Hallo liebe Eisenbahnfreunde, mit dem provokanten Titel möchte ich nocheinmal eure Aufmerksamkeit dahin lenken, dass die Semmeringbahn die allererste Gebirgsbahn der Welt war! Alle weiteren folgten ihr und
häufig wurden die Kenntnisse, die man beim Bau der Semmeringstrecke erlangte, in weitere Projekte eingebracht.
1854 war die Station Semmering der höchste Punkt auf der Erde, den man per Eisenbahn erreichen konnte.
Heute fahren die Züge auf derselben Streckenführung wie 1854 und benutzen die gleichen Bauwerke, die zahlreich auf der Strecke vorhanden sind: die engen Gleisbögen, die Viadukte und die zahllosen Tunnel.
Mich hat es im Juli 2020 wieder an die imposante Strecke gezogen, um mal nach Neuem Ausschau zu halten.
Zuallererst fällt der seit Dezember 2019 eingeführte Rechtsfahrbetrieb auf. Wie schon seit Jahren zuvor südlich Mürzzuschlags und nördlich Gloggnitz' üblich, wird nun am Semmering das rechte Gleis als Regelgleis benutzt.
Wobei natürlich immer gesagt werden muss, dass die komplette Semmeringstrecke den Gleiswechselbetrieb zulässt- man kann also fahren, wie man will.
Einige Motive sind nun besser umsetzbar, seitdem die Züge rechts fahren. Allerdings sind andere wieder entfallen bzw. nur noch schlecht darzustellen.
Ansonsten zeigte sich bei diesem Besuch, dass der Güterverkehr erheblich eingebrochen ist. Im Gegensatz zu meinem Aufenthalt genau vor einem Jahr im Juli 2019 fuhren diesmal extrem wenig Güterzüge.
Morgens war in Südrichtung fast normaler Verkehr zu verzeichnen, dann nur noch sehr vereinzelt und außer den allgegenwärtigen Railjets zeigte sich sonst nichts auf den Gleisen.
Was es auch mit der erst südwärts, dann wieder zurückkehrenden 2070 auf sich hat, konnte ich mir nicht erklären. Gefühlt fuhr die Lok nach Ankunft in Mürzzuschlag wieder zurück nach Gloggnitz. An drei Tagen konnte ich das beobachten. Wer etwas dazu weiß, Infos sind gerne gesehen :-)
Ansonsten habe ich nur die Stellen besucht, die ich nochmal sehen wollte. Die Polleroswand ist einmalig, was für ein traumhaftes Panorama!
Frühes Aufstehen ermöglichte auch die Aufnahme des EC 104, dessen langer Weg bis nach Polen auch über den Semmering führt.
Der Nachtzug aus Rom hatte dankenswerter Weise auch Verspätung, so dass ich ihn noch erwischte- einmal sogar mit 1144!
Wobei wir bei den Triebfahrzeugen angekommen sind. Diesmal sah ich keine einzige 1142! Der spärliche Güterverkehr machte ihren Einsatz wohl gar nicht erforderlich- ich hoffe, dass ich diese Loks nochmal dort sehen werde!
Ansonsten fahren die 1144 noch recht zahlreich, auch einige Reisezugleistungen können sie sich noch sichern.
Ich liebe es, wenn die 1144 mit ihrem markanten Lüftergeräusch schon von Weitem zu hören sind und ihre Anstrengung so deutlich "zeigen".
Nicht umsonst tragen sie den Spitznamen "Alpenstaubsauger".
Ich hoffe, euch gefällt auch dieses Semmeringvideo. Bis 2027 soll der Basistunnel fertig sein, ein paar Jahre kann ich also noch die Züge auf der bogenreichen Streckenführung genießen und erleben.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen, liebe Grüße euer Torsten
15 окт 2024