Ostdeutsch = Rechts? 

Etwas verspätet, aber ich muss diesen Kommentar noch schreiben: Das Video ist analytisch und sachlich. Es ist kein Gemecker, aber ein Vorwurf ist heraus zu hören. Der Vorwurf ist berechtigt. (Ich bin Westdeutscher). Da ich Jahrgang 1970 bin, habe ich noch eine gute Erinnerung an die Wende und die Zeit danach. Anfangs gab es eine große Euphorie. Aber ganz schnell wurden die neuen Bundesländer als neuer Markt entdeckt, als etwas, mit dem Geld zu machen ist. Ich habe damals eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker gemacht. Ich weiß auch noch, dass nach der Wende Unmengen an Gebrauchtwagen in den Osten gingen - zu horrenden Preisen. Die Preissteigerung war kein marktübliches Phänomen, welches mit Angebot und Nachfrage zu erklären ist. Nein, die Ostdeutschen wurden geschröpft, über den Tisch gezogen, gezielt ausgenommen, abgezockt - das war ihre erste Erfahrung mit dem Kapitalismus! Ich habe das damals nicht getan. Das lag aber nur daran, dass ich kein Fahrzeug zu verkaufen hatte. Ich hätte es sonst ebenfalls gemacht. Anschließend hätte ich mit dem großen Verdienst bei Freunden geprahlt und den "dummen Käufer, den Zonendösel", verspottet. Wäre tatsächlich Kritik daran geäußert worden, hätte ich wahrscheinlich gesagt, der Trottel wäre doch selber Schuld. Wie gesagt bin ich Jahrgang 1970. Ich war damals in einem Alter, in dem man charakterlich noch nicht gefestigt ist. Mangels Gelegenheit habe ich mich nun nicht an einem unwissenden Ostdeutschen bereichert, doch Anlass zum Spott habe ich dennoch gefunden. Meine "Witze" über die Ostdeutschen hätten genug Material für 50 weitere Folgen "Ein Herz und eine Seele" geliefert - wenn es diese noch gegeben hätte. Das habe ich natürlich einem Ostdeutschen nicht ins Gesicht gesagt, das geschah immer hinter deren Rücken. Jetzt aber bin ich keine 20 Jahre mehr. Langsam entwickele ich Verstand. Das Video hat mich auch noch nachdenken lassen. Natürlich war ich damals nicht der Einzige, der so geredet hat. Es gibt immer einen Gruppenzwang, eine Dynamik. Ich habe mich oft auch mitreißen lassen. Manchmal habe ich sicherlich auch andere mitgerissen. Und doch ist letztlich jeder für sein eigenes Denken und Handeln verantwortlich. Für all die Dinge, die ich gesagt habe, für jeden geschmacklosen Scherz trage letztlich allein ich die Verantwortung. Deshalb will ich mich nun bei allen Ostdeutschen entschuldigen. Ich war voller Vorurteile und habe sehr üble Dinge gesagt. Das war nicht fair, es war einfach nur dumm. Heute weiß ich: Wenn jemand etwas nicht weiß, weil er unter Umständen aufgewachsen ist, unter denen er es nie wissen konnte, dann habe ich ihn deshalb nicht zu verspotten. Ist es nicht eher meine menschliche Pflicht, ihm die fehlende Information mitzuteilen? Und kann es nicht sein, dass er etwas anderes kennt, wovon ich keine Ahnung habe? Frage an die Westdeutschen: Seit ihr je von einem Ostdeutschen verspottet worde, weil ihr etwas im Zusammenhang mit der DDR nicht wusstet? Falls ja, war es auch nur annähernd in dem Maß, in dem ihr selbst gespottet habt? Ich glaube kaum. Die Mauer in Berlin ist lange weg. Es ist dringend Zeit, auch die Mauer in den Köpfen einzureißen.

Danke! War als die Mauer fiel 16 und hatte danach kaum noch mit "Ossis" zu tun. Arbeite und wohne seit 92 im Westen und bin seitdem auch mit meinem westdeutschen Ehemann zusammen. Da ich keinen Dialekt habe, fällt meine Herkunft erst auf, wenn das Thema wird. Mir ist es immer wieder passiert, dass ich mir nach meinem Outing oder wenn mein Gegenüber irgendwelche falschen Fakten über den Osten verbreitet hat, mir ziemlich üble Sachen anhören musste. Auch auf Arbeit gab es Personen, die mich meine Herkunft spüren ließen. Oftmals (erst gestern) ernte ich aber auch eine Art Mitleid, dass ich im Osten aufwachsen musste, was ich vollkommen daneben finde. Ich fand es von Anfang an erschreckend, da ich merke, wie anstrengend das ist. Ich gehöre zu den Bessergestellten und führe ein gutes Leben und Herkunft ist für mich nicht wichtig. Aber wenn ich mir vorstelle, diese Reduzierung meiner Person auf den Ort meiner Geburt (den ich mir nicht aussuchen konnte), zusammen mit schlechten sozialen Bedingungen und einer Missachtung meiner Lebensrealität erdulden zu müssen, kann ich leider verstehen, weshalb sich ein Teil der Ostdeutschen so verhält. Das gleiche sehe ich aber leider auch bei den Westdeutschen in der Gegend in der ich jetzt wohne, die sich als abgehängte Landbevölkerung fühlt. Da sieht man dann in der Werkstatt schon gelegentlich einen AfD-Kalender. Solange sich die Politik sich nicht den Problemen der Bevölkerung außerhalb ihrer Blase stellt, wird das Problem immer größer und davor habe ich Angst. Ich bin wirklich froh, dass es Influencer wie dich gibt, die derartige Probleme so unaufgeregt erklären. Ich hoffe dass Du etwas bewegst! DANKE!!!

Vielen Dank für das wichtige Video! Ich als Wessi muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mir leider noch nie so richtig vordergründig Gedanken über die Ursachen für den Rechtsextremismus im Osten gemacht habe. Vielen Dank für die Perspektive und den dringend nötigen Einblick!

ich bin im Westen geboren, hab 7 mal in 13 Jahren den Wohnort gewechselt und habe kein Heimatgefühl zu irgendeiner Region. Ich lebe seit 7 Jahren in Sachsen Anhalt, also die längste Zeit meines Lebens, war durch meine Herkunft und den Ausschluss den ich von "Ossis" erfahren habe hier nie wirklich Anschluss gefunden und als dann endlich alle vergaßen dass ich "wessi" war, war ich der dreckige lings grün träumer und das "verschw*chtelte mannsweib" (habe lange Haare und hatte meine nägel lackiert). mir fällt es durch diese persönlichen Erfahrungen schwer Mitgefühl zu empfinden. ich verstehe alle dieser Problematiken (hab ja auch Familie hier) und finde deine Perspektive und das Video sehr gut und wichtig, sehe nur auch viele Menschen (die auch teilweise von hier kommen) die massiven Hass und Gewalt im Alltag erfahren obwohl sie nichts mit historisch bedingten Konflikten zu tun haben.

