OST FRUST ... und Morddrohungen. 

Noch nie habe ich eine für mich als "Wessi" so schlüssige einleuchtende Erklärung zu diesem Thema gehört. Vielen Dank dafür und bitte unbedingt weitermachen!

Mein Vater war zu DDR-Zeiten Markleiter in einem Großmarkt für Wahren des täglichen Bedarfs in Leipzig. Als die Wende kam, haben er und einige Mitarbeiter Geld und Kreditzusagen zusammengekratzt, um die Firma zu kaufen und weiterzuführen. Es kam eine Summe von ca 300.000 Westmark zusammen, was für Ostverhältnisse enorm war. Dieses hat man der Treuhand angeboten für die firma. Die Treuhand meinte zu meinem Vater, das Ostdeutsche keinen Sinn für Geschäfte hätten und deshalb im Sinne der Mitarbeiter die Firma nicht an sie verkauft wird. Stattdessen ging die Firma an einen Westdeutschen... für 1 DM. Nach einem halben Jahr war die Firma pleite und abgerissen, dafür hat der Westdeutsche sogar Verlustprämien vom Staat bekommen und konnte dann noch das brach liegende Gelände für ordentlich Geld verkaufen. So ging es vielen Firmen, Geländen und generell Gebäuden im Osten. Für mich war die Treuhand der korrupteste Haufen, den Deutschland je gesehen hat.

Mich lässt dieses Thema immer emotional werden. Ich erinnere mich an den Mauerfall (da war ich 14), an die Menschen in der Turnhalle unserer Schule, wie mein Vater mir beim ersten Verwandtenbesuch im heutigen Chemnitz vorher klare Ansagen gemacht hat wie wir uns auf keinen Fall benehmen werden, die Aufdeckung der Machenschaften der Treuhand und und und... Die Emotionen sind dabei vielfältig: entweder weine ich vor Respekt vor den mutigen Menschen, die damals auf die Straße gegangen sind oder vor Wut und Scham über die Ungeheuerlichkeiten, die dann folgten. Ich hatte sehr gehofft wir schaffen es schneller zusammen zu wachsen und dass diese Unterscheidung nach West und Ost überwunden wird. Und ich meine wirklich ein gemeinsam wachsen und dass beide "Seiten" voneinander lernen und profitieren. Ich hoffe noch, dass es die Generation nach mir wirklich hinbekommt, wenn diejenigen weg sind, die - egal wo - der sogenannten guten alten Zeit ständig nachhängen und Veränderungen generell furchtbar finden. Sorry für den sehr langen Text, aber das musste nach dem Video einfach raus :)

Als Wessi finde ich du trägst zur Verständigung von Ost & West bei. Du sprichst in diesem Video so viele Dinge an, da fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Es braucht echt mehr Präsenz für Personen des öffentlichen Lebens die aus dem Osten kommen, um neue Berührungspunkte zu schaffen und zumindest diese Ressentiments abzubauen.

Zu dem Lohnniveau möchte ich noch ergänzen: es ist ja nicht einfach so, dass nur private Unternehmen einfach den Ossis weniger zahlen oder so. Tarifverträge, auch öffentliche, haben immer noch einen extra Ost Tarif. Und das abstruseste finde ich persönlich, dass im Westen Vollzeit normalerweise 38,5h, im Osten 40h ist.

Ich selber komme aus Bayern, bin aber dankbar für dieses Video. Es ist für mich als Außenstehender schwer nachvollziehbar, was Du aus deiner Sicht geschildert hast. Da kann man noch so viel dazu lesen, aber es aus erster Hand zu hören macht die Thematik greifbar. Ich bin nach der Wende geboren und merke leider trotzdem immer wieder an mir selbst, wie ich oder mein Umfeld zurück in dieses Ost-West-Denken fallen. Es ist viel falsch gemacht worden, aber es leben so viele tolle Menschen im „Osten“, trotzdem spricht man nur von Ossis. Das finde ich schade, weshalb ich mich darum bemühe, diese Vorurteile, mit denen ich sozialisiert wurde, abzulegen.

Ich bin ein Zwitter-Kind. Meine Eltern stammen beide auf Generationen aus dem Osten und sind in der DDR aufgewachsen. 1997 sind sie in den Westen gezogen, wo meine Geschwister und ich geboren sind. Ich habe mein ganzes Leben, abgesehen von drei Jahren in Leipzig, hier verbracht, aber der Osten bleibt mir im Blut und im Herzen. Mein Vater lebt dort inzwischen wieder, meine kleine Halbschwester ist dort geboren und geht dort jetzt zur Schule. Was ich mir wohl von anderen Leuten anhören musste, wenn ich erzählt habe, dass ich meine Familie in Dresden besuchen fahre. Und das schlimme ist: Selbst auf mich färbt diese einseitige Berichterstattung ab, und ich fange an, mich für meine Ostverbundenheit, auch vor mir selbst, zu rechtfertigen. Und wenn sich schon vor meinen Augen ein negatives Ost-Bild formt, wie muss es dann erst für Leute sein, die absolut keinen Bezug zu diesem Ort haben. Ich finde da übrigens auch Beiträge aus den öffentlich rechtlichen von Menschen wie dem guten Oli Welke wenig zielführend, um nicht zu sagen gerade zu kontraproduktiv und antagonisierend. Klar, Satire darf das. Klar, Satire reitet auf Klischees rum, aber vielleicht hat das manchmal auch mehr langfristigen Schaden als kurzzeitigen Nutzen. Übrigens eins der ersten Dinge, die mir sofort an deinen Videos gefallen haben, lieber Alex, war übrigens dein Akzent. Es hat sich gleich nach Familie angefühlt, weil es das ist, was mich mit meinen innigst geliebten Großeltern und dem Rest der beträchtlichen Familie verbindet, die noch im Osten wohnt. Ich spreche selbst viel zu selten mal ein bisschen "Sächsisch". Immer wenn ich solche Inhalte anschaue, überkommt mich der Wunsch, wieder zurückzugehen, wenn ich mit dem Studium fertig bin. Aber mein Leben ist eben einfach hier. Wer weiß, wie es in paar Jahren aussieht. In der Zwischenzeit kann ich wohl nur versuchen, eine kleine, aber feine Brücke zwischen Ost und West zu sein.

Ich bin aus Sachsen (und ich krieg den sächsischen Dialekt nicht immer ganz raus, vor allem, wenn ich nervös bin, verfalle ich da oft hinein, lol). Alter ... du sprichst mir so aus der Seele. Mich macht das alles einfach so traurig. Danke für deine hoffnungsvolle Ansprache am Schluss.

Puh, fühle mich glatt etwas schuldig, obwohl ich das kommen gesehen habe. Bin in Köln geboren und bald (in 2 Tagen) 48 Jahre alt. Ich habe also die Einverleibung der ehemaligen DDR miterlebt. Wir haben jetzt den grünen Pfeil, ansonsten ist es ein richtiges Bild, dass wir, die Politik (CDU), den Osten kolonialisiert haben. Es wurde damals von blühenden Landschaften gesprochen und in irgendeiner Doku habe ich mal gehört, die DDR in der Anfangszeit wollte künstlerisch aufblühen. Ist meiner Meinung nach auch gelungen, es gibt viel Input aus dem Osten des jetzigen Deutschlands. Damals hatte nur Oscar Lafontaine kritisches eingeworfen, dass wir Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte für den Osten bezahlen werden. Das war nunmal die unpopuläre Wahrheit und ich wäre dazu bereit gewesen. Ich mag den Osten, jedoch geht die AfD gar nicht. Nie wieder Diktatur. Aber es war schon sehr krass, wie alles aus dem "Bösen" Osten damals kaputtgemacht wurde, siehe Treuhand. Harald Lesch hat sehr schön gesagt, es gibt die zwei Götter "Chronos", den Gott des Zeitstrahls und "Chairos", den Gott des Augenblicks. Wir haben den Augenblick damals wieder einmal verpasst, sonst wäre es vielleicht besser zusammen gewachsen. Ich hoffe den Augenblick des Lernens aus der Klimakrise verpassen wir nicht auch. Ich bin einfach gegen die Spaltung und für Leben und leben lassen, solange es keinem schadet. Wie man das jetzt noch hinkriegt, mit den langsam verhärteten Fronten, weis ich auch nicht. Steckt keinen in eine Schublade, ob Impfskeptiker, Wessi oder Ossi, Ausländer oder sogar Politiker! Wenn es besser werden soll, muss es anders werden, aber einfache Lösungen sind kein Mittel für komplexe Probleme; zumindest meistens nicht. Liebe Grüße in den Osten und tut mir Leid!

