Hallo, schönes Video und gut erklärt! folgende Denkanstöße meinerseits: - wenn eine Leine zu kurz ist, ist sie zu kurz. Das Führen aus der Hand ist niemals eine Alternative, da man sie so nicht dichtholen kann und nur Rückenverletzungen o.ä. riskiert. Man sieht ja die Bemühungen der Crew und wenn der Rudergänger hier einmal richtig Gas gibt liegen Leine und ggf. sogar Crew im Wasser. - wenn man das Manöver unbedingt mit der Achterleine/spring fahren will, dann würde ich hier die Leine nicht auf Slip legen sondern einfach einen großen Palstek machen damit die Länge ausreicht. Einen Palstek kann man dann auch aus 3 bis 4m Entfernung noch locker über den Poller loswerfen. Wenn es nicht klappt läßt man ihn am Poller hängen und fährt noch mal mit dem Heck Richtung Poller und kann ihn dann mit der Hand oder Bootshaken loswerfen. - Das gleiche Manöver kann man auch einfach über die Mittelklampen fahren, das ist dann viel entspannter, das Boot besser zu kontrollieren. Die Leinen wären wahrscheinlich ausreichend lang und man muss den Bug nicht mit der Vorleine halten. Mittlerweile fahre ich (so gut wie) alle Anlegemanöver mit zuerst belegter Mittelklampe. Beim längsseits Anlegen liegt das Schiff sofort stabil. In der Box ist es sofort kontrollierbar und kann alleine durchs fieren/dichtholen der beiden Leinen und vorwärts/rückwärts Fahrt genau gesteuert werden. Sogar bei den Moorings ist die Mittelklampe eigentlich besser als die Achterleine, aber hier mache ich das auch nur bei viel Seitenwind...
Hallo B. Danke für Deine Anregungen; ich stimme Dir in allen Punkten zu. Beim längsseitigen Anlegen nutze ich jedoch nur dann die Mittelklampe, wenn ich eine Crew habe - ansonsten nutze ich ausschließlich die Achterleine und dampfe ein. Denn so ist das Manöver auch einhand zu fahren ohne das Cockpit verlassen zu müssen. Nochmals danke für Deine Anregungen, VG, Michael
Hallo Michael, Wenn die Heckleine zu kurz ist, hätte man nicht die leewärtige Vorleine an die Mittelklampe legen können um diese zum drehen zu verwenden?
Sobald das Schiff quer zum Wind steht (nach der Drehung aus der Box) muss es schnell gehen. Denn der Wind hat volle Angriffsfläche und drückt. Wenn es bläst, zählt jede Sekunde. Der Rudergänger hätte noch weiter zurück fahren können und früher und kräftiger Vorwärtsschub mit Stb Ruder geben können. Sehr lehrreich! Danke!
Na das ist ja mal ein Kompliment, Michael! Vielen Dank dafür! Leider kann ich ja nicht regelmäßig Filme erstellen - aber ich arbeite daran... :-) VG, Michael
Hallo Michael, Deine Videos sind alle super interessant. Gerade die toll und ruhig erklärten Hafenmanöver gefallen mir sehr gut und helfen mir mich auf diverse Situationen vorzubereiten. Ich hab mal eine Frage zu einem etwas anderen Manöver und ich denke dieses hier, ist vom Bezug her, das beste Video dafür. Folgende Situation (genau so passiert 2023): Kroatien, Hafen Trogir. Wind ca 3-4Bft (für uns) fast achterlich, alle Yachten liegen mit dem Heck am Steg, alle Boxen voll, genau so wie auch gegenüber die Reihe. Zwischen den Reihen super wenig Platz: Unsere Segelyacht war 54ft lang, der Platz zwischen den Reihen ziemlich sicher kürzer. Hinzu kommt, dass die Yacht neben uns gerade zuvor beim Rausfahren ca. 3 Ankeranlagen gegenüber abgerissen hat (denke weil nicht richtig vorgeplant). Viel Geschreie, alle im Stress. Zum Glück war ich an dem Tag nur Crewmitglied aber unser Skipper hat das sehr gut geregelt. Allerdings kann man jedes Manöver besser/ruhiger gestalten (mit entsprechender