Du kannst dir kaum vorstellen, wie dankbar ich dir für dieses Video bin. Seit Jahren predige ich, was du in den ersten 3 Minuten erzählst. Wer die Narrative befeuert, macht die AfD stärker. Und sie wachsen und wachsen und wachsen. Du bringst es auf den Punkt. Ein gebürtiger Dresdener dankt dir von ganzem Herzen ❤

Danke für das aufschlussreiche Video! Solche reflektierten Aufarbeitungen sind ungeheuer wichtig! ich selbst bin quasi ein "halber Ossi". Meine Mutter kommt aus der ehemaligen DDR (Thüringer Vogtland) und mein Vater aus der Bundesrepublik (NRW). Meine Mutter und ihre Eltern leben zwar schon lange selbst im Westen, den Kontakt zu den in Thüringen verbliebenen Familienmitgliedern haben wir aber jahrelang halten können. Ich kenne also beide Perspektiven und habe den Frust der Ostdeutschen früh miterlebt. Meine Mutter hat sich sogar mühsam ihren Dialekt abgewöhnt, um im Westen nicht diskriminiert zu werden und beim Kaffee mit meiner Großtante und meinem Großonkel kam immer wieder Themen wie gebrochene Biographien (beide haben nach der Wende ihre Stellen verloren) und die Aroganz der Westdeutschen. Ich konnte mir in der Schulzeit auch oft genug selbst blöde Sprüche anhören, weil meine Mutter "aus der Zone" kommt. In den letzten Jahren ist der Riss zwischen Ost und West auch in meiner Familie stärker audgetreten. Die Entwicklung in meiner Familie ist fast eine "Mini-Version" der gesantgesellschaftlichen Entwicklungen. Mich macht diese Entwicklung furchtbar traurig, weil meine ostdeutschen Verwandten mir eigentlich sehr wichtig sind und ich durch sie eigentlich immer ein positives Bild von Ostdeutschland und seinen Menschen hatte. Doch jetzt tue ich mich ungeheuer schwer, mit meiner Großtante zu sprechen, weil es in jedem Gespräch nur noch um "die da oben", die "sche*ß Ausländer" usw geht. Mittlerweile spricht meine Mutter gar nicht mehr mit ihr und meine Großeltern (die Eltern meiner Mutter, leben auch seit Jahren im Westen) haben den Kontakt zu Teilen der Verwandtschaft, und auch zu Freunden, abgebrochen. Ich finde diese Entwicklungen, im Kleinen wie im Großen, sehr traurig und ratlos.

Danke für dein Video und für die Nutzung deiner Reichweite für dieses Thema. Ich selbst bin '98 geboren und "nur" in Ostdeutschland (nicht mehr DDR) groß geworden. Meine Familie hat in DDR schon gelitten (Enteignungen; Vermutliche StSi-Ermittlungen usw) aber es geschafft, dies zu überstehen. Außerdem hatten wir das Glück Familienbesitz der über 2 Jahrhunderte der Familie gehörte zurück zu bekommen. Viele hatten ein solches Glück nicht. Genau da sehe ich wie du das Problem. Es liegt nicht daran, dass ehemalige DDR-Bürger vergessen würden, welches Leid die DDR brachte, aber viele empfinden sich seitdem nur im Stich gelassen. Grundstücke und Häuser (gerade in Brandenburg) gingen sehr viel an West-Berliner die Ihr Wochenende verbrachten oder es an die ehemaligen Besitzer vermieten. Straßen, welche keine Hauptstraßen sind und für die LKWs gebraucht werden verkommen. Bus und Bahnverkehr wurde heruntergefahren, Schienen zurück gebaut, kleine Dorfläden verdrängt und vieles mehr. Heute fahren in meinem Dorf, obwohl wir an einer Hauptstraße wohnen, 6 Busse am Tag (wenn keine Ferien sind), für einen Gehweg an der Straße wurde 20 Jahre gekämpft und er kam, weil für (westliche) Touristen ein Fahrradweg bis zur Ostsee gebaut werden sollte. Auf den Feldern und an jeder Autobahn übers Land stehen Windkrafträder, Solaranlagen und für die Bauern ist es teilweise finanziell auf Biogas-Monokulturen umzusteigen (und gerade den Bauern ist klar wie dumm das ist). Grüne Energie ist wichtig und das alles ist auch nötig für eine Energiewende, aber wie du schon sagtest ist Brandenburg so besiedelt wie 1905. Das Bundesland ist komplett grün in seiner Stromerzeugung, trotzdem wird immer mehr gebaut. Die Natur zugebaut und noch mehr zurück gedrängt, damit der Strom über weite Strecken woanders genutzt werden kann. Strom über solche Strecken zu transportieren ist sehr ineffizient. Die Investoren kommen aber meist aus dem Westen und freuen sich über die Subventionen. All das und einiges mehr führt zu einem Gefühl des irrelevant Seins und spielt denen in die Hände, die wenigstens so tun, als würden sie die Probleme verstehen. Gerade die politische Reaktion einfach die Gesamtheit Ostdeutschlands dafür zu verurteilen ohne die Dinge zu hinterfragen, stärkt solche Gefühle. Wie du, Alex, schon sagtest ist dies kein Grund Rechte, wie die CD... äh AfD, zu wählen die Parolen brüllen und Propaganda verbreiten. Den Grund, wieso das gelingt aber als reines "Nazitum" abzutun ist mindestens genauso dumm. Ich hoffe, dein Video und die Kommentare anderer Ossis, können helfen mehr auch das (teilweise) politische Versagen in unserer Heimat zu beleuchten. Natürlich bleibt, grade als verschwörungstheorienbesessener Ossi, nur noch die Frage. wO nÄcHsTeR eIsBeRg??

