschlägen für Videothemen überhäuft, dennoch würde mir ein Video über Liao Yiwu sehr freuen. Die Art wie er in "Die Wiedergeburt der Ameisen" die Geschichte Chinas in die Erzählung über sein Alter Ego Lao Wei und dessen Familie verwebt, und wie er über die menschlichen Abgründe in absolutären Regimen schreibt machen mich jedesmal sprachlos.

Herzlichen Dank! Dieses Buch hat mich lange begleitet - und jetzt wieder.

Könnten Sie bitte ein Video über das Werk « die Hochzeit» von Elias Canetti?

Ich bin mir nicht sicher, ob nur ich das wahrnehmen, doch glaube ich, dass die Lautstärke nicht durchgängig gleichlaut ist.

Danke für die Anregung, kannte das Buch noch nicht. Könnten Sie sich vorstellen mal ein Video über James Joyce zu machen? Welche Übersetzungen Sie empfehlen/ ob man finnegans wake überhaupt übersetzt lesen sollte und ähnliches. Würde mich - und hoffentlich auch andere - sehr interessieren.

Wie kann man dem Tod mehr Macht einräumen als unentwegt über ihn zu reflektieren

ich hatte nur die blendung auf meinem sub. jetzt hab ich mir masse und macht bestellt. obwohl ich mich scheue, mich mit dem thema tod zu befassen.

ich arbeite mich gerade an dem werk ab, was mich zugegeben etwas ratlos zurück lässt. ich suche noch nach der erkenntnis, aber was will canetti nur mit den endlosen beschreibungen von massen und deren symbolen? ich quäle mich da echt durch. was erkenne ich nicht?

Immer wieder schön Herr Gasser, aber ich werd ich nächstes Zeit öfters mal nerven müssen: Sie würden mich aufs Äusserste erfreut wissen, brächten Sie ein Video über ihre Interpretation Poes Arthur Gordon Pym, was ja nicht selten als luzideste US-Amerikanische Literatur bezeichhnet wird.

Lieber Markus, danke für das wunderbare Video. Ich gehe sehr gerne auf Friedhöfe. Und seit frühester Jugend lese ich täglich die Todesanzeigen in der Zeitung, bis heute. Ja, Friedhöfe haben auf mich eine starke Anziehungskraft, den schönsten Friedhof sah ich in Genua, er heißt Staglieno. Ja, ich schaue immer auf die Geburts- und Todesdaten auf den Grabsteinen. Mich beschäftigen dann ähnliche Gedanken wie Canetti. Natürlich hasse ich den Tod, meine Tochter starb an ihrem 21. Geburtstag. Die Anhänger von Verschwörungstheorien halten sich für immun, sie denken Corona ist eine Erfindung der Medien oder Frau Merkel wollte nach ihrem Abgang als Kanzlerin eine Diktatur hinterlassen oder Bill Gates hat das Virus in Umlauf gebracht. Solche Leute denken das Virus kann ihnen nichts anhaben, nur den anderen. Solidarität kennen solche Leute nicht. Aber davon gibt es viele, das sollte man nicht unterschätzen. Ich habe, als ich Deiner Vorlesung zuhörte, an Rilke gedacht und das Gedicht "Requiem für Clara Westhoff", das Gedicht das ich am meisten liebe, schon von Jugend an. Wenn ich nochmal auf die Welt komme, ich glaube an sowas nicht, würde ich Literaturwissenschaft studieren. Wer schreibt heute noch Weltliteratur ? Ich meine außer den alten Hasen wie Canetti oder Nabokov oder Philipp Roth ? Mir fällt im Moment nur Daniel Kehlmann ein, oder Houellebeqc oder Murakami.

Schlimm, dieses laut und leise

Wie sagt Thomas Mann (Hans Castorp) im Zauberberg im Traumgedicht vom Menschen: „Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.“ Ich persönlich glaube, dass das mit einem gut begründeten Glauben leichter geht: „Jede Träne wird er (Gott) von ihren Augen wischen. Es wird keinen Tod mehr geben und auch keine Traurigkeit, keine Klage, keinen Schmerz...“ (Offenbarung 21 Vers 4)

Der redet fast wie vor 60 Jahren, nicht verkehrt

Wer ist cowitt?

Naja. Niemand hat Vito Corleone je über den Tod reden hören. Er war ihm viel zu heilig. Gefällt mir besser.