Danke. Ich als Wessi sage einfach mal danke für deine tollen Videos. Klasse.

Ich bin als Frau zum studieren in den „Osten“ gegangen. Bin jetzt seit 14 Jahren hier wegen der besseren Gleichberechtigung und vorhandenen Kindergartenplätzen werde ich noch lange hier bleiben. Es hat sich aber in den letzten 14 Jahre hier sooo mega viel getan. Das ist immer wieder erstaunlich. Man darf nicht das unterschlagen.

Komme aus Halle und musste bei den Themen Industrie-Ende und Wegzug direkt an Zeitz denken. Bist du da mal durchgefahren? Eigentlich eine echt schöne Stadt. Viel Grün, schöne Häuser.. aber zum größten Teil verlassen. Diese Stadt hat einen Leerstandsbeauftragten. Wenn man sich überlegt wie sehr diese Stadt mal gelebt und floriert hat.. unfassbar. Unfassbar traurig und das perfekte Beispiel für ALLES was du in diesem Video gesagt hast.

Lieber Alex. Ich fand deinen Kanal schon immer sehr interessant, aber mit diesem Video hast du bei mir als "Wessi" wirklich die Augen geöffnet. Viele der Fakten, die du präsentierst, waren mir schlichtweg unbekannt, warum auch immer. Und ich möchte nun wirklich in den Osten der Republik reisen, Menschen kennen lernen und ihre Geschichten hören. Weil ich glaube, dass dort viele tolle Menschen leben, die ich ins Herz schließen könnte, hätte ich die Chance. Also vielen Dank dafür, du bist der beste Fürsprecher für Ostdeutschland, den man sich denken kann. Mach bitte weiter so und bring uns mehr Videos wie dieses. Hut ab.

Bin im Westen geboren und lebe hier und bin mit meinen 20 Jahren noch sehr jung, aber ich habe das ganze (vor diesem Video) nie als so dramatisch gesehen … finde es echt traurig das man sich innerhalb des selben Landes so ausgrenzt ..

Das ist eines der besten Videos, das ich seit Langem gesehen habe. Ich bin selbst ein Vorwendekind aus dem Osten und fühle jedes einzelne Wort, was du sagst. Danke für so einen starken Content - Danke, danke!

Ich komme ursprünglich aus NRW und habe gerade ein Haus in einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt gekauft. Rechtsextremismus ist mir noch nie über den Weg gelaufen, dafür eine sehr warmherzige Willkommenskultur und eine wachsende Infrastruktur mit vielen neuen Projekten. Zur Zeit muss ich noch viel hin und her pendeln, aber ich freue mich schon riesig auf das endgültige Ankommen. Ich fühle mich hier pudelwohl und habe die Entscheidung noch nicht bereut! Hier ist es schön❤❤❤

Danke für dein Video! Für mich ist klar, ich bleibe im Osten. Auch wenn ich in Sachsen mit meinem Master kaum Berufschancen habe und mein Gehalt deutlich geringer ausfallen wird, möchte ich meiner Heimat, mit der ich so viele schöne Erinnerungen verbinde, einfach nicht den Rücken kehren. Die schöne Natur, die herzlichen Leute, das sind Dinge, die ich hier so von klein auf erlebt habe und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, der Abwanderung entgegenzuwirken.

Als jemand aus dem Ruhrgebiet, kann man vieles davon in seinem eigenen Umfeld wieder erkennen. Auch hier sind ganze Familien im Zuge der Deindustrialisierung perspektivlos zurück gelassen worden. Die örtlichen zwei größten Arbeitgeber zum Beispiel ( waren mal 50.000 Menschen angestellt ) beschäftigen zusammen noch 1500 Leute. Montanindustrie ist nahezu komplett verschwunden, Bergbau nicht mehr existent. Neue Jobs gibt es nur wenige und dafür werden die Arbeiter meist noch mit gebracht ( nein keine "bösen" Ausländer ). Ansonsten verschwindet alles, was das Leben lebenswert machen könnte, seien es Schwimmbäder, Bolzplätze oder ÖPNV. Man hat nicht das Gefühl, dass die Arbeit und Leistung der Vergangenheit in irgendeiner Weise gewürdigt wird. Jugendarmutsraten von 50-70%, je nach Stadtteil, versprechen eine noch schlimmere Zukunft und es wird absolut nichts dagegen unternommen. Ähnlich wie im Osten holt auch hier die AfD relativ viele Prozent, bedenkt man doch, dass das Ruhrgebiet eigentlich eine rote Hochburg war. Hier spricht man vom "Osten des Westens", wobei "die drüben, ja wenigstens den Soli haben". Was natürlich völlig verkürzter Unsinn ist, zeigt aber dass Lebenssituationen nicht Himmelsrichtungen darüber entscheiden wie sich Leute entwickeln. Eine absolut verfahrene Situation. Ich wünsche allen im Osten solidarische Grüße und das die Perspektivlosigkeit überwunden werden kann. Eines ist auf jeden Fall kein Teil der Lösung: Rechtsradikale wählen ! Denn die machen Situationen schlimmer, nicht besser.

Ich merke wie ich so ca. einmal pro Monat zu diesen Beitrag zurück gezogen werde. Eines deiner stärksten Videos 🙂

Was du machst ist so wichtig und wertvoll! 🥳❤️ Deine Beiträge sollten in Schulen zum festen Lehrplan gehören!

Ich als Türke freue mich wirklich, dass du so ein Video gemacht hast. Ich hatte auch mein Bedenken uber den Osten. Mit dem video hast du mich aufgeklärt und dafur sage ich Danke! Wir brauchen mehr menschen wie dich, so wäre die welt um einiges schöner.

als "Ossi" mit Jahrgang 56 kann ich dir nur voll zustimmen. Habe das alles live hinter mir. Du hast alles auf den Punkt gebracht.Danke Dir dafür und bitte weitermachen.

Danke für dieses Video, ich habe endlich mal ernsthaft verstanden, woher der „Ostfrust“ kommt 🙏🏼 fühlt sich viel besser an mitzufühlen als zu verurteilen

Ich bin 2001 (betone ich hier nur, weil es auch in meiner Generation noch Vorurteile gibt) in Halle geboren und ebenfalls froh darüber :) Ich studiere aktuell im westlichen Teil Deutschlands und werde immer wieder überrascht angeguckt, wenn jemand erfährt, woher ich komme. Ich spreche in den meisten Fällen besseres Hochdeutsch als die meisten Menschen, gerade weil ich mir ständig anhören musste, wie schrecklich sächsisch klingt, auch wenn es bei mir tatsächlich nur zu einem sehr geringen Teil hörbar war. Und ich finde so ziemlich alle Dialekte eher weniger ansprechend, aber das ist sicher nur Geschmacksache (nicht). Es gab für mich lange keine Ost-West-Barriere im Kopf, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich Bekanntschaften aus dem Westen gemacht habe und mit Vorurteilen bombardiert wurde. Auf alles wurde aufmerksam gemacht: mein Kleidungsstil war plötzlich wichtig, ob ich wohlhabend sei, es wurden wiederholt Witze über die Armut aus dem Osten gemacht, über unsere „schwache Arbeitsmoral“ gelästert und meine Intelligenz wurde angezweifelt, bzw wurde erstaunt angemerkt, dass man das ja gar nicht merkt, weil ich nicht „so wirke“. Nicht zu vergessen, dass ich seither ständig aufklären muss, dass nicht alle rechtsradikal bei uns sind und wir auch exotische Früchte im Supermarkt kaufen können (richtig witzig, darüber noch zu lachen übrigens). Ich möchte niemanden hier angreifen, ich weiß, dass die Öffentlichkeit den Osten schön in den Dreck zieht und wenig Aufklärungsarbeit geleistet wird, aus im Video genannten Gründen. Ich finde es gut, dass wir uns ausbreiten und immerhin in meinem Umfeld kann ich wenigstens ein bisschen was bewirken, um die Vorurteile aus der Welt zu schaffen :) Diese Barrieren sollten nicht mehr sein, die AFD zu wählen ist kein Weg, um da rauszukommen und das Bild über „die Ossis“ zu verbessern. Leider sind wir nun einmal unterrepräsentiert. Ich schäme mich absolut nicht für meine Herkunft und werde von nun an gern Leuten das Video hier empfehlen, wenn sie tatsächlich Aufklärung über unsere unterschiedlichen Lebensweisen und Erfahrungen mitnehmen wollen. Besser hätte man das Ganze nicht ausdrücken können. Tausend Dank für das Video, ich hab tatsächlich sogar kurz ein paar Tränen verloren :) Ich hoffe sehr, dass es irgendwann wirklich kaum noch eine Rolle, oder im besten Fall keine mehr spielt, wer von wo kommt und dass es wenn dann eher eine Bereicherung ist, als Abwertung.