Danke Alex! Du hast viele wichtige Punkte aufgezählt, die alle eine wichtige Rolle spielen. Als Wessi kann ich mich wenig zu ostdeutschen Gefühlen äußern, aber ich bin knapp doppelt so alt wie Du und kenne v.a. die Probleme der Wendezeit. Ostdeutschland bekam unser wettbewerbs- und profitorientes Wirtschaftssystem übergestülpt, ohne dass man die Menschen darauf vorbereitete. Alles, was einen Wert hatte, wurde verscherbelt; großzügig unterstützt von der westdeutschen Politik. Das große Versprechen der Wende wurde gebrochen: keine blühenden Landschaften, kein Wohlstand, keine Perspektive. Was bietet Politik denn einem Menschen an, der seit 15 Jahren im Niedriglohnsektor arbeitet, bald in Rente geht und auf Altersarmut zuläuft? Union und FDP sagen sehr verkürzt selbst schuld, hättest Du Dich angestrengt und Dir bessere Arbeit gesucht. Und alle anderen Parteien sind nicht viel besser; die Linkspartei hat richtige Ansätze, aber kommuniziert sie falsch. Ökonomische Angst führt immer dazu, dass Menschen sich in den Konservatismus und irgendwann in den Nationalismus und ins Völkische flüchten. Es gäbe Möglichkeiten, den Gesellschaften dort zu helfen - wenn man eigene Glaubenssätze zum Wohle aller über Bord wirft.

Wir brauchen reflektierende Menschen wie Alex in der Politik. Offene, intelligente Menschen, die Probleme nicht nur aufzeigen, sondern lösen wollen.

Meinetwegen könntest du jede Woche ein Video über den Osten machen. Ich komme aus dem Westen und habe den Osten stets als einen seit dem Mauerfall fest integrierten Teil des Landes gesehen. Auch die Schule hat diese Sichtweise nie angefochten, weil der Osten einfach nie Thema war. Erst seit wenigen Jahren nehme ich die Unterschiede wahr, die nach wie vor bestehen und das Thema wird auch von den Medien erschreckend wenig abgedeckt. Das macht Input von waschechten "Ossis" wie dir für mich sehr wertvoll.

Ich war 2022 mit einem Camper in ganz Deutschland unterwegs. Als ich durch „den Osten“ gefahren bin (Thüringen, Sachsen, Brandenburg) ist mir aufgefallen wie deprimierend es dort ist. Die Straßen sind gut, die Häuser haben nur aufgehübschte Fassaden, alles macht um 20 Uhr zu. Die Menschen die ich dort getroffen habe waren ein richtiges Wechselbad der Gefühle, von absolut netten und hilfsbereiten Menschen, egal ob jung oder alt, zu „ich hau dir auf die fresse wenn du deine Maske nicht anziehst“ oder „die Ausländer sollte man an der Grenze erschießen“. Leider bleiben die negativen Erinnerungen hängen, vor allem wenn man die Parolen von AFD und co an Wahlplakaten liest. Ich wollte den Osten feiern, bin aber eher mit einem unguten Gefühl dort abgereist. Ich spreche oft mit meinen Ossi-Kollegen über die Wende und was dort los war, ich kann den Frust dort 100% verstehen. Was ich wiederum nicht verstehen kann und will ist, warum die AFD als Protest gewählt wird. Als Konservative Alternative hätten sie die FW wählen können und wenn es einfach nur um den Protest geht, hätten sie die Tierschutzpartei, grauen Panther, oder sonst eine andere Partei wählen können. Nein es wird sich immer wieder für eine antidemokratische Partei entschieden. Warum wird keine ostpartei gegründet, die Wähler wären da. Ich bin dennoch gespannt wie sich das alles noch entwickelt.

Interessantes Video! Kurze Anmerkung zu 18:34 : Der Bevölkerungsanteil der neuen Bundesländern zur Gesamteinwohnerzahl in Deutschland liegt bei ca. 15%, daher ist ein Anteil von 12% im Kabinett (2 von 17) nach Proporz gar nicht soweit entfernt.

Ich bin ossi im Westen und ich danke dir für dieses Video!!! Wer dort sozialisiert wurde, kennt dieses nostalgische Gefühl von Vielschichtigkeit dieser Gesellschaft! Ich liebe und hasse den Osten! Aber du hast so viel wichtige Punkte angesprochen die viele Menschen hier im Westen nicht verstehen können/wollen. Danke ❤

Lieber Parabelritter, Danke Danke Danke für dieses super Video. Es tut gut, dass endlich mal einer darüber redet. Habe einige Gedanken zu der Thematik und entschuldige mich jetzt schon mal für die Länge. Ich bin 19 und in Südthüringen groß geworden, in direkter Nachbarschaft zu Sonneberg. Hier bei uns gibt es jede Woche Montagsdemos und man merkt schon sehr, wie sich die Stimmung seit Corona und erst recht nochmal durch den Krieg aufgeheizt hat. Früher habe ich mich auch immer gefragt, was dieser ganze Ost-West-Konflikt meine Generation noch angeht. Gerade hier im Grenzgebiet merkt man ja kaum, bei welcher Ortschaft das eine aufhört und das andere anfängt. Wir haben den selben Dialekt, Feste und Bauweise. Heute frage ich mich das nicht mehr. Heute sehe ich, wie gleichaltrige Freunde zum Arbeiten nach Coburg rüberfahren, weil der Verdienst dort nach 30 Jahren Wiedervereinigung immernoch besser ist. Durch sowas nehmen wir Nach-Nachwendekinder am eigenen Leib war, was Eltern und Großeltern meinen, wenn sie vom krachenden Scheitern der Wiedervereinigung erzählen. Was daran glaube ich sehr gerne vergessen wird, ist dass diese Leute 89 auf die Straße sind, um Freiheiten und bessere Versorgung zu fordern, nicht um sich von der BRD annektieren zu lassen. Wenn überhaupt Wiedervereinigung, dann hatten sie sich Kompromisse zwischen den jeweils besten Aspekten beider Deutschlands gewünscht, aus denen dann ein neues, besseres Land entstanden wäre. Aber alles, was im Osten gut lief, wie das Schulsystem, mit Familie vereinbare Karriere, regionale Arbeitgeber, wurde ignorant weggefegt. Es macht mich fassungslos, wie zB das Konzept der voll arbeitenden Mutter im Westen gerade scheinbar neu erfunden und gefeiert wird. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber wir fühlen uns hier systematisch vom Westen übergangen, belächelt und als graues Betonland stigmatisiert. (Grüße in den Ruhrpott an der Stelle.) Nach dem Wahlergebnis in Sonneberg soll jetzt vom Freistaat überprüft werden, ob der Herr Sesselmann überhaupt demokratisch genug für sein neues Amt als Landrat sei. Das macht die Bevölkerung natürlich sauer, weil es so wirkt, als ob ein der ach so demokratischen Regierung nicht genehmes Wahlergebnis hintenrum gekippt werden soll. Das und alles generelle, was du so im Video genannt hast, lässt den Glauben an die Demokratie bröckeln. Viele hier sehen gerade durch die Krisen der letzten Jahre Parallelen zur DDR früher. Wir fühlen uns bedroht, wenn die Regierung uns plötzlich vorschreibt, mit wie vielen wir uns treffen, dass wir Masken tragen, uns spritzen lassen müssen, wenn Nachbarn anfangen, sich gegenseitig zu denunzieren. Sei der Zweck noch so heilig, Frieden und Sozialismus waren es ja schließlich auch. Ich persönlich habe mich in der Corona Zeit zwar weitesgehend gefügt, aber ich kann jeden verstehen, dem das nicht geheuer war. Dieses Drama war noch in vollem Gange, als schon das nächste hinterher rollte. Ja, die älteren Semester vertrauen Russland noch immer eher als den USA, Stichwort großer Bruder. Mit dem im Westen gängigen Narrativ, vom bösen Russen und lieben Ammi, kann hier niemand was anfangen. Aber wenn ich für meine Generation im Osten sprechen soll, dann kann ich nur sagen, dass uns keiner mehr Freund oder Feind ist als der andere. Beide sind mächtige Nationen voller toller Leute und Errungenschaften, beide haben sich im Lauf der Geschichte und der Gegenwart die Hände schmutzig gemacht und beide sollten wir mit ähnlicher Vorsicht behandeln. Am liebsten wäre uns, Deutschland und Europa würden ihr eigenes Ding machen und sich nicht als Schachfigur zwischen Ost und West ausspielen lassen. Von dieser Position aus ist es nur verständlich, dass die Mehrheit von uns gegen Waffenschenkungen an die Ukraine ist. Aber damit fühlen wir uns von Berlin alleingelassen. Nur die radikalen Kräfte sprechen sich gegen den Krieg aus, wie zum Teufel kann das sein? Außer den Kaspern von der AfD gibt es da nur die Linke, die Thüringen schon seit geraumer Zeit erfolglos und seit der letzten Legislaturperiode ohne gewählt worden zu sein, regiert. An der Spitze ein Wessi, übrigens. Ich wünsche mir so sehr, dass die beiden Deutschlands mehr zueinander finden. Es muss in der Politik, in den Medien, in der Schule und eigentlich überall mehr drüber gesprochen werden.