Planung) von daher meine Frage. Jetzt zur Frage: Du redest in anderen Videos viel vom Kräftedreieck, was auch super viel Sinn ergibt aber wäre das auch in diesem Fall anwendbar und wenn nicht wie kann man das anders lösen? Die Problematik die ich hier sehe sind die fehlenden Dalben und den daraus resultierenden teilweise weit entfernten Punkten über die die Spring laufen und den äußerst spitzen Dreiecken die sich daraus ergeben. Ich stelle mir das so vor: Fall 1, leeseitige Box (wie in unserem Fall) frei: Laaange Spring von der leeseitigen Mittelklampe nach hinten zum gleichen Poller wie der Festmacher oder noch besser einen(zwei) Poller weiter Richtung lee. Festmacher und Spring zusammen fieren bis drehpunkt erreicht (unsere mittelklampe auf höhe bug nächste anwesende yacht in lee). Dann in in die Spring eindampfen (Festmacher einholen) und das Heck schön rumkommen lassen. Wenn man 90° (oder kurz davor) zur box steht, schub raus, Spring einholen und rausfahren. Da wir sowieso ein bisschen nach Lee getrieben werden, mache ich mir um das Heck keine Sorgen. Da uns jetzt der Wind weiter Richtung gegenüberliegende Box drückt mit möglichst viel Abstand (die luvseitige Mooring beachten) zur leeseitigen Reihe ausfahren. Fall 2, alle Nachbarboxen belegt: Gleicher Aufbau wie 1, nur dass die Spring von unserer Mittelklampe über die Vorderklampe der Nachbaryacht in lee geführt wird . Dann wieder Festmacher fieren bis Drehpunkt erreicht (unsere Mittelklampe auf Höhe Vorderklampe Nachbar) und eindampfen. Hier bin ich zwar mit meinem Drehpunkt deutlich näher an dem Punkt an dem die Spring rüberläuft. Allerdings kommt mir mein Heck da recht nah an die Luv Yacht. Wäre es an dieser Stelle evtl. sinnvoll ein Kräftedreieck an beiden Bugklampen der Nachbarn zu nutzen, so wie du es im Video ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-11tYtiMJOS8.htmlsi=1g-DQImZJxsmOPQG&t=273 erklärt hast, um möglichst lange parallel zu beiden Nachbarn zu bleiben? Fall 3, luvseitige Box leer, leeseitig belegt: Gleicher Aufbau wie Fall 2, aber wo bringe ich eine luvseitige Spring an um den Abtrieb nach lee auszugleichen? Wenn ich fast eine Bootslänge vor der Luvseite des Festmachers bin, hat der ja kaum noch haltewirkung zur Seite. Edit: Natürlich war eine der größten Herausforderungen an diesem Beispiel, dass man einfach gnadenlos auf die gegenüberliegende Reihe geschoben wurde, was auch zu dem anderen Zwischenfall geführt hat. Wenn ich hier von lee- / luvseitigen Nachbarn rede, meine ich natürlich unsere jeweilige Stb./Bb. Seite und den nur ganz leichten Effekt nach Stb. Lee war wie gesagt fast vorraus. /Edit Tut mir wirklich leid für diesen vielen Text (ist ja schon ein halber Podcast) und schonmal Danke für eine Antwort! Gerne auch über eins deiner sehr anschaulichen Videos. Beste Grüße Andreas
Hallo Andreas, bitte entschuldige, dass ich erst heute antworte - ich habe Deinen Kommentar (Frage) tatsächlich nicht gesehen! Vorab: wenn Du magst, kannst Du mich gerne anrufen: 0176-10156024 Nun zu den einzelnen Fällen: 1.) sollte genau so funktionieren (falls wirklich laaange Leinen an Bord sind) 2.) hier würde ich in zwei "Mittelleinen" eindampfen, um eine vorzeitige Drehung zu vermeiden. 3.) hier würde ich irgendwie versuchen, auf jeden Fall auch eine Leine nach Luv auszurichten: Gibt es in der übernächsten "Box" noch eine Yacht, deren Klampen ich nutzen kann? Ggfs. würde ich darüber nachdenken, die eigene Yacht in die freie Box nach Luv zu verholen - zumindest "mittig" zwischen beiden Yachten zu bringen. Diesen Fall könnten wir gerne telefonisch besprechen. Herzlichen Gruß, Michael