Meine Frau ist auch aus dem Osten und wohnt "erst" seit 10 Jahren im Norden. Sie wollte da auch weg, um endlich Arbeit zu haben und man stelle sich mal vor, hier bekam sie sofort Arbeit und ein Großteil ihrer Freunde und Verwandten, die eine gute Bildung genossen haben, sind allein wegen ihrer Herkunft (und Wohnorte) immer noch Arbeitslos! Das kann es einfach nicht sein. Wenn sie hier im Norden wohnen würden, garantiere ich, dass mehr als die Hälfte jetzt ein Job hätte. Wir haben übrigens den Freund ihrer besten Freundin für 8 Monate bei uns wohnen lassen (trotz das wir 3 Kinder haben, haben Gott sei Dank ein großes Haus), damit er sich hier etwas aufbauen konnte und dann holte er seine Frau und Tochter nach und lebt seitdem glücklich mit seiner Familie bei uns im Norden - Seine Frau machte sogar noch eine weitere Ausbildung... Ich würde das immer wieder machen. Ich persönlich finde es eine Schande, dass solche Umstände selbst 2021 noch alltäglich ist!

"Ein klein bisschen emotional" ich finde bei dem Thema allgemein, ob man nun aus dem Osten, Westen, Süden oder Norden kommt, sehr wichtig und inspirierend, dass jemand der Vorort lebt es authentisch an die Menschen bringt! Und ruhig kann ich bei dem Thema auch nicht bleiben! Bleibt wie du bist ❣ und mach weiter genauso!

Mein Bruder (wir kommen aus Sachsen) hat damals bei der BASF angefangen, in einem multikulutrellen Kreis (wie Indern, Amerikanern, etc...) und wurde dort als "der Exot" vorgestellt, da ist schon bezeichnend und tragisch.

Danke! Du fasst meine Gedanken super zusammen! Und verrückt - habe gerade gestern meinen wessi-freunden erzählt dass der Osten quasi vom Westen kolonialisiert wurde. Und nun lerne ich, dass ich da Geschwister-im-Geiste habe. Das gefällt mir! Großes Dankeschön für deine Arbeit.

Bin in BW 30km südlich von Karlsruhe aufgewachsen (Baujahr '98), habe mich immer gefragt, wie die Wende eigentlich von meinen Eltern und Verwandten aufgenommen wurde und selbst da herrscht ein "is halt passiert / nix dramatisches". Habe in der Schule auch nie was zur Treuhand erfahren (10 Jahre Real, 3 Jahre Abi) und erst dann was davon mitbekommen, als ich Deutschland '89 auf Amazon Prime gesehen habe. Dein Video gibt mir persönlich einfach nur das Verlangen, den Vodka rauszuholen, obwohl ich eigentlich kein Typ fürs Trinken bin. Es tut einfach nur weh, was da mit unseren Landsleuten - unseren Brüdern und Schwestern! - passiert ist und immer noch passiert. Das kann man jetzt wohl als den "gerührten Wessi, der in seiner Dekadenz mal was von der Realität mitbekommen hat" verbuchen, habe nur selber meine Kindheit und Jugend unter der Armutsgrenze mit H4 verbracht und kann deshalb nur allzu gut nachvollziehen, wie es ist, sich aus eigener Kraft etwas aufzubauen und wie verständlich es eigentlich ist, wenn Leute daran entweder kaputt gehen oder komplett resignieren. Deswegen ein echt fettes Dankeschön an dich für das Video. Ich hoffe, ich habe irgendwann den Punkt erreicht, an dem ich meine Gedanken ohne Angst, dafür in Schubladen gesteckt zu werden, in die Öffentlichkeit tragen kann. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine weitaus stärkere Nation wären, würden alle Wessis den Osten und vor allem seine Leute ebenbürtig behandeln und auf Augenhöhe begegnen. Erst jetzt wird mir auch klar, wie gespalten wir eigentlich sind und wie fest dieses Denken in den Köpfen der Menschen verankert ist hier. Den Osten als "die anderen" zu verbuchen und dass dies hier gebräuchlich ist, zeigt eben, dass die Trennung existiert und weil es so tief verwurzelt ist, frage ich mich gleichzeitig, wie wir nachfolgenden das schaffen sollen.

komme selber aus dem Osten, wir sind damals vor der Wende abgehauen und ich habe dann hier in Bayern viel Diskriminierung erfahren, die sich immer auf meine Herkunft bezog. war schon sehr krass.

Wieder einmal ein großartiges, augenöffnenden Video. Als Rheinländer mit Mutter von der Insel Usedom und Vater aus dem Erzgebirge (beide sind nach dem Krieg ins Rheinland ausgewandert) möchte ich Dich wissen lassen: Du wirst auch im Westen gesehen und gehört.

Super Video - in jeder Beziehung! Als Wessi wusste ich vieles von dem, was du hier aufführst zwar, jetzt aber verstehe ich auch die emotionale Seite etwas. Was ich klasse fand, war, dass Kohl im Osten mit Eiern beschmissen wurde. Zu sowas sind wir Wessis kaum in der Lage. Frei nach Frank Zappa möchte ich diesen Kommentar beenden mit den Worten: Ich bin kein Ossi, aber es gibt Momente, in denen ich gerne sagen könnte: "Ich bin kein Wessi."

Ich komme aus dem Ruhrgebiet und habe im Osten studiert. Meine Freundin habe ich dort kennengelernt. Privat sind wir momentan auch noch in Ost/West aufgeteilt. Sehr wahrscheinlich werden wir zukünftig im Osten zusammen leben. Ich habe es sehr genossen, dort eine Zeit lang zu leben. Das Studium war eine meiner schönsten Zeiten. Ich bin auch immer sehr gerne im Osten. Ich mag den Dialekt, die Leute und die viele Natur. Leider kommt man nicht umher festzustellen, dass der Osten vernachlässigt wird und ich habe mir schon oft die Frage gestellt, wie das bitte sein kann? Es erschließt sich mir nicht, dass ein Land wie Deutschland es nicht schafft, mehr aus einem ganzen Teil seines Landes zu machen. Ich musste mit Kopfschütteln feststellen, dass der Bahnhof der Stadt, in der meine Freundin lebt, einer der größten im Osten, keinen Anschluss an den Fernverkehr hat. Das ist unbegreiflich für mich. Ich hoffe einfach, dass wir schnellstmöglich mehr aus diesem schönen Teil Deutschlands machen und der Osten zukünftig auch die Anerkennung bekommt, die er verdient. Danke für das Video!

Seit meiner Geburt bin ich Sächsin und kanns nur bestätigen. Auch wenn ich zum Zeitpunkt der Wende nur 6 Jahre jung war, aber ich erinner mich wie mein Dorf gefeiert hat. Es gab Bratwurst gratis und auch die seltenen "Früchte" gabs dann endlich öfter auf den Teller. Jedoch folgten die Schattenseiten schneller als erwartet. Binnen eines Jahres verloren sowohl mein Vater als auch meine Mutter ihre Arbeit. Vater gut bezahlter Polier auf den Bau und Mutter Näherin bei Esda, was jetz Falke ist. Und was soll ich sagen...das ganze Familienleben ging dadurch in die Brüche weil Rechnungen nichtmehr bezahlt werden konnten, etc. Das alles halt weil diese großen Betriebe durch die Treuhand veräussert wurden und der allgemeine Arbeiter denen total egal war. Beide kamen dann auch nirgends mehr rein und wurden wie soviele von der Zeit an arbeitslos. Meinerseits, die als Köchin auch im "goldenen" Westen gearbeitet hat kann leider nur bestätigen das man als Ossi nicht für voll genommen wird. Wie oft durfte ich mir Spott anhören, Geläster etc. Schlussendlich bin ich aber auch wieder in meine Heimat zurück und hatte bis zum Beginn der Pandemie nen festen Job in der Gastrobranche. Ja, man sagt nicht umsonst zu uns Sachsenrüben weil wir hartnäckig sind und uns vor manchem verschließen und misstraurig sind. "Wir" kennen es aber verarscht zu werden von der Politik und allem. Und nein,ich gehöre auch nicht zu den AfD-Wählern hier, kann aber den Frust verstehen weshalb viele die Partei wählen.