kluger mann, Intellekt, Charisma und das Herz am richtigen platz.....danke für deinen beitrag

bin 91 geboren, kurz vor der Einschulung sind meine Eltern mit mir in das Müncher Umland gezogen und ich war meine ganze Schulzeit immer der "Ossi". Komischerweise hatte jeder gleichaltrige, wohl von den Eltern indoktriniert bekommen, bereits eine (negative) Einstellung gegenüber dem Osten wogegen ich als Kind mit Ost/West überhaupt nichts anfangen konnte. Bereits in der sechsten Klasse musste ich mir von einem Mitschüler anhören "Ich würde die Mauer eigenhändig aufbauen und dich rausschmeißen wenn ich könnte". Mit jedem Tag wuchs dadurch der Wunsch in meine Heimat zurück zu kehren sobald ich Volljährig wäre, und genau das habe ich dann auch getan und bereue es keine Sekunde. Ich habe als Ostdeutscher im Westen all die Jahre wahrscheinlich mehr Ablehnung erfahren als manch "Ausländer" von einem rechten Ossi.

Man fühlt sich teilweise ertappt. Sei es das eigene Umfeld oder man selbst. Solche Videos sind wichtig und geben Anregung darüber zu reden und nachzudenken. Alex macht nen geilen Job

Als Chemnitzer kann ich dir nicht genug für dieses Video danken 🤍

Respekt, Kollege. Bin 57, eingeborener Ostwestfale (also ein "Ur-Wessi")... und Ihr Video ist einfach auf den Punkt gebracht. Sollte mal im Bundestag über die Großbildleinwand flimmern.

Ich bin "Wessi" (Jahrgang 85) und ich finde dieses und solche Video's richtig gut und wichtig!! Den meisten "Westdeutschen" ist genau diese Sicht einfach nicht bewusst, da es nie ein großes Thema im "Westen" war.

Ich bin 34, lebe seit 30 Jahren in Sonneberg und habe letzten Sonntag das kleinere Übel gewählt. Von den Menschen in den Videos, die aktuell durchs Netz geistern, kenne ich einige persönlich und die sind nicht frustriert, die hassen 24/7. Konfrontiert man sie mit ihren Aussagen, geraten sie ins Stottern, weil sie überhaupt nicht wissen, wovon sie reden. Sämtliche Aussagen/ Antworten in den Videos findet man 1:1 bei Facebook wieder, es ist immer das Gleiche. Selbst denken Fehlanzeige. Wer hier lebt und gegen die AFD ist, hat es schwer. Nachtrag: Bei oben genannten Leuten sind stets andere Schuld. Egal, was schief läuft, der Finger zeigt nie auf sie selbst.

Komme selbst aus dem Westen und habe vor 20 Jahren mal einen Bekannten aus der Sachsen-Anhaltinischen Provinz gefragt, weshalb die Umstände dort so sind, wie ich es halt meine mitzubekommen. Er meinte auch zu mir: schau auf die Lebensumstände und schau darauf, was Politik daraus und damit macht! Hat meinen Blick tatsächlich geschärft. Daher feiere ich auch Dein Fazit. Rechtspopulistische Höhenflüge sind eigentlich immer ein Indikator für soziale und finanzielle Unzufriedenheit. Hoffentlich ändert sich mal der Kurs und die Draufsicht.

Ich bin Ossi, geboren in Dresden, lebe in Chemnitz. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir in allen Punkten zustimmen kann oder ob ich alle Aussagen genauso formuliert hätte. Ich halte dieses Video aber für einen sehr wertvollen Beitrag zum Diskurs und bin wirklich dankbar dafür. Bitte weiter so!