@@sporedo-skippertipps Hi Michael, Kein Problem, seitdem man Kanäle in Kommentaren nicht mehr markieren kann, kann so etwas leicht übersehen werden. Vielen Dank fürs beantworten meiner ellenlangen Fragen und den zusätzlichen Tipps. Ich freue mich das ich auf jeden Fall schonmal deine Theorie verstanden habe aus deinen Videos. :D Beste Grüße Andreas
@@andreaskoelsch8543 Hallo Andreas, vielleicht darf ich Dir einen Tipp geben: auf meinem neuen Segler-Portal werden alle Manöver (und noch viel mehr) noch besser erklärt. Das liegt daran, dass ich dort die Filme mit zusätzlichen Texten (u.a. Checklisten) verdeutlichen kann. Probiere doch mal aus: segler-portal.de Viel Spaß, Michael
Stimmt, Jan - und die machen (nicht nur mir) sogar richtig Spaß! :-) Am 11.03. ist es wieder soweit: da bin ich zum ersten Hafentraining in diesem Jahr in Holland. Die Chancen stehen gut, dass wir wirklich mal ein "Schwerwetter-Training" machen können. Das wär mal eine echte Herausforderung: sowohl für die Crew - als auch für mich! :-) LG, Michael
So haben wir letzte Woche auch abgelegt. Zum einen wegen des Windes, zum anderen, weil der hübsche Langkieler rückwärts nur allerhöchst unwillig um die kurve fahren wollte... :D
@@sporedo-skippertipps ja. Das ging gut. Alternativ hab ich das mal bei weniger Wind ohne Leine probiert. Ging garnicht gut. Da sind wir einfach erstmal quer ein Stück die Boxengasse runtergedriftet... 😂
Hallo Michael, super Videos Danke. Bei 2:30, mit viel mehr Wind, mit zwei Achtersprings von hinteren Klampen (stb/bkbr) und entsprechend Maschine achteraus. Würde die Yacht diese Position halten, oder würde der Bug auf den Leedalben gedrückt werden.? Wollte dann die Bkb Spring einholen und um die andere drehen und Rückwärts gegen den Wind die Gasse raus, wäre aber schwierig wenn Anker am Leedalben die Drehung behindert.
Hallo Michael, wenn die Yacht wegen eines Seitenwindes nicht auf der Position gehalten wird, dann ist der Wind zu stark - oder einfach die Motorleistung zu schwach! In dem Fall muss man (falls möglich) entsprechend mehr Gas geben. Im vorliegenden Fall muss die Bb-Spring als letztes eingeholt werden, denn sie ist im Luv und wird bis zum Schluss gebraucht. Auf einer Eigneryacht hätte ich als Eigner auf jeden Fall längere Leinen, denn gerade in diesem Fall könnten solche gut eingesetzt werden. VG, Michael
@@sporedo-skippertippsDas klingt nicht ganz schlüssig was du da geschrieben hast. Im Video bläst der Wind von achterlich auf die Steuerbord. Luv ist somit StB. Der Kommentar zuvor wollte wissen ob .... 1. ...mit 2x Achtersprings und Rückwärtsfahrt, das Boot in der gezeigten Situation hätte gehalten werden können? Antwort: ja, hätte gehalten. 2.... er dann mit der Luv-Achterspring (Steuerbord), um den Luv-Dalben hätte drehen können. Antwort: Ja, hätte er machen können (Annahme die Achtersprings ist lang genug). Rückwärts aus der engen Gasse wäre auch nach meiner bescheidenen Meinung die entspanntere Lösung gewesen. Volle Zustimmung von mir an den vorherigen Kommentator. 👍 Somit hat der
Moin Michael, danke für das Video, ich denke mich immer wieder gerne in deine Aufgaben ein. Ich halte auch sehr viel davon bei unkritischen Bedingungen manöver für kritische Bedingungen zu üben. Für starken auflandigen Wind hätte ich das Boot jedoch auf dem gegenüberliegenden Steg mit der sb-Achterleine festgemacht und in der Boxengasse gerade gezogen. Was hälst du davon?