Hallo, ich bin Jahrgang 1949 und in Rostock geboren. So ein überaus gutes Video von einem relativ jungen Mann habe ich so noch nicht gesehen. Ich kann es nur weiter empfehlen und wünsche Dir weiterhin eine glückliche Hand beim Erstellen solcher Beiträge! 5 Sterne

Ich bin 1981 in Sachsen geboren und mit meinen Eltern 1989 nach Westen gezogen. Ich habe mehrere Jahrzehnte gebraucht um die Entwurzelung und die Verletzungen ob der Respektlosigkeit zu verstehen, die ich so oft bei meinen Eltern erlebt habe. Danke für deine wirklich eindringliche Erklärung.

Großartiges Video! ❤️ Bin 94 Baujahr aus Erfurt. Diese ständige Erniedrigung von allem was in Osten liegt ist auf Dauer einfach belastend.

Dieses Video sollten viele "Wessies" schauen. Ich bin auch einer und finde das Video sehr wertvoll. Vielen Dank dafür.

Bin Leipziger, Danke für dieses Video... Du hast so Recht... Auch wenn unsere Stadt "boomt", es fühlt sich nicht schön an, wenn alle die Karriere machen wollen gehen und jeder 2. Student sagt er kommt her, weil ihm Berlin zu stressig und teuer ist... Wir Sachen sind zudem sehr herzlich, in jedem Block den ich kenn wird sich geholfen, sowas ist hier Normal. Solidarität ist tatsächlich Alltag, Freunde sind mehr als nur Kollegen von der Arbeit. Jeder spricht mit jedem... Es ist herrlich... Naja sehen wohl nicht alle so.. Und das beste: ich kenn ganz wenige die so Kapitalgeil sind, dass sie sich nicht mehr um andere scheren... Hier werden Dinge noch gewertschätzt...

Ich habe als Ingenieur hier im Osten immer wieder Kontakt mit den Kollegen im Westen. Ist immer super interessant mit denen über die Unterschiede zu sprechen. Angefangen beim Gehalt, über die Familie bis hin zur Kinderbetreuung. Im Westen geht die Frau halbtags arbeiten, weil die Kita, die nebenbei das gesamte Gehalt der Frau schluckt, auch nur halbtags geöffnet hat. Dagegen arbeiten beide Eltern im Osten voll, die Kita ist "relativ günstig" und über den gesamten Arbeitstag geöffnet. Dafür verdient der Ingenieur im Westen gerne das Doppelte, bei gleichen Immobilienpreisen. Da kommen Sätze wie: "Häuser sind bei euch ja genauso teuer wie bei uns!". Worauf man nur antworten kann: "Ja, und wir verdienen sogar nur halb so viel wie ihr". Und dabei zähle ich in der Region ganz klar zu den besser bezahlten. Ist einfach ziemlich verrückt und leider nur sehr schwierig zu "korrigieren".

Auf den Punkt. Ich bleib trotzdem hier. War gleich nach der Wende 2 Jahre im Westen. Habe dort als Fernfahrer gearbeitet und wurde ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans. Nicht mal Spesen wollte man mir zahlen... (5 Tage auf Achse). Bin dann zum Studium zurück in den Osten und da geblieben. Durch bezahltes, billiges Wohneigentum reicht das Geld zum Leben, weil Miete kein Thema ist. Ich habe seit 20 Jahren beruflich sowohl selbständig und die letzten 6 Jahre angestellt mit den sozial Benachteiligten zu tun und in der Zeit 40000 zerbrochene Lebensläufe zwischen Harz und Dresden auf den verschiedenen Schreibtischen gehabt. Was Du sagst, ist ein Volltreffer. Ich wünschte, ich hätte es in verschiedenen Diskussionen der Vergangenheit so messerscharf und treffend ausformulieren können. Als Metaller und Wackengänger kenne ich Deine alten Videos - die waren nicht schlecht, aber als politisch engagierter RU-vidr bist Du zwei Ligen aufgestiegen. Auch in meiner Wertschätzung. \m/

Das war jetzt schwere Kost, selbst als jemand der im Osten geboren und aufgewachsen ist. Nicht weil man es nicht wusste, aber es wieder so schön gebündelt vorgesetzt zu bekommen, ist immer noch schwer. Ein riesiges Danke an dich. Es ist interessant wie ähnliche Erfahrungen man gemacht hat, einfach nur weil man aus dem "Osten" kommt (noch vor der Wende im Kyffhäuserkreis geboren und aufgewachsen, lebe aber nun seit über 10 Jahren in BW). Natürlich wurde die Fabrik, in der meine Mutter gearbeitet hat geschlossen nach der Wende und natürlich war sie ab dann arbeitslos, einfach auch deshalb, weil es in der Region für sie nichts mehr gab, erst recht nicht in dem kleinen Dorf, dessen zwei Hauptarbeitgeber (Kaliwerk und Zuckerfabrik) nicht mehr existieren. Heute wäre wegziehen und sich einen neuen Job suchen, deutschlandweit, selbst mit kleinem Kind nicht mal ansatzweise so ein Problem wie Anfang der 90er. Da gabs kein Internet in dem du mal schnell nach Jobs und Wohnungen in der und der hunderte Km entfernten Gegend suchen konntest. Als praktisch Alleinerziehende ohne Familie (mein Vater ist den Tag nach dem Mauerfall auf Nimmerwiedersehen verschwunden) und Kontakte, was bleibt einem da übrig als zu hoffen, dass es besser wird und solange arbeitslos bleiben (etwas das du übrigens vorher nie kanntest)? Ich glaube so ging es vielen Ostdeutschen damals und viele verkennen heute (vor allem die jüngeren), dass man damals nicht die Kommunikationswege wie heute hatte. Auch der Satz: "Wieso sollten wir jungen Leute im Osten bleiben, wenn es dort für uns nichts gibt?" Er ist nicht nur treffend. Es ist Standard. Als ich aus meiner Heimat (mit Abi wohlgemerkt und das war, als unter der Armutsgrenze Lebende, eine Zeit, an die ich nicht mehr erinnert werden möchte) nach BW gezogen bin, betrug die Arbeitslosenquote im Heimatkreis 20%. Natürlich ziehst du dann weg, wenn es nichts gibt. Wir waren ein starker Jahrgang (sowohl im Abi als auch davor auf der Realschule), haben 3-4 Klassen je 25-30 Schüler und das in einem Einzugsgebiet von 4 Dörfern. Wenn man Gymnasium und Realschule zusammenrechnet (weil nicht dieselben Leute bis auf eine Handvoll), sind vllt 20 dort geblieben, vom Abiturjahrgang glaube sogar nur Eine, von denen ich weiß. Und die konnten es, weil sie die kleinen Familienunternehmen (Bäcker, Metzger, kleinere Handwerksbetriebe vorzugsweise) später übernommen haben oder sehr viel Glück bei den Ausbildungsstellen hatten, wobei davon die meisten eher in einem anderen Bundesland arbeiten, weil das Dorf aus dem ich komme sehr nah an den Landesgrenzen liegt. Ich und mein Mann (er kommt aus einer Region, in der es teilweise noch schlimmer aussah zwecks Arbeitslosenquote, nach seiner Ausbildung war er instant arbeitslos) wären so gern geblieben, wir vermissen unsere Heimat, aber es gibt halt dort nichts. Wenn ich hier ganz normal shoppen gehen möchte für neue Klamotten usw, dann fahr ich mit dem Bus 10 Min. ins Stadtinnere und hab unzählige Restaurants, alle großen und kleinen Bekleidungsunternehmen ect. und wir sind eine 45.000 Menschen große Stadt (liegt aber eher daran, dass hier alles Zentral ist, Bodenseeregion halt). In meiner Heimat musste ich deswegen (wenn wir mal das Geld zusammen gespart hatten) extra 60km nach Erfurt fahren dafür. Das macht mich heute noch traurig. Auch wenn die Firma, in der er seit 10 Jahren jetzt arbeitet, etwas Schwierigkeiten hat und er vllt deshalb bedingt gekündigt werden würde (ungefähr die Hälfte wurde schon entlassen - hat aber nichts mit Corona zu tun, die Firma struggelt seit 3 Jahren, weil man Innovationen verpasst hat), wir machen uns keine Sorgen darum, dass er in einem Jahr noch arbeitslos sein könnte. In der Heimat könnte ich vor Sorge wahrscheinlich nicht schlafen. Auch wenn dort die Arbeitslosenquote nun bei unter 9% liegt. Aber seien wir mal ehrlich: wie viel von den gesunken Arbeitslosenzahlen kommt am Ende eher davon, dass die arbeitslosen jungen Menschen einfach weggezogen sind und sich Jobs in anderen Bundesländern gesucht haben? Himmel, das war jetzt viel länger als beabsichtigt, aber es fällt schwer, es kürzer zu fassen. Nochmal Danke.