Ein brisantes Thema - sensibel angepackt. Sehr gut und sehr wichtig, Alex! Ich als Ossi, der sogar das blaue Pionierhalstuch noch getragen hat - wurde ja irgendwann rot ... - und natürlich Mitglied der DSF war, verstehe die Problematik sehr gut und muss mich mit nicht wenigen Freunden, die AfD wählen, verbal herumschlagen. Ja, ich kenne die Vorwürfe, dass man die etablierten Parteien alle in die Tonne treten kann (und ich kann dem nicht widersprechen!), und was soll ich meinen Freunden denn raten, ohne wieder naiv genannt zu werden? Mir gehen langsam die Argumente aus! Das prinzipielle Problem der fehlenden Repräsentanz der Ossis in Politik und Wirtschaft und der Ignoranz der Politik lässt sich nicht von heute auf morgen lösen, aber man kann durchaus damit beginnen, das wäre das richtige Signal, das sehe ich aber bei keinem der Politiker. Nach der nächsten Wahl kommt wieder das große Jammern, und die CDU als zweitstärkste Partei wird sich sicher den Vizekanzler Merz unter Kanzlerin Weidel sichern wollen. Schwarzmalerei? Wir werden sehen. Meine Stimme bekommt die AfD jedenfalls nicht.

Ich bin Ossi durch und durch und ich liebe meine Heimat und werde Sie wohl nie verlassen aber ich bleibe auch weil ich mich als Gegenbewegung, gegen Rechts verstehe. Ich möchte eine Heimat mit Perspektive und eine erfolgversprechende Zukunft für meine Kinder. Ich möchte einfach einer der wenigen, in allen Statistiken, bleiben der keine Nazischweine unterstützt. Danke Alex für deine Stimme, für deine Oststimme und somit für uns alle ❤

Danke dir für dieses fantastische Video. Als Wessi Nachwende-Kind habe ich nie verstanden, wie es sein kann, dass „der Osten so rechts ist“. Mit deinen Erläuterungen und deiner differenzierten Sichtweise hast du auch schon in deinen anderen Videos entscheidend dazu beigetragen, dass wir zu Hause am Essenstisch oder unter Freunden wieder mehr auf die Hintergründe schauen. Danke, dass du uns deine Sicht nahegebracht hast. 😊

Erinnere mich noch gut an eine Hochzeit, im Westen, vor ein paar Jahren. War mit meiner Ex-Freundin dort und während sie mit der Braut viel Zeit verbrachte, hab ich mich mit den Trauzeugen und Brautjungfern unterhalten. Eins führte zum anderen und wir saßen recht betrunken alle draußen auf der Schlosstreppe. Der Typ, mit dem ich mich schon länger unterhielt, lallte dann zu mir "Für 'nen Ossi bist du echt in Ordnung." "Wie meinst du das?" "Naja bei euch...." "Ja?" "... sind viele Themen halt noch so Themen. Ihr regt euch über Ausländer, Flüchtlinge und Gendern auf.....die meisten Ossis sind eben.." "Ja?" "...naja eben so einfach ... und 'nen bisschen Rechts... manchmal mehr als 'nen bisschen." "Warst du mal im Osten?" "Hä 'ne? Warum sollte ich? Tja war dann kurz still, dann Riss wer 'nen Witz und die Situation entspannte sich. Aber allein, dass ich das Gespräch noch so wiedergeben kann ... sagt ja einiges aus.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich dir als Südthüringerin gerade für dieses Video bin. Weil du den Nagel einfach auf den Kopf triffst. Und weil du deutlich besser als ich in Worte gefasst hast, was ich (vor allem westdeutschen) Menschen in den letzten Tagen versucht habe zu erklären. Nämlich dass es leider Gründe gibt, weshalb Menschen im Osten AfD wählen, die weit über "sind alle Nazis" hinausgehen. Und dass diese Pauschalisierungen zu nichts Konstruktivem führen. Im Gegenteil. Deshalb ... DANKE!!! Für mich kommt übrigens noch ein Aspekt hinzu, den du im Video nur angerissen hast. Natürlich ist es so, dass AfD-Wähler:innen billigend in Kauf nehmen, gerade in Thüringen eine rechtsextreme Partei zu wählen. Parteiprogramme lesen, wie du sagtest, ja aber die wenigstens. Vielen fehlt dazu auch der entsprechendene Bildungshintergrund. Und die Berichterstattung in der Presse oder den Medien, die diese Menschen konsumieren, ist sehr einseitig. Bestes Beispiel sind Langzeitarbeitslose. Häufig wählen die ja auch die AfD, auch wenn das ein bisschen so ist, als würde das Schwein den Metzger wählen. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, diese Menschen mit Aussagen der AfD zu Arbeitslosen und Sozialstaat zu konfrontieren. Was meinst du, wie die aus allen Wolken gefallen sind. Das waren Aussagen, die sie gar nicht kannten. Und genau das ist für mich auch ein Lösungsansatz. Wir müssen den Dialog suchen und aufklären. Verständlich und mit Fakten untermauert. Damit die Leute vielleicht anfangen zu begreifen, dass die blau-braune Dreckspartei nicht die Lösung ihrer Probleme ist.

Ich bin in Sonneberg geboren und aufgewachsen, und muss sagen, dass ich das zwar bei meinen Klassenkollegen nur im ganz geringen Maße beobachtet habe (Jahrgang 95), aber bei meinen Eltern und Großeltern immer bemerkbarer geworden ist, als Corona eingezogen ist. Jetzt sind meine Mutter und mein Opa sogar Teil von so einem Querdenker/Prepper/Selbstversorger Verein und demonstrieren in Sonneberg jede Woche mit. Ich selbst hab dann in Ilmenau, auch in Thüringen studiert, und vor allem unter den Studenten auch kein solches Gedankengut gefunden. Danach habe ich für 1-2 Jahre keinen Job gefunden, bis ich einen in Coburg bekommen habe, wo ich jetzt wohne. Und es ist, vor allem was die Mentalität angeht schon schwierig mit der Vergangenheit meines Wohnorts und der Zukunft meines Geburtsorts umzugehen. Vor allem weil die gesamte Gegend ja Heimat ist. Mit dem Zug bin ich in 30 Minuten in Sonneberg, mein Konto liegt bei einer Sonneberger Bank, mein Hausarzt ist in Sonneberg, mein Zahnarzt ist in Steinach (Landkreis Sonneberg) Ich bin selbst auch mehr oder minder wehrlos dagegen. Tut weh, die Heimat jetzt so negativ in den Medien zu sehen.

