Entspannte 100 Euro pro Kilo für ein "innovatives" Produkt, dass es schon seit tausend Jahren gibt. Nennt sich Kaffeepads. Allerdings sind Pads im Vergleich geradezu ein Schnäppchen. Kann man sicher auch direkt in einer Tasse aufbrühen, wenn man schmerzfrei genug ist für derartige Produkte. Kaffee aus Pads schmeckt halt leider schnell wie warme Socken (natürlich hoch subjektiv formuliert) und das dürfte unter realistischen Bedingungen auch für dieses Produkt gelten. Da ändern auch 100 Euro pro Kilo oder "Rösterqualität" nichts dran. Um mal meine subjektive Meinung zu Pad-Kaffee heraus zu nehmen: Objektiv betrachtet, bietet dieser neue Teefilter-Kaffee nur einen sichtbaren Vorteil zu Supermarkt-Pads und das ist die Röster-Qualität des Kaffeepulvers. Das Lapuzia guten Kaffee röstet, möchte ich ihm auch gar nicht absprechen. Diese Qualität spielt unter all den Parametern, die bis zur fertigen Tasse Kaffee einen Einfluss auf den Geschmack nehmen, aber höchstwahrscheinlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Und nein, zu diesem "innovativen Preis" werde ich dieses Produkt sicher nicht testen, sondern einfach muntere, aber eben gut fundierte Mutmaßungen anstellen. Es gibt hinlänglich bekannte Faktoren, die zu einem schlechtem Kaffee führen. Davon sehe ich hier einige erfüllt. Nämlich: Vorgemahlener Kaffee, Sauerstoffkontakt, stark schwankende Wassertemperatur während der Brühzeit, variierende Zubereitungszeit, ungenaues Wasser zu Kaffeepulver Verhältnis. Also sehr viel ungenau Parameter und sehr hohe Alterungsverluste. Wer unterwegs Wasser erhitzen kann, der kann vermutlich auch Bodum-, Filter-, Flair- oder Mokkakannen-Kaffee zubereiten. Am besten aus Kaffeepulver, das mit der Handmühle aus Bohnen frisch gemahlen wird. In jedem Fall sind dann die Einstiegskosten höher, aber der Kaffee selbst kostet nur ein Bruchteil dieses Produkts, wodurch sich das schnell rechnen kann. Die Alternativen sind genauso reisetauglich und führen vermutlich zu mindestens gleichwertigen Ergebnissen. Beziehungsweise, wenn man gute Bohnen und eine Handmühle nutzt und etwas lernwillig ist, spielt das Resultat sicher sogar in einer ganz anderen Liga. Übrigens, Teebeutel-Kaffee gab es bereits vor mindestens 5 Jahren von einem anderen Röster (der inzwischen aber pleite zu sein scheint). So viel zu "World first". Ich bin gar kein Fan!