ich finde deinen Beitrag so berührend gut und wichtig. Ich als Wessi bin 2005 als Arzt in den Osten gegangen, war dann 14 Jahre in Querfurt. Hier im Osten habe ich eine unglaubliche Herzlichkeit und Offenheit erfahren. Ja, ich war gerne hier, es ist meine Heimat geworden. Ich habe den Osten kennen lernen dürfen, vollkommen unbedarft und vorurteilsfrei. Ich habe die "Ossis" als warmherzig, umsichtig, bescheiden, familiär und weniger egoistisch erlebt mit Gemeinschftssinn. Hier, in Bayern, wo ich jetzt wohne, muss ich mehr Kfz Versicherung bezahlen, da die Autofahrer deutlich aggressiver fahren und statistisch mehr Unfälle verursachen. Das fällt mir so krass auf. Ich kann die Menschen so gut verstehen, weil es so ist, wie du sagst. Die westliche Arroganz ist oft erschütternd. Es ist einfach traurig, daß es für junge Leute hier einfach kaum was gibt. Querfurt z. B. ist eine wunderbare kleine gewachsene Stadt, die jeden Mittelalterfan das Herz höher schlagen lässt. Aber es gibt schon lange kein Kino mehr, die kleinen Läden machen dicht. Es gibt kein Geld für einen Jugendclub. Von der Politik alleine gelassen. Das schafft Frust.

Danke für dieses Video! Ich wurde in Halle geboren und bin 14 Jahre lang (bis zur Wende) in der DDR aufgewachsen. Habe dann ein paar Jahre in Hessen gelebt und bin inzwischen in Berlin gelandet. Du sprichst so wichtige Punkte an, die sich absolut mit meinen Erfahrungen decken.

Starkes Video! Ich gehöre ebenfalls zur selben Generation wie du und bin ziehmilch genau in die Wende geboren worden. Ich habe im laufenden meine Lebens mehrere Jahre beruflichlich im Westen verbracht und bin vor zehn Jahren wieder in meine Heimat das Erzgebirge gezogen. Viele meiner Freunde und auch teile meiner Familie haben mich damals für Blöd erklärt weil ich nicht im Westen weiter gutes Geld verdienen wollte. Mitlerweile haben ich einen Sohn und wir haben hier ein Haus gebaut. Es gibt im Osten so viel mehr als bescheuert Nazis, die es übrigens auch im Westen zu genüge gibt, sondern eine sehr freundliche, weltoffene und herzliche Kultur welche ich nicht missen möchte. Auch wenn es manchmal echt nervt wenn man 10Km fahren muss um ein Paket abzugeben ;)

Lieber Alex, Ich bin dir so dankbar für dieses Video! Endlich habe ich eine Zusammenfassung zum Wählerverhalten in den neuen Bundesländern, die einerseits gut recherchiert ist, auf viele renommierte Quellen zurückgreift und auf den Punkt kommt und andererseits eine persönliche Note einwebt, die berühren kann und Grenzen überwinden will. Als Lehrer für Geschichte und Deutsch in NRW habe ich nach der Bundestagswahl große Probleme gehabt, gerade das Ergebnis in den neuen Bundesländern mit meinen Schülern gemeinsam zu durchdringen und einzuordnen. Wie kann ich Verständnis dafür schaffen, dass AfD-Wähler nicht automatisch auch braune Socken sind? Dieser Standpunkt ist mir sehr wichtig, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich in meinem Geschichtsstudium einen Schwerpunkt auf soziale Bewegungen des 20. Jahrhunderts gelegt habe und meine Abschlussarbeit zu Oppositionsgruppen in der späten DDR geschrieben habe. Da ist mir auch deutlich geworden, dass die Wende geprägt war vom Zug zur Basisdemokratie und dem Streben nach Konsens, was man bspw. an den zahlreichen Runden Tischen in dieser Zeit nachvollziehen kann. Der wenig ausgeprägte Bezug zur Macht war dann aber leider auch eine der großen Schwächen der Bewegung auf dem Weg zur Wiedervereinigung. In dieses Vakuum sind die machtorientierten Vertreter des Westens einfach reingestoßen und haben den ganzen Laden mit haltlosen Versprechungen und wenig Gegenwehr übernommen. Was das dann aber über die Jahre mit den „kolonialisierten“ Deutschen macht, darauf liefert dein Video klar nachvollziehbare Antworten, die den Kern von vielen Wunden treffen. Ich musste auch an TV Total und den „Maschendrahtzaun“ aus den 90ern denken, als du dich über die Stigmatisierung von Dialekten geäußert hast. Musste an Erich denken, der ebenfalls aus dem Westen kam oder an den Demokratischen Aufbruch, der als Oppositionspartei in die Wende gestartet ist, sich aber schnell an die CDU angebiedert hat und schließlich zum Wendehals der friedlichen Revolution wurde. Mit Angela Merkel als Pressesprecherin, das konnte sie damals schon. Lieber Alex, bleib lange gesund, optimistisch, intelligent und kraftvoll. Deine Videos braucht das Land!

Vielen Dank für das Video. Das Thema wird oft zu einfach betrachtet. Es ist leicht zu sagen "der böse Ossi", aber es ist eben deutlich komplexer. Wenn man im Westen aufwächst (wie ich), dann ist das Thema so weit weg von einem. Man muss sich damit erst einmal befassen um den Frust zu erkennen und zu verstehen. Dein Video ist eine super Zusammenfassung darüber. Hoffen wir, dass die Zukunft eine wirkliche Wiedervereinigung bringt.

Vielen Dank für deine Aufbearbeitung dieses Themas. Ich als "Wessi" (auch wenn ich mich nie so bezeichnen würde), sogar noch aus einem der reichsten Landkreise Deutschlands in BaWü, hatte mit diesem Thema sehr wenig Kontakt, außerhalb der Schule. Das erste Mal aktiv aufgefallen ist mir das Ganze erst vor einigen Jahren mit 16, als ich zu den deutschen Meisterschaften nach Neubrandenburg gefahren bin, es war befremdlich durch so viele heruntergekommene oder gar verlassene Orte zu fahren. Bekannt waren mir nur die absurden Preise selbst für renovierungsbedürftige Altbauten in meiner Umgebung. Auch hier läuft vieles falsch (Digitalisierung, ÖPNV etc.) aber ich fühlte mich damals im Nordosten wirklich wie in einem anderen Land.

RU-vid braucht noch viel viel mehr Parabelritter. Bist zu einem meiner Top 3 RU-vidr geworden. No joke

Tolles Video! Komme aus Cottbus, studierte in Dresden und lebe jetzt in Wismar. Ich bin gern im Osten.. Ich kenne hier in Wismar sehr viele mutige junge Unternehmerinnen und Unternehmer... Hier connecten sich wirklich viele...das macht mich hoffnungsvoll und zuversichtlich!

Ich bin ossi, ich war 3 Jahre zur Ausbildung im Westen. Trotzdem wollte ich zurück. Ich bin Pädagogin, verdiene für den Osten gut. Ich fühle mich gar nicht so benachteiligt. Ich lebe gern hier und hoffe das der Osten aufwacht und offener wird. Die afd wird uns nicht vorwärts bringen, die wollen nur Karriere machen. Ich würde erwarten das die Politik auch wieder den FOCUS auf uns richtet. Nicht nur erschrocken auf uns schaut wenn die afd stark wird.

Sehr gutes Video! Danke dafür! Ich als beruflich erfolgreiche ostdeutsche Frau bin auch immer wieder ein Ausstellungsstück im Kreis älterer westdeutscher Männer. Und ich bleibe bewusst im Osten, weil die Menschen einfach anders ticken: wer nämlich nichts hat, der schaut auf die inneren Werte und Kompetenzen von Menschen und nicht auf die Kleidung und das Aussehen.