Als Dorf-wessi sehe ich viele der Probleme die im osten so weit verbreitet sind auch hier zu hause. Niemand in der politik interessiert sich für uns, warum denn auch, da drüben in der großen stadt leben ja viel mehr menschen. Is die dorf version von "die interessieren sich nicht für uns weil da drüben im westen die meisten wähler leben". Kann daher gut verstehen warum sich so viele leute von der Politik im stich gelassen fühlen. Das war bei mir auch mal der Fall, besonders als jemand der auf dem politischen kompass immer fast direkt in der mitte saß. Auf linker seite geht's weiter und weiter nach links, auf rechter seite weiter und weiter nach rechts. Und dann kommt die wahl und man fragt sich "wen wähl ich denn jetzt?". Auf der einen hab ich leute die mir genau das sagen was ich hören will. Und die andere seite verteufelt diese leute. Da ist dann auch schnell die Verbindung gezogen dass die leute auch genau das verteufeln was ich mir wünsche. Noch ein weiterer faktor der in die ganze Problematik reinspielt. Hoffe mal das hat jetzt irgendwie sinn ergeben, fällt mir leider immer schwer meine Gedanken in worte zu fassen.

Sehr gutes Video. Ich selber komme aus dem Osten und studiere im Westen. Es ist immer wieder erstaunlich wie Reaktionen sind wenn ich sage das ich aus dem Osten komme. Ich hoffe das wir die junge Generation einen Schritt gegen diese Ost-West Mentalität setzen

Danke Alex für deine Mühe. Ich als "Ossi" und Mensch mit Zwei Nationalitäten bin wirklich sehr traurig darüber, dass von meiner Heimat so gesprochen wird. Natürlich ist es nicht gut, dass im Osten mehr Menschen die AFD wählen. Aber es ist auch echt wichtig, dass allen die Augen geöffnet werden wenn es um die Ursache dafür geht, um die Unzufriedenheit dieser Ostdeutschen zu verstehen. Ich bin immer wieder beeindruckt, dass du solche schweren und wichtigen Themen so differenziert ansprichst. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß.

Mir wurden als Kind auch immer die üblichen Anti-Ossi-Plattitüden in den Kopf gesetzt. Mittlerweile bin ich längst darüber hinweg und nur noch traurig, dass sich diese nach 30 Jahren immer noch halten. Bin dir auch dankbar für deine Perspektiven, weil es einfach viel Verständnis schafft.

Ich als geborener Ostdeutscher, Sachsen, Bautzen, 35 Jahre alt, habe mich schon immer gefühlt als ob ich im falschen Bundesland wohne. Auch schon vor der AfD hatte ich schon immer das Gefühl, dass man in Sachsen besonders viel Fremdenhass ausgesetzt ist. Es ist egal ob von Arbeitskollegen, der Kirche, damals in der Schule, im Freundeskreis und sogar paradoxerweise bei den Sorben (angesiedelte und anerkannte Minderheit im Osten). Man fühlt sich hier halt oft einsam, wenn man eine andere Meinung hat und wird so oft als der Aussenseiter behandelt. Es ist wirklich sehr schwierig hier zu Leben, wenn man eine neutralere Meinung hat.

Ich bin Ende der 90er in Hessen geboren, lebe aber seit fast 6 Jahren in Halle und habe dadurch auch sehr viel über Ost-West-Unterschiede gelernt. Ja, das Leben ist hier anders, v.a. wirtschaftlich, sodass kaum ein Student nach dem Studium hierbleiben möchte, insbesondere wenn man aus dem Westen kommt und es daher anders kennt. Ja, die Menschen hier sind anders, als in meiner Heimat (aber diese Art von Kulturschock hätte ich auch in Bayern oder im hohen Norden erlebt und ehrlicherweise komme ich mit den Menschen hier tendenziell auch besser zurecht, in meiner Heimat hat man z.B. sehr religiös zu sein, um dazuzugehören). Ja, man lernt hier auch so einige Menschen mit rassistischem Gedankengut kennen, aber das Ganze ist eben nicht so einfach und nur auf das „Ossi-Sein“ zu reduzieren, wie du im Video ausführlich erklärst. Was mir bei der AfD-Diskussion irgendwie immer zu kurz kommt ist, dass es auch im Westen sehr viele Menschen gibt, die sich von der Politik abgehängt, als Menschen zweiter Klasse „denen da oben“ gegenüber fühlen, ausländerfeindlich sind. Meiner Erfahrung nach sind Westdeutsche (vielleicht auch wegen dem Einfluss der Kirche) nicht so offen, was ihre politische Position betrifft, aber auch z.B. im Ruhrgebiet ist die AfD ja sehr stark. Die Menschen in Deutschland fühlen sich aus ganz unterschiedlichen Gründen betrogen, nur werden gegen Ostdeutsche noch immer Vorurteile gehegt (v.a. in der Generation meiner Eltern, die sich durch Erziehung dann natürlich auch auf spätere Generationen übertragen). Und das überträgt sich dann natürlich auch auf die öffentliche Wahrnehmung von Ostdeutschen, die sich dadurch natürlich umso weniger wertgeschätzt fühlen (Self-fulfilling prophecy und so). Insgesamt ist die Entwicklung beängstigend, aber eben auch nicht so einfach zu stoppen oder gar umzudrehen.

Wenn man in gefühlt jedem Video eine Werbung drinne hat wird das Gefasel von wegen hab die schon lange im Auge und ist ein super Produkt immer unglaubwürdiger 😅

danke, dass du deine Reichweite dazu nutzt, um über genau solche Problematiken aufzuklären. Es ist erschreckend zu sehen, dass einige Menschen immer noch der Meinung sind, man müsse ein Land in gut und böse einteilen und immer wieder mit dem Finger auf andere zeigen. Fast schon enttäuschend, wenn man sieht, wie sich Leute über ihresgleichen aufregen, die offensichtlich einfach nur dazugehören oder gehört werden wollen. Danke, dass du darauf aufmerksam machst :)

Ich, Ostdeutscher (Brandenburg), 38 Jahre, Hab das deutsche Identitätsgefühl irgendwie übersprungen und fühle mich eigentlich primär als Europäer. Und bin sehr stolz darauf.