Hallo Axel, das ist eine hervorragende Idee - und genau das meine ich, wenn ich sage, dass ein Skipper Ausschau nach Ressourcen halten sollte. Wenn der Wind auflandig in die Box weht, ist das tatsächlich eine gute Option! In diesem Fall kam der Wind aus einem Winkel von ca. 140° - gemessen von der Längsachse der Yacht. VG, Michael
Nochmal nachgefragt: Das grundsätzliche Problem bei Rangierfahrten mit Seitenwind ist doch immer, den Bug gegen den Wind zu bewegen. Mit a) Muskelkraft ist das oft kaum möglich, mit b) Motorkraft in der Regel aufwändig, da mit Leinen dann Kräftedreiecke etc. konstruiert werden müssen. Es erscheint mir viel logischer, den Bug einfach wie eine Fahne in den Wind drehen zu lassen - das Boot also von "Heckantrieb" zu "Frontantrieb" umzudrehen und mit der Schraube voran zu fahren. "Don't fight the wind."
Genauso ist es, Michael! Wenn es irgendwie geht, fahre ich daher am liebsten auch mit dem Heck voraus in den Hafen hinein bis zur Box. Vor allem dann, wenn ich das Manöver (zur Not) auch einhand fahren möchte, da ich entweder wirklich alleine bin, oder die Crew noch zu unerfahren ist, um mich wirklich unterstützen zu können. Herzlichen Gruß, Michael
Tolles Video! Ist das eigentlich in Lemmer? Ich hätte als Skipper Sorgen gehabt dass bei ungeübte Crew die Achterleine durchhängt und in die Schraube gerät. Wie siehst du dieses Risiko?
Ja, das ist Lemmer (Friese Hoek). Solange die Yacht in Fahrt (vorwärts) ist und die Leine hinterhergezogen wird, kann sie nicht absinken und stellt keine Gefahr dar. Solange die Yacht noch mit drehender Schraube in der Box ist, besteht tatsächlich eine gewisse Gefahr; daher muss die Crew natürlich genau vom Skipper eingewiesen werden. VG, Michael
Im Grunde nicht viel, Tobias! Rückwärts mit dem Heck zum Wind ist auch eine gute Alternative, hätte hier zur Folge gehabt, dass wir zum Wenden in eine weitere Boxengasse hätten fahren müssen. Das wäre durchaus machbar gewesen. In dieser Situation habe ich aus Trainingszwecken dieses anspruchsvollere Manöver durchführen wollen. VG, Michael
@@sporedo-skippertipps sieht aus wie der Friese Hoek in Lemmer. Da kannst du auch einfach komplett rückwärts aus dem Hafen raus fahren :-) Man kann auch sehr gut, anstatt wie gesehen mit der Leine an Bug zu arbeiten, eine kurze Leine auf Backbordseite um das Seil zur Abtrennung der Boxen legen. Damit wird verhindert, dass der Bug gegen die Stb. Dalbe stößt. Der Vorteil ist, dass damit eine ungewollte Bremsung nicht möglich ist. Mal wieder ein sehr gutes Video👍🏼
Hallo Dirk, das stimmt; es handelt sich um den Hafen "Friese Hoek". Dass ich auch ganz einfach herausfahren kann ist mir bewusst - aber ich trainiere die Manöver immer so, als ob die ganzen "Elemente" gegen uns sind. Daher habe ich mit meinen Gästen auch die Sorgleine besprochen - und bewusst darauf verzichtet, weil diese nicht in jedem Hafen vorhanden sind. Herzlichen Dank für Dein Feedback. VG, Michael
Stimmt Justin. Als ich das Video gedreht habe und auf meinen Bildschirm geschaut habe, wurde mir ein wenig anders.... Immerhin habe ich als verantwortlicher Skipper die Yacht verlassen... Doch die Jungs haben das gut hinbekommen! VG + Handbreit..., Michael