Vielen Dank für das Video! Ich gehöre ebenfalls zur "Nachwende"-Generation und wurde im Westen sozialisiert. Es ist sehr einfach sich Vorurteilen zu bedienen und ich schließe mich da auch gar nicht aus. Mit denen ist man halt aufgewachsen. Umso besser, das mal beleuchtet zu bekommen. In der Schule damals war das kein Thema. Zwischen Hochmut und Demut liegt meist nur ein offenes Ohr! West 🤝 Ost

Bin im Osten aufgewachsen (Wendekind) und wäre auch gerne dort geblieben. Aber mein damaliger AG (Ostdeutsch) hat sich beharrlich geweigert, mir einen Fachkräfte-Lohn zu zahlen und mich quasi einfach verheizt. Ich bin dann aus Trotz in "den Westen" und hab eine Weile dort von einem sehr guten Gehalt gelebt, hab mich anerkannt gefühlt und meine Arbeit gerne gemacht. Ich mochte auch die Umgebung und Menschen und hab mich nie als "der Ossi" im negativen Sinne wahrgenommen gefühlt. Musste dann wegen der neuen Stelle meines Partners wieder in den Osten zurückziehen und das Spiel mit einem ostdeutschen AG der mir keinen Fachkräfte-Lohn zahlen wollte und mich verheizt hat ging von vorne los. Zufall? Ich weiß nicht. Ich habe jetzt das große große Glück, dass ich nun unter einem westdeutschen AG zu einem westdeutschen Gehalt im (und finanziell auch ganz klar FÜR den) Osten arbeiten und leben darf. Ich nehme die strukturellen Probleme nach meiner Zeit im Westen hier nochmal anders wahr und bin ein bisschen sensibler geworden. Seitdem mir klargeworden ist wie viel der Erfolg besonders im Osten von Glück abhängt (oder zumindest auch von deiner Herkunft. Das typische "Arbeiterkind" im Osten hatte zu meiner Zeit noch mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wenn es in die akademische Welt hinaus wollte) weil man sich nicht auf gesunde wirtschaftliche Strukturen verlassen kann verstehe ich auch das "die da oben"-Thema, das in einigen Regionen hier so präsent ist wie sonst nichts.

2 Jahre ist das Video nun schon her und du sprichst mir immernoch aus der Seele! Danke dafür! Ich hoffe es sorgt auch weiterhin für etwas mehr Verständnis, denn viele der von dir angesprochenen Themen hätte ich selbst so gar nicht in Worte fassen können - ich hab es "nur" gefühlt bzw erfahren.

Ich komme irgendwo aus Sachsen in der Nähe zu Tschechischen Grenze und hoffe, dass ich bald ausziehen kann … und ich kenn den Ostdeutschen Frust nur zu gut, als Person die eher links eingestellt ist …

Ich als behütetes "urdeutsches" Arbeiterkind aus einer ländlichen Region in Rheinland-Pfalz kann hierzu nur sagen: Krass. Wusste ich gar nicht, dass es so viele Jahre nach der Wiedervereinigung doch noch so starke Unterschiede gibt. Ein paar Differenzen in der Infrastruktur klar, alte Denkweisen die man nicht wegbekommt, sicher. Aber dass das ganze doch noch so tiefgreifend ist, hätte ich nicht gedacht. Ein weiteres sehr interessantes und hochinformatives Video. Hut ab, Dunkler Ritter.

Ich lebe in Sachsen in nem Dorf und ich danke dir für dieses Video. Wirklich tolle Arbeit ♥

Danke für deine großartige Arbeit und deine Perspektive! Echt krass, in welche Richtung sich dein Kanal bewegt (hat).

Applaus dafür. 👌 War selbst Wende-Ost-Teenie und kann jedes Wort unterschreiben. Danke für deine realistische Betrachtung der Lage - ohne denen in die Karten zu spielen, die jede Debatte kategorisch unter "Jammern" zusammenfassen und damit im Keim ersticken.

Ich habe diese ganze Thematik mit ost und West lange nicht verstanden. Mit meinen 21 Jahren im behüteten NRW aufgewachsen habe ich Deutschland wenn nur in Bundesländer oder in Deutschland und Bayern aufgeteilt… dieses Video hat mir jetzt aber glaub ich wirklich endgültig das wissen gegeben um die Situation nach zu vollziehen. (Ja ich habe vor dem Video auch son bisschen verstanden was Sache war)

Ich habe Tränen in den Augen, weil deine Worte so unglaublich zutreffend sind und mich es schockiert, wie die Menschen in Ostdeutschland behandelt worden sind. Man kann die Vergangenheit nicht ändern, aber man kann alles dafür tun, eine bessere Zukunft zu gestalten. Großartiges Video! Schöne Grüße aus Niedersachsen 😊

Alex, ich möchte Dir aus ganzem Herzen danken für das Video. Du hast in so vielen Dingen Recht mit den ostdeutschen Befindlichkeiten dass es einem schwindlig wird! Du sprichst mir aus der Seele... Ich selbst, Jahrgang 1967 habe die Wendezeit genauso erlebt wie du es anhand vieler Beispiele u. Zitate beschreibst. Ich lebe gerne hier im Osten. (auf einem kleinen abgehängten Dorf) Es macht mich traurig u. wütend dass diese von Dir treffend beschriebene "Ost"-misere von unseren demokratischen Politikern so wenig wahrgenommen wird. Ich wünsche Dir Alles Gute für Deine Arbeit. Vielen Dank!

Tolles Video! Mir als Ossi (86'er) sprichst du aus der Seele. Speziell vielen Dank, dass du das Thema der Überschichtung ansprichst. Ich lebe und arbeite schon immer im Osten und hatte noch nie einen Ossi-Chef. Alle "wichtigen" Personen in allen Bereichen (beruflich, öffentlich, politisch) kommen immer aus dem Westen. Allein deswegen beginnt man als Ossi an sich zu zweifeln.

Die Tragik der ganzen Situation hast Du zum Schluss gut beschrieben: Es gibt viele gute Gründe als Ostdeutsche(r) sauer zu sein. Aber die Rechten sind nicht daran interessiert, das Problem zu lösen, sondern es auszunutzen!

Nach diesem Beitrag werde ich nie mehr schreiben "ich will die Mauer wiederhaben." - Danke! Sehr guter Kanal!

Der mutigste Mann den ich je gesehen habe. Gegen die omnipräsente Macht der Rechtsradikalen kämpfen. Wow. Du wirst in der Zukunft eine Sagengestalt zu dessen Ehren Lieder gesungen werden. Bleib so mutig!!!

Ich bin 1991er Jahrgang und komme aus dem kleinen Vogtland (Sachsen). Für meinen Dialekt wurde und werde ich häufig komisch angeschaut. Heute bin ich stolz aus Sachsen zu kommen. Die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann ist im Osten viel mehr ausgeprägt und ich froh darüber. Leider, haben die AfD Wahlergebnisse einen bitteren Beigeschmack und das macht mich sehr traurig. Das den rechten Parteien so viel Gehör geschenkt wird im Osten. Du hast das alles super erklärt. Vielen Dank, für das tolle und informative Video 🤘🏻

Das Video ist großartig. Ich war zur "Wende" 13 Jahre alt und habe alles ziemlich bewusst mitbekommen. Sämtliche Häuser meines Wohngebiets gehörten plötzlich den Erben einer niedersächsischen Wohnungsgesellschaft. Glücklicherweise hatten wir die Chance unser Haus zu kaufen und haben das trotz späterer Arbeitslosigkeit meiner geschafft, abzubezahlen. Das selbe Thema hatte Mirko Drotschmann vor einiger Zeit auf seinem Kanal aufgegriffen. Der Unterschied zu der Ost-Betrachtungsweise könnte größer nicht sein. Das ganze Video dort spiegelt die Lehrmeinung aus westdeutscher Sicht wieder. Einem Ostdeutschen kommt der Bericht arrogant und von ober herab vor. Wie soll auch ein Wessi die von dir abgesprochenen Auswirkungen auf die Menschen verstehen.

Ich hätte nie gedacht, das die Sachen damals so schlimm für Ostdeutschland abgelaufen sind. Danke fürs Augen öffnen. Bin selber im Osten aufgewachsen und war vor paar Jahren, malwieder in meiner Heimat. War sehr bedrückend zu sehen was aus der Stadt in der ich aufgewachsen bin, geworden ist 😢😢😢

Find es immer schön, wenn es jemanden gibt, der einem von der Seele redet, weil man selbst nicht in diesem Maße mit Worten umgehen kann. Sehe hier gerade erst das 2. Video von dir und bin unendlich begeistert von dir. Ich werde sicher untergehen oder du liest es nicht, aber mega fettes Lob meinerseits für diese intelektuelle Arbeit. DANKE!