Mein Vater kommt aus Thüringen, meine halbe Verwandtschaft lebt dort. Als Kind war ich oft in der DDR. Ich muss wirklich sagen wie erschüttert ich bin. Ich habe die Menschen als freundlich und weltoffen erlebt. Orte wie Weimar, Jena, Erfurt waren immer ein Ort an dem Multikulturalismus gelebt wurde. Im Gegensatz zu meinem nordeutschen Landkreis der immer schon tief braun-schwarz geprägt war. Mein Vater fängt heute an zu weinen wenn er die nächsten schlechten Nachrichten aus seiner Heimat hört. Dein Beitrag erklärt mit Sicherheit den gefühlten Teil der Wahrheit. Den Teil der auch immer wieder gesagt wird. Aber dahinter steckt meiner Meinung noch mehr. Ein Gefühl der Entwurzelung. Das Gefühl "das Heimatland" verloren zu haben. Es ist nach der Wende soviel Falsch gemacht worden. Alleine die Lohnunterschiede und das löschen aller Dinge aus der DDR hat massiv dazu beigetragen. Die Wende war für die Menschen die zutückblieben mehr ein Trauma als eine Befreiung. Und das merkt man. Es heißt jetzt aber auch dieses Trauma zu benennen und es aktiv anzugehen. Sonst nutzen die Faschisten weiterhin ihre Stunde. Faschismus ist kein Ostdeutsches Problem. Er tritt in strukturschwachen Regionen auf. Dort wo die Menschen den Eindruck haben sie werden nicht beachtet und/oder abgehängt. Dort trifft die AFD auf fruchtbaren Nährboden. Ich kämpfe gegen die Faschisten und Antidemokraten. Unsere Demokratie ist momentan die beste Staatsform. Aber sie benötigt dringend eine Reform weg vom Raubtierkapitalismus. Ich weiß, schwere Worte aber ich sehe nur dort eine Chance für echte Verbesserungen. #Onelove

Fühle mich angesprochen, da ich aus dem Osten komme. Das Video ist wirklich sehr gut gemacht. Endlich werden mal Dinge gesagt, die sonst keiner sehen will. Es ist immer leichter, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, statt sich mit den Hintergründen zu befassen. Wenn man einen Menschen zum Außenseiter macht, sorgt man doch gerade dafür, dass dieser sich in die Ecke gedrängt fühlt und zu immer extremeren Ansichten gelangt. Nicht, weil dieser Mensch es böse meint (meistens!) , sondern, weil er einfach versucht, sich irgendwie gegen den Rest zu behaupten.

Ich bin gebürtig aus Sachsen-Anhalt, habe während meines Lebens bereits in Berlin, Darmstadt und Frankfurt am Main gelebt und gearbeitet. Ich bin genau 2 Wochen vor der Währungsunion geboren worden und meine Mutter hat penibel darauf geachtet das ich ein gutes Hochdeutsch an den Tag lege, damit ich aufgrund des Dialektes in meiner Geburtsstadt nicht darauf denunziert werde das ich aus dem Osten komme. Mittlerweile lebe ich nun wieder im Osten, in einer kleinen Touristenstadt 20km entfernt von der Grenze zu Niedersachsen. Wenn es einen Ort im Osten gibt wo man den Demographischen Verfall zur eigenen Belustigung besichtigen kann, dann hier. Dieser Ort wird angepriesen als Altersresidenz. Als Mensch mit einem Lebensalter von 23-49 Jahren hat man hier wirkliche Probleme eine Wohnung zu bekommen. Und wenn man eine bekommt, dann ist sie außerhalb des bezahlbaren. Im Durchschnitt gibt es hier nur Arbeitsplätze in der Fertigungsindustrie für Lebensmittel und Autoteile, im Tourismus bzw Hotel-unnd Gastronomiebereich. Ich bin ausgelernter Informatiker, allerdings nur auf Schulischer Ebene da ich hier keinen Betrieb gefunden habe der bereit war mich für ein drittes praktisches Jahr einzustellen. Das Durchschnittsgehalt liegt hier bei 1.500 Netto. Eine Einzimmerwohnung kostet hier im Schnitt 320 Euro warm. Diese werden aber, durch den hohen Altersdurchschnitt, entweder generell erst ab einem Alter ab 50 Jahren vergeben oder direkt von der Hochschule vermietet für die Studenten hier im Ort. Und genau da fängt das Problem an. Das nächste das dann möglich wäre ist 2 Zimmer ab 350 kalt, warm dann ca 420-450. Dann mit Strom und Versicherungen ist man im Schnitt nur für die normale Unterhaltung einer Wohnung bei 8-900 Euro im Monat für eine Person. Da ist noch nix weiter dabei. Alles zusätzliche: Internet, Telefon, Fernsehen etc kommt dann noch drauf. Im Schnitt bleiben von den 1.500 rund 400 Euro für den Lebensunterhalt übrig. Und dann geht man in den Edeka und bezahlt für 2 Kilo Kartoffeln einfach 4,99 Euro. Ein Stück normale Gut und Günstig Butter liegt mittlerweile bei 2,20 Euro. Als eine Einzelne Person kommt man evtl wenn man Sparsam ist mit hin. Als Alleinerziehender mit einem Kind kann man das vergessen. Die Menschen hier sind in einem Kreis von Ausbeutung und Überteuerten Lebensunterhaltungsmitteln geprägt. Und dann bezahlt man einfach 3,70 Euro noch für eine Buskarte innerorts um zum Arzt zu kommen. Außerorts kommt man unter 10 Euro hier nicht weg wenn man kein Auto hat, da eben Landgebiet. Die Leute sind massiv Frustriert und gehen unter der Flagge der AFD hier auf die Straße weil sie sich nicht mehr zu helfen wissen. Und, es tut mir jedes mal weh wenn ich das sagen muss da es komplett gegen meine Moralvorstellungen geht, sie haben hier mittlerweile jeden Grund dazu wenn sie bei einer 40-54 Stunden Arbeitswoche sich nicht mal mehr einmal die Woche ein Stück Fleisch auf dem Tisch leisten können.

Du wärst ein super Ost-Beauftragter!

Ich komme selbst aus dem Osten. Sogar aus einer Gegend wo sehr viele Menschen fragwürdiges Gedankengut haben. Problem ist hier bei uns, dass Kritik schnell in Beleidigungen übergeht und man keine Möglichkeit mehr hat auf einen vernünftigen Nenner zu kommen. Im Gegenteil, durch diese Anfeindungen distanzieren sich die Menschen noch mehr von der Vernunft. Tipp von mir. Bleibt immer sachlich, egal wie schwer es euch fällt.