Hier in der Chesapeake wird meist rueckwaerts angelegt und entsprechend die Box vorwaerts verlassen. Aber das Maneuver wird ganz aehnlich gefahren, muss halt entsprehend modifiziert werden, Bugleinen werden zu Heckleinen und umgekehrt. Prinzipiell ist das bei 4 Besatzungsmitgliedern wie im Video alles kein Problem, wenn aber (wie in den meisten Faellen) ein Paar auf dem Schiff ist, sieht die Sache anders aus. Dann muss die Steuerperson zusaetzlich die Achterleine bedienen. Eine weitere Problematik kommt auf, wenn (und meistens ist das so) die Box zu gross, sprich die Dalben zu weit auseinander stehen. Es wird dann manchmal schwierig beim Einlaufen die luvseitige (in meinem Fall weil rueckwaerts eingeparkt wird) Bugleine ueber die Dalbe zu kriegen was dann zum Verwehen fuehrt und das Schiff haengt schief in der Box.
Hallo Peter, normalerweise lege ich am liebsten rückwärts an. Das geht aber hier nicht wegen der geringen Wassertiefe und des Ruderblatts.... (zumindest wurde mir das so gesagt) Rückwärts anlegen halte ich nämlich für wesentlich einfacher, sofern ein Poller vorhanden ist, über den ich meine vorbereitete Bucht werfen kann. Danach würde ich durch Fieren und Eindampfen in die beiden Achterleinen die Yacht zum letzten Dalben verholen, so dass die Vorleine belegt werden kann. In dem von Dir beschriebenen Fall nutze ich übrigens oft ein Kräftedreieck, bestehend aus der Vorleine, die mit einem Ende an der Vorschiffsklampe und mit dem anderen Ende an der Winsch "befestigt" ist. Beim Passieren des Luvdalbens lege ich diese einfach über den Dalben - die Yacht wird dann automatisch gehalten und richtet sich sogar nach Luv aus (je nach Motorkraft). Wenn Du magst, können wir mal telefonieren. Herzlichen Gruß, Michael
Wie löst du so eine Situation als Single-handed (kein Querruder vorhanden!) ? Wäre es hier besser gewesen, einfach rückwärts aus der Box und der Steggasse zu fahren? 1.) Der Wind hätte den Bug ja dann von allein in die richtige Richtung gedrückt - also der Fahrlinie nachlaufend, vom Dalben weg. 2.) Das Heck (das ja dann voraus fährt) lässt sich dann recht gut seitlich versetzen über die beschriebene Methode der harten Ruderlage + kurzer Gas-Push - sofern das nötig ist. Würde mich über eine Rückmeldung freuen - bin ja selbst noch Anfänger. ;-)
Hallo Michael, bitte entschuldige meine späte Antwort! Wenn ich alleine an Bord bin, habe ich zunächst dafür gesorgt, dass ich sehr lange Festmacher an Bord (mind. 2fache Boxenlänge) habe. Diese kann ich sowohl zum An-, wie auch zum Ablegen hervorragend nutzen - und zwar unabhängig vom Wind! Falls die Bedingungen gut sind (wie in diesem Fall), könnte ich rückwärts (mit Heck voraus) in die Box einfahren, die Achterleinen als Bucht über die Klampe am Steg werfen und danach eindampfen, um die restlichen Leinen in Ruhe anzubringen. Falls ich mir jedoch unsicher bin (egal aus welchem Grund), ob das direkte Manöver sicher funktioniert, so lege ich ganz einfach mit dem Heck am Dalben an, lege eine lange Achterleine (wird dann zur Achterspring) über den Dalben und dampfe ein. Sobald die Yacht sich in die Box dreht, lege ich nun die zweite Leine über