Bester Mann, du verdienst eine viel größere Reichweite mit deiner offenen, ehrlichen und vor allem sehr scharfsinnigen, satirischen und gebildeten Art, mit der du über wichtige und unangenehme Themen sprichst. Liebe aus dem Westen

Vor 5 Jahren habe ich mir mal ein paar deiner Metal Videos angeschaut und war überhaupt nicht davon angetan. Jetzt bin ich vor ca. einem halben Jahr zufällig auf ein Video von dir aufmerksam geworden und bin absolut begeistert von dem was du jetzt machst. Ich habe noch nie einen RU-vidr gesehen der sich so enorm Entwickelt hat. Ich freue mich auf jedes deiner Videos. 👍

Danke aus dem Ruhrpott für deine tollen Videos. Sie sind so unglaublich wichtig in diesen Tagen und werden selbstverständlich geteilt. Bleib stark und lass dich nicht unterkriegen.

Grandioses Video, dass fast alles was mir gerade zu meinem "Osten" einfällt, gut zusammenfasst und die Zusammenhänge gut erklärt. Ich gehöre der gleichen Nachwende Generation an, bin in Wolfen geboren und aufgewachsen und kenne die ganzen Probleme, die im Video beschrieben werden nur zu gut. Das alles so gut zu recherieren und die Zusammenhänge zu verdeutlichen, ist ganz großes Kino. Und das von jemanden aus Sachsen-Anhalt, ich bin hin und weg! Vielen, vielen Dank für dieses Videos!

Wie Recht du hast, du sprichst mir so aus der Seele. Nach über 10 Jahren Bundeswehr in diversen Standorten der alten Bundesländer musste ich mich etlichen Teils körperlichen Auseinandersetzungen nur wegen meines sächsischen Dialektes stellen, Mal ganz abgesehen von dem indirekten Kampfes permanent nicht wirklich ernst genommen zu werden. By the way : ich habe grün gewählt !

Er sprach von positiven Beispielen für Ostdeutschland, dabei ist er selbst eines der Besten. Grüße und Liebe, bester Mann!

Vielen herzlichen Dank! War für mich als Schweizer wirklich ein unfassbar lehrreiches und augenöffnendes Video! Machst absolut grandioses Zeug, bitte weiter so!

Solche Vorurteile kann man als Westdeutscher nur haben, wenn man noch nie in den ostdeutschen Bundesländern war. Oder wenn man betrunken ist. Ich hatte bis diesen Sommer auch noch wenig Berührungspunkte mit dem "Osten". Ich bin dann mit dem Fahrrad durch Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gefahren. Habe mich sehr wohl gefühlt und eine herzliche, direkt-spontane, unverblümte Mentalität erlebt. Und eben diese dünne Besiedelung mit hammer Natur.

In meiner Jugend in den 90ern sind meine beste Freundin , ihr Mann und ich so oft in den Osten gefahren wie es nur ging- weil wir dort Freunde hatten, weil wir mit der Ost-Mentalität der 90er viel besser klarkamen als mit der westlich-neoliberalen, weil man immer bei irgendwem nen Schlafplatz zur Not in der Küche bekam, alles selbstverständlich zusammengeschmissen und geteilt wurde- So hab ich all die Enttäuschung und die Wut über va die Treuhand Raubzüge quasi live mitbekommen und näher oder mehr als vermutlich die meisten Wesis- und ich wunder mich bis heute, dass es da keine Revolution gab, nach alledem was der Westen da sich erlaubt hat.

Wow... Alex. Das Video macht mich richtig betroffen. Für mich als 'Wessi' bewerte ich das Video als äußerst wertvoll. Ich glaube, ich kann da wirklich mal einige deiner Videos in den PoWi-Unterricht integrieren.

Grüße aus Thüringen. Ich beginne bald als Geschichts- und Mathematiklehrer im Osten zu arbeiten. Es ist immer gut zu wissen, auf was man sich einstellt und mit welchen Emotionen man es von Seiten der Elternhäuser zu tun bekommt. Danke, du bereicherst.

Du sprichst mir total aus dem Herzen!!! Als meine Eltern aus beruflichen Gründen nach Baden-Württemberg zogen, erfuhr ich hier ein krasses Ausseiterleben. Meinen Dialekt habe ich hier schnell abgelegt, da ich deshalb gehänselt wurde. Auch weil ich keine Markenkleidung trug, wurde ich fertig gemacht. Ich musste mir anhören das wir Ausländer wären und den Wessis die Arbeit klauen, weil wir so billig arbeiten würden. Es war ein langer und harter Weg bis man akzeptiert wurde. Man musste immer Verständnis für Ossiwitze haben 😕 welche oft sehr gemein sind/waren.

Danke für dieses Video. Ich bin im "Westen" nach der Wende aufgewachsen und habe das alles nie so richtig mitbekommen. Wohne jetzt seit einiger Zeit in Leipzig und versuche zu verstehen, warum die Menschen hier in Sachsen so sind wie sie sind. Dein Video hat mir dabei sehr geholfen.

Derzeit bester RU-vidr!!! Respekt vor der Arbeit. Rückgrat, Kompetenz, hochwertiger Content! Nicer Humor! Best!!!

Du hast so etwas von Recht, unglaublich! (ich bin aus dem Westen, habe Null verwandtschaftliche Beziehungen in den Osten). Ich finde deine Analyse so gut und präzise, weiter so!

Danke für dieses Video! Um ehrlich zu sein konnte ich durch dein Video mal mein eigenes Handeln bzw meine Meinungen reflektieren, und ich habe mich auch bei Vorurteilen erwischt. Ich werde auch in Zukunft mein Verhalten und meine Meinungen etwas mehr beobachten. Weiter so, du machst klasse Content!

Stolz mit Böhmermann verglichen zu werden 😅, du bist so ein guter .....und so mutig 🥳

Ich bin im Erzgebirge geboren und nun MLU-ler. Ich unterschreibe alles, was du gesagt hast genau so. Es klingt alles merkwürdig, wenn man das nie kennengelernt hat, denke ich, aber ich bin auf dem Land aufgewachsen, wo man ein mal in der Stunde oder alle zwei Stunden mal mit einem Bus in die nächste Stadt fahren konnte - und die Innenstädte waren ziemlich tot. Da gab es kaum etwas. Warum sollte man da hingehen? Als ich noch ein Kind war, gab es bei mir im Ort noch 4 Gaststätten - mittlerweile gibt es nur noch eine einzige und die steht ebenfalls kurz vor der Schließung. Das einst prächtigste Gebäude im Dorf verfällt mehr und mehr und soll nun sogar abgerissen werden. In der DDR gab es eine riesige Strumpffabrik bei mir im Dorf - die hat aber ihre Produktion nach der Wende ins Ausland verlegt und die Fabrik hier geschlossen. Die Folge? Fast jeder, v.a. Frauen, hat seinen Arbeitsplatz verloren. Oder auch ein Problem, das mit der Wende einherging: Meine Eltern haben beide studiert, aber ihr Studienabschluss wurde nach der Wende nicht mehr anerkannt. Als ich selbst zum Studium hin bin, hat man mich belächelt, weil ich einen ostdeutschen Dialekt hatte - obwohl ich gar nicht so krass gesächselt habe. Den Dialekt habe ich mir also bestmöglich abgewöhnt, weil man im akademischen Bereich nun einmal gern wahrgenommen und nicht belächelt werden möchte. Aber jedes Mal, wenn ich zu meinen Eltern fahre, fällt mir auf, dass die Infrastruktur noch genauso miserabel ist wie vor 20 Jahren, dass man dort nur langsames Internet hat und dass das Mobilfunknetz unter aller Kanone ist (2-3G maximal). Ohne Auto kommt man wirklich nirgends hin. Nicht zum Einkaufen (weil es nun nicht mehr 2 große Supermärkte und kleine Bäcker, Fleischer etc. mehr gibt, sondern nur noch einen Supermarkt mit schlechtem Angebot), nicht zu Freunden, nicht zu gesellschaftlichen Veranstaltungen. Und hier sehe ich auch einen Grund, weshalb die Grünen da so schlecht bei Wahlen abschneiden: Die wollen an die Autos ran. Im Umkreis von 20km von meiner Familie gibt es exakt 5 Ladestationen für E-Autos. Mein Vater arbeitet in einer Metallbude, die v.a. Teile für die Automobilindustrie herstellen. Eine "Bestrafung" für Benziner würde eben genau diese Leute auf dem Land und v.a. im Osten unglaublich hart treffen. Viele Probleme, die heute existieren, untersucht und nach und nach ausgemerzt werden, sind weltliche, westliche und städtische Probleme - der Osten und seine Bedürfnisse werden ignoriert... und dann kommt da die AfD und spannt ein Fallnetz, sammelt die Menschen ein und treibt sie auf die Straßen. Würde die Politik auch endlich einmal schauen, dass sie den Osten mit aufsammelt (und nicht so abwertende Aussagen macht wie, dass "nicht an jeder Milchkanne schnelles Internet nötig" wäre), würden die Rechten dort nicht so durch die Decke gehen - eben weil diese den Ossis das Gefühl geben, endlich mal gehört zu werden. Ossi out.