den zweiten Dalben und dampfe danach in beide Achterleinen ein, wobei ich die Yacht ausschließlich über diese Leinen manövriere. So gelange ich nun ganz locker an den Steg. Dort dampfe ich weiter ein (damit die Yacht stabil liegt) und kümmere mich nun um die Vorleinen. Sobald die Vorleinen fest sind, löse ich nun als erstes die Lee-Achterleine (die ja noch um den Dalben liegt), hole sie ein und sichere nun mit dieser Leine das Heck der Yacht, indem ich zwei Dinge mache: 1. ich lege die Leine als Bucht über die Klampe am Steg und führe sie dann zurück auf die Achterklampe. 2. nun lege ich eine "Diagonale" von der Achterklampe (hier Bb) zur Klampe am Steg (hier StB). Diese Diagonale schützt die Yacht vor dem Vertreiben. Jetzt erst kann ich die Luv-Achterleine vom Dalben lösen, sie einholen, sie über die Klampe am Steg legen und auf der StB-Achterklampe befestigen. Damit wird nun die zuvor gelegte Diagonale überflüssig, die ich nun einholen kann. Ich hoffe, ich habe das nun nicht zu kompliziert beschrieben. Herzlichen Gruß, Michael
Es ist nicht jedermanns Sache, ein Schiff zu steuern. Deswegen möge man sich im Vorfeld wirklich damit auseinander setzen, ob es nicht besser ist, im Hafen ein bißchen Kaffeeklatsch zu zelebrieren.
Das stimmt zwar - aber andererseits sind wir alle mal klein angefangen. Ich habe als Anfänger es noch nicht einmal geschafft, Steuerrad und Gas beim Anlegen gemeinsam zu koordinieren. Ich musste die Bedienung des Gashebels abgeben - und selbst dann war das Manöver unter optimalen Bedingungen für mich noch richtig schwer... Da ich allerdings weiß, womit ich mich so schwer getan habe, kann ich heute besser unterrichten. Alles hat halt auch sein Gutes.. ;-) Viele Grüße, Michael
Was für ein Aufwand für so ein einfaches Manöver. Du kannst aufstoppen und dann dreht der Wind den Bug nach Steuer oder Backbord. Du fährst dann entweder vorwärts oder rückwärts in die Richtung, wo Du hin willst. Dafür benötigt man weder Vor- noch Achterleine.
Hallo Michael, das stimmt: das könnte man so machen - wenn man die Kontrolle "an den Wind" abgeben möchte. Ich dagegen bevorzuge es, die Manöver so zu trainieren, als wären die Bedingungen deutlich schlechter. Denn dann klappen sie mit Sicherheit auch dann, wenn diese tatsächlich schlecht sind. Für ein Training erscheint mir das die sinnvollere Vorgehensweise, meinst Du nicht auch? VG+Handbreit, Michael
Hallo Hugo, es stimmt: der Wind war nicht wirklich so stark - trotzdem schadet es überhaupt nicht, wenn man sich auf stärkere Winde einstellt und entsprechend trainiert. Die meisten Unfälle passieren ja gerade deswegen, weil der Skipper sich seiner Ressourcen nicht bewusst ist. VG + Handbreit, Michael
@@sporedo-skippertipps Ich gebe nie die Kontrolle an den Wind ab, als Segler arbeite ich mit ihm zusammen und wähle die Manöver so, dass er mir hilft. Andersrum sollte ich ihn mir nie zum Gegner machen, das ist das erste und wichtigste, was jeder angehende Skipper lernen sollte! Bei schlechteren Bedingungen wird jedes Manöver exponential schwerer zu fahren sein wenn du gegen den Wind ankämpfst. Ab einer bestimmten Windstärke bekommst du den Bug auch nicht mehr durch den Wind!
Hallo Michael, wenn die Leine zu kurz ist kannst du das auch über die Mittelklampe lösen. Dann muss keiner mit der Hand die Leine halten (was bei mehr Wind nicht möglich ist).
Stimmt, Jan, bei mehr Wind wäre das u.U. nicht möglich gewesen. Ich hoffe, ich habe dich richtig verstanden: meinst Du eine Leinenverbindung zwischen Achterklampe über den Dalben zur Mittelklampe? Das ist hier leider nicht möglich gewesen, weil die Achterleine zu kurz war. Man musste tatsächlich mit dem Ende der Achterleine in den vorderen Bereich gehen. Allerdings hätte der Rudergänger die Leine schneller entlasten können durch einen kurzen Push (vorwärts) mit Hartruderlage um das Heck zu den Dalben zu versetzen. VG, Michael
@@sporedo-skippertipps Michael da hast du mich falsch verstanden. Du kannst zum drehen deine Achterspring sozusagen auf der Mittelklampe und Dalben legen. Das gleiche wie gezeigt nur von der Mitteklampe aus dann reicht die Leine und kann auf Slip liegen.
Ich kann mich erinnern, dass wir Probleme hatten, den Bug herauszudrehen, weil er gegen den Luvdalben kam, bin aber nun nicht sicher, ob wir das so gemacht haben, wie Du das vorschlägst. Lass uns mal bitte morgen kurz telefonieren. Ich würde gern mehr erfahren. Einverstanden? 0231-7246085 VG, Michael
Ich glaube, wenn ich mir hier bis zum nächsten Törn noch einige Videos anschaue, wird beim nächsten Hafenmanöver Michaels Stimme aus meinem Unterbewusstsein zu mir sprechen🧞 und mir gute Ratschläge geben. 🙂
Stimmt natürlich: Boxengasse! :-) Manchmal habe ich in meiner Begeisterung ein paar Wortfindungsstörungen... ;-) Und ja: die Leinenarbeit ist vielen Crews tatsächlich nicht mehr geläufig. Dabei ist sie sehr wichtig, denn auf das BSR kann man sich nicht wirklich verlassen... Viele Grüße, Michael
Es handelt sich im Video um eine Bavaria, oder? Die haben idR den Randeffekt nach Stb. Ich fasse zusammen: Der Wind von achterlich StB, der Radeffekt nach StB, und die Ausfahrt aus der Boxengasse ebenfalls nach StB. Meine Meinung: Beste Lösung ganz klar, rückwärts aus der Box und rückwärts aus der Boxengasse fahren. Anderer Vorschlag: Wer unbedingt Vorwärts aus der Boxengasse fahren möchte, könnte 1. ziemlich entspannt geradeaus rückwärts aus der Box fahren bis zum gegenüberliegenden Schwimmssteg. 2. eine StB-Achterleine über einen Poller geworfen und entspannt vorwärts einkuppeln und warten bis der Bug sich langsam in den Wind dreht. 3. ist der Wind von StB zu stark kann man zusätzlich zur StB-Achterleine, eine Spring auf die StB-Mittelklampe legen, dann klappt es auch mit 7Bft von StB. 4. Steht der Bug im Wind beide StB-Springs lösen und vorwärts aus der Box fahren. Bemerkung: Rückwärts aus der Boxengasse gegen den Wind von StB halte ich trotzdem für die entspanntere Lösung in diesem Beispiel. 😉 VG ah
Stimmt, es ist eine Bavaria mit linksdrehender Schraube bei Vorwärtsfahrt und hat dadurch den Radeffekt nach STB. Deine Vorschläge sind alle korrekt. Würde ich genauso machen. Solche Ressourcen werden bei unseren Trainings natürlich besprochen. Bei dieser Übung hat jedoch der Trainer Alternativen darstellen wollen, falls die "besseren" Manöver mal nicht eingesetzt werden könnten. (z.B. in einem anderen Hafen mit noch weniger Raum, etc...) VG, Michael
Stimmt - allerdings hätte das bei dem Wind schon gereicht... Je nach Windstärke gebe ich auch mal kurz einen kräftigen kurzen Schub achteraus ("PUSH"), um die Yacht in Bewegung zu bringen und manövrierfähig zu werden. Über den Radeffekt bin ich mir dabei bewusst... VG, Michael
Alter vadder war das knapp. Du hattest ja die Fehler und mögliche Verbesserungen genannt. Fänd es schön, wenn du diese nochmal schritt für schritt einzeichnest, da es rein durch deine Sprache für mich schwer nachvollziehbar ist.