Also zukünftiger bayerischer Sozialkundelehrer, also auch Politiklehrer, habe ich ne ganze Menge gelernt. Danke! Schade, dass man so was über RU-vid vermittelt bekommt und nicht an der Uni.

Aktueller den je, hat mir gut die Augen zur jetzigen Situation geöffnet. Danke

Vielen Dank, dass du dass so ansprichst! Ich bin im Osten aufgewachsen habe aber auch schon fast überall gewohnt. Und konnte die Unterschiede recht Flächen deckend betrachten. Und habe tatsächliche Differenzen genauso gesehen wie die die nur in den Köpfen der Leute existiert. Ich finde deine Art dass zu erklären sehr schön und angenehm und du bringst es wie immer auch inhaltlich gut rüber. Daher noch mal : Thank you so much!!!!😘

Junge Junge, was du an Content raushaust, ist heftig. Bist in kurzer Zeit zu einem meiner Lieblings-RU-vidr geworden. Liebe Grüße aus Machdeburch!

Mal wieder ein Video über den Osten das mir als Sächsin aus der Seele spricht 🥰 Dieses runter machen von meiner Heimat regelmäßig in den Medien tut mir im Herzen weh 😖 Dankeschön für dieses Video 🥰

Das das Problem im Osten so gravierend ist, hätte ich wirklich nicht geglaubt. So viel zum Thema Gleichberechtigung in DE. Ich finde wir brauchen endlich Mal eine Reform des Bildungssystems - vor allen Dingen im Hinblick auf den Osten! 💫

Ich komme gerade von deinem aktuellen video. Ich selbst komme aus Niedersachsen, ländliche Region. Mir ist aufgefallen, dass mein vater, als Landwirt, die gleichen Probleme mit den Medien hat und sich von der Politik im Stich gelassen fühlt. Auch bei uns wird immer mehr AfD gewählt. Hielt ich für eine interessante Gemeinsamkeit. Die AfD weiß einfach, wo sie sich einbringen kann. Zum Glück wählt mein Vater (noch?) keine AfD.

„Ach Rambo, hier is alles tot nach der Wende…“

Erst einmal ein großes Lob für dich und deine Arbeit. Denn es steckt eine ganze Menge an Recherche, Zeit und Formulierungen, Aufnahmen, Schnitt etc. in deinen Videos die tatsächlich ein wachsendes Publikum informieren und begeistern. Du bist schon ein Unikat in diesem Format. Somit, für mich zumindest, auch diese Thematik zu den neuen Bundesländern. Tatsächlich dachte ich bisher ich sei ziemlich allein mit meiner Sicht dieser Dinge. Bin daher umso erstaunter dass du das Thema aufgreifst. Ich selber stamme ebenfalls aus dem Ostteil des Landes und habe familiär begründet, mehrere Städte, oder vielmehr Ortschaften, kurz vor und nach der Wiedervereinigung kennengelernt. Manche Orte sind nicht wiederzuerkennen. Was aus ästhetischen Gründen wohl gut ist. Lol. Ich war sehr klein vor der Wende und kann mich persönlich also nur an einzelne Eindrücke erinnern. Das was du hier beschreibst, gibt so gut wieder, was man im Laufe der Zeit beobachten konnte. Und da man sehr nah dran war, auch die schweren Schicksale einzelner Individuen. Ich selber hatte einen starken Ostberliner Akzent/Dialekt?! Wir sind Ende der 1990er immer weiter gen Westen (Westberlin) Richtung Speckgürtel gezogen. Ich hatte immer Freunde, meist aus der linken Ecke. In Ostberlin als "Zecke" verschrien, vereinzelt...aber das Gefühl irgendwo dazu zu gehören gab es nie. Nicht im Osten für mich und auch nicht im Westteil. Ich hatte immer Freunde, war zeitweise viel durch verschiedene Freundesgruppen getingelt und das hat Spass gemacht. Aber ich war immer anders. Und manchmal, wenn auch nur zum Spaße, hat man mich das wissen lassen. Von finanziellen und anderen existentiellen Dingen möchte ich gar nicht reden. Das hast du bereits sehr gut gemacht. Ich möchte dir und den anderen hier, nur einen kleinen Erfahrungsbericht meiner kleinen Gefühlswelt offenbaren da er zu deiner Thematik passt. In der Ausbildung war es ganz schlimm. Obwohl ich im Westteil der Stadt damals lebte und dort meine Ausbildung machte, meinte mein Chef mich nach "Osttarif" bezahlen zu müssen. Ich sagte ihm dass sei falsch denn ich stamme aus dem Osten, ja, aber lebe und arbeite nun hier. Das war, abgesehen von dummen Sprüchen, wohl mein erstes richtig niederschmetterndes Erlebnis. Obwohl ich den Grossteil meine Kindheit und Jugend nach der Wende aufwuchs wohlgemerkt. Ein anderes, für mich stigmatisierendes Erlebnis dahingehend war auf der Uni. Inmitten von mehr oder weniger privilegierten jungen Menschen mit feinstem Hochdeutsch war ich nun. Circa 10 Jahre älter als die meisten dort(ich habe mein Abitur, ebemfalls im Westteil der Stadt) erst mit Mitte 20 nachgeholt um dass zu tun was ich schon immer tun wollte. Man wollte nie dass ich studiere als junger Mensch. "Was willst du damit? Geh lieber arbeiten und verdien Geld." Ein Mantra dass ich häufig hörte. Studieren tun nur Bonzen und Yuppies. Aber ich wollte so gern. Schon immer. Zurück zur Uni. Als gefühlter Fremdkörper schweifte ich also dahin und mir schlug jedes mal mein Herz so stark, da ich wirklich beschämt gewesen wäre hätte man mich als Ostmädchen erkannt. Ich wollte dazugehören. Aber allein mein Aussehen verriet mich vermutlich. Meinen Ostberliner Dialekt, den versuchte uch schon davor, so gut es geht wegzutrainieren. Ich saß also in einem Seminar bei einem meiner Lieblingsprofessoren und er sagte er erkenne mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit jeden Ostdeutschen. Auch wenn diese versuchten bestes Hochdeutsch zu sprechen. An verschiedenen Merkmalen. Ich wollte im Boden versinken und fühlte mich ertappt. Ich weiß dass er wusste dass ich ein "Ostkind" war. Musste er wohl. Alles an mir hat mich verraten nehm ich an. Obwohl ich alles leugnen wollte was meine Herkunft anging. Aus eben auch, nicht nur, diesen Gründen die du aufzeigst. Denn Ostkinder sind zu nichts gut. Auch heute noch geh ich, unabhängig davon wo ich bin, wie ein Fremdkörper durch die "Welt" und hoffe man sieht mich nicht. Das hier ist sehr lang geworden. Aber ich glaube es gibt nicht viele Möglichkeiten wo ich so eine Anekdote meiner Gefühlswelt als "Ossi" mal erzählen kann. Ich freue mich über die Wende. Sie war gut. Und nötig. Aber Leben wurden auf den Kopf gestellt und hat so manch einen ins Chaos gestürzt. Darauf war man wohl nicht vorbereitet. Nicht immer läuft alles glanzvoll ab. Bittere Pille. Aber jemand musste sie schlucken und wir können hoffen dass folgende Generationen besser zueinander finden und diese Vorhanden Ost-West "Lücken" schliessen können. Denn rechtes Gesinnungsgut hat mir ebenfalls seit jeher zu schaffen gemacht. Das muss aufhören. Ansonsten, TOP Video, wie immer. Und Grüße an dich und Gesamtdeutschland. ✌️

Hach Burg Kriebstein. Ich komme ursprünglich aus dieser Gegend. War Anfang der 2000er "abgehauen". Ich bin nur noch selten in der alten Heimat. Es ist wahrlich eine schöne Gegend und es weckt einige nostalgischen Gefühle. Aber wenn ich dort zulange bin, merke ich bald wieder, weshalb ich einst gegangen war. Als Dark Waver/EBMer in den 90ern in 'ner sächsischen Kleinstadt ... das war schon ziemlich Scheiße.

Danke, ich unterschreibe jedes Wort.