Ja, stimme dir völlig zu: Bei der Korrekturdrehungen "auf der Stelle" erst hart einschlagend, dann kräftiger, kurzer Schub. Mit irgendeiner random Ruderstellung schon mal Schub geben wird nix.
Leinen zu verlängern ist natürlich immer eine riskante angelegenheit, da sich der Knoten verfangen kann. Hier mal eine Frage in die Runde: kennt jemand einen Knoten, mit dem man ein Auge erzeugt, welches mit einer weiteren Leine wieder gelöst werden kann?
Hallo Axel, leider kenne ich (noch) keinen solchen Knoten - wenn ich von den "geslipten" Knoten absehe. Du hast völlig Recht: eine Leine zu verlängern ist keine gute Idee - zumindest dann nicht, wenn die Leine irgendwo durchgezogen werden muss oder sich sonstwie einklemmen kann. Hier in dem Video haben wir daher die Leine nicht verlängert - da sie zu kurz war, um das Ende vom Heck zu bedienen, musste der Mann für die Achterleine mit der Leine in der Hand nach vorne gehen... VG, Michael
Hallo Michael, ich schaue deine Videos oft und gern, aber dein Ton ist wirklich unterdurchschnittlich. Vielleicht kannst du dich mal schlau machen, es gibt tolle Produkte von Rode z.B. das RODE NT-USB Mini um nicht viel Geld welches deine Audioqualität und damit auch deine Videos noch viel besser machen würden. lg Sascha
Hallo Sascha, vielen Dank für Dein Feedback! Ehrlich gesagt, habe ich eine Kamera mit einem externen Rode-Mikro benutzt, daher überrascht mich das. Aber: ich habe deinen Ratschlag direkt umgesetzt und nehme beim nächsten Video (gerade in Arbeit) den Ton zusätzlich mit einem ziemlich anspruchsvollen Gerät auf. Ich hoffe, dass sich das nun verbessert! Herzlichen Gruß, Michael
@@sporedo-skippertipps Super ich freue mich schon drauf, ich muss sagen ich bin kein Tontechniker, aber möglicherweise hat es auch mit deinem Raum zum tun, falls dort zu viel Reflektionen/Hall ist, aber ich warte gerne mal das nächste Video ab
Klar, kann man einfach "nur" rausfahren, Ralph, - das hätte jedoch dem Sinn des Trainings widersprochen: wir trainieren immer so, als würden die schlechtesten Bedingungen herrschen. Nur so kann man es im Falle eines Falles auch... VG, Michael
Schonmal versucht, als Rudergänger drei Leute an den Leinen zu beaufsichtigen? Da braucht nur einer einen Fehler machen.... Spannend wird's, wenn Rückfragen kommen: "was meinst du mit fieren?" oder "wann soll ich losmachen?" 😂
... und genau aus dem Grund werden bei mir vor Beginn des Trainings (oder Törns) die Bedeutung solcher Kommandos besprochen. Meine Crew bekommt dazu bereits lange vor dem Törn den Link zu einer online-Sicherheitseinweisung... ;-) Herzlichen Gruß, Michael
Selbstverständlich lade ich gerne auch optimale Manöver hier hoch - leider gibt es aber auch bei guten Manövern immer noch Optimierungspotential. So, wie in diesem Fall. Und am besten kann man von Fehlern lernen - von eigenen und von Fehlern anderer Skipper... VG, Michael