Ich bin erst 22 Jahre alt, bin in Thüringen geboren und in dieses Ost-West ding so reingewachsen obwohl der Mauerfall und die Wiedervereinigung schon längst vor meiner zeit passiert ist. In diesem Video finde ich super zum Ausdruck gebracht, wieso bei uns im Osten so ein Frust herrscht und es ergreift mich. Als ich das Video angeklickt habe, hätte ich nicht damit gerechnet wieviel Wahrheit und Sinnhafte Argumente darin auftauchen, denn es ist schwer. Schwerer als nur zu sagen " da sind alle rechts". Ich danke dir für dein super Video, es erklärt viele Probleme die bei uns vorherrschen und wie sich das alles so entwickeln konnte. Die Medien werfen oft ein sehr düsteres Bild auf uns und das sollte aufhören, denn viele Ostbürgerfühlen sich nicht nur missverstanden, sondern auch angegriffen , sie als etwas dargestellt werden, dass sie nicht sind. Großen Respekt an dich Parabelritter, bitte mach weiterhin solche Videos. Grüße dein Fan Jan aus dem Osten

"Wir müssen reden...unter drei Augen." Haha

Es sitzen inzwischen schon wieder viele jüdische Mitbürger auf gepackten Koffern. Diesmal wollen sie rechtzeitig raus kommen. Ich hätte nie, nie, niemals gedacht, dass ich das noch erleben muss.

Ich bin 80, aber der junge Mann spricht mir aus dem Herzen!!!

Sehr gute Einschätzung, die ich zu 100 Prozent teile. Ich habe über 20 Jahre in Niedersachsen gelebt und konnte die Situation im Osten von Deutschland nie richtig verstehen. Jetzt wohne ich in Leipzig und kann vieles besser nachvollziehen. Insbesondere das Kleinhalten der Ostdeutschen durch minimale Gehälter regt mich persönlich immer wieder auf. Wie soll auf dieser Basis eine stabile Grundlage erschaffen werden? Und es gibt noch viele weitere Aspekte, die mir wenig nachvollziehbar erscheinen. Danke für dein Video 👍

Wenn du dich mit einem AfD Sympathisanten unterhälst kommen bei allen die gleichen Sätze. Du weißt genau was er zu dem jeweiligen Thema zu sagen hat. Immer die selben, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate, verdrehten "Fakten", erfundene Behauptungen die als Wahrheit gelten und zum Schluß das aggressiv werden wenn man anderer Meinung ist. Halt genauso wie sie es eingetrichtert bekommen. Denken verboten, bitte nur nachplappern.

Muss ehrlich sagen das ich als wesi vom Land sehr naiv und undifferenziert auf den Osten geblickt habe. Erst nachdem ich meine wunderschöne Freundin aus Dresden kennengelernt habe, sowie auch ihren Freundeskreis ist mir erst bewusst geworden was alles schiefgelaufen ist seit der Wende. Erstaunlich fand ich ich die Tatsache daß wie viele innerhalb ihren Familien zerstritten sind aufgrund Politik, Werte oder Verschwörungstheorien.

Erstmal danke für deine Videos . Find sie meistens nicht sehr anstrengend Hab als Wessi allerdings auch keine Anteile an DAX Unternehmen , noch gehört mir meine Wohnung , mein Arbeitgeber hat die Niederlassung im Westen dicht gemacht und hat mir damals angeboten zu Ost-Konditionen mit nach Eisenach zu wechseln .. danach war ich erstmal ein paar nette Jahre in der Zeitarbeitsschleife gefangen ... Was ich nicht verstehe, warum gabs in den ganzen Jahren nie Demonstrationen für Rentenangleichung , gleiche Löhne usw , das hätte ich als Wessi ja völlig nachvollziehen können und als altes IGM Mitglied unterstützt . aber für so einen Pegida Kram , oder die vermeintliche Freiheitsberaubung während Corona , rennt man auf die Strasse ?

War gar nicht anstrengend. Endlich eine Einordnung, die die Realität vernünftig beschreibt. Danke dafür!

Sehr gutes Video, komme selbst aus Leipzig und muss auch regelmäßig diese Diskussion führen, weil alle immer schnell sind im Beschuldigen und Finger zeigen, aber kaum jemand versucht je den Hintergrund hinter dieser Thematik zu analysieren. Danke!

Immer wieder seltsam zu hören, dass das wirklich irgendwo noch so ein Thema ist. Ich selber bin sowas von Wessi (3 km weiter westlicher steh ich in Holland) und mit Baujahr '87 hab ich die Wende auch eher beiläufig miterlebt. Auch meine Eltern haben keinerlei Bezug zum Osten. Dass Deutschland überhaupt mal getrennt war, hab ich lange Zeit nur mal durch den Geschichtsunterricht mitbekommen. Also quasi bis ich meine Frau (=Ex-Ossi 😅) und ihre Familie kennenlernte. Ost-West-Unterschiede klingen hier so, als ob wer über die Steinzeit spricht. Damit will ich niemandem ans Bein pinkeln. Ich hoffe wir erreichen diesen Status irgendwann einmal ALLE.

Wow, das Video wurde mir jetzt erst vorgeschlagen. Du nennst deine Erklärungen zwar Küchenpsychologie aber genau die sind wichtig um zu verstehen warum es im östlichen Teil Deutschlands seit einiger so läuft wie es läuft. Also wieder ein sehr wichtiges Video, Danke Alex 👍🏽🙂

Hi Alex, finde toll wie du die Themen aufbereitest, wie viel Arbeit du in deine Videos steckst und wie dezidiert das Ergebnis ist. Du bist schon sehr berühmt, ich würde dir trotzdem weitaus mehr Abonnenten wünschen. Komme selber aus Thüringen, hab in Sachsen studiert und oh Wunder, arbeite jetzt in Bayern. Das ist ganz wichtige Aufklärungsarbeit die du hier leistest. Mach weiter so!

Ich bin Ossi und fühle mich von allen Regierungen missachtet, aber ich würde ums Verrecken niemals Blau (Braun), Schwarz oder Gelb wählen, obwohl mir der Rest auch nicht gerade ein gutes Gefühl vermittelt. ✌️😎

Haben wir vielleicht ein Problem in Deutschland das in vielen Medien verschwiegen, relativiert oder verharmlost wird? Haben wir vielleicht ein Problem in Deutschland, bei dem man stigmatisiert wird wenn man es offen und ohne Verharmlosungen anspricht oder gar effektive Lösungsvorschläge bietet? Haben wir vielleicht eine Partei in Deutschland die dies dennoch tut und deswegen in den letzten Jahren immer stärker wird? Viele Ossis sehen was z.B. hier bei mir in NRW passiert und wollen das nicht für ihr eigenes Bundesland. Es ist schon erstaunlich wie man ein knapp 30min Video über das Thema machen kann ohne den Elefanten im Raum anzusprechen, der übrigens auch der Hauptgrund ist warum die AfD überhaupt politisch relevant ist. Viele Grüße aus dem Westen :)

Sehr gutes Video, finde ich. Hab mich nie so sehr damit beschäftigt, weil ich halt dort weg bin aber jetzt bin ich neugierig. Gucke mir dein "Ostfrust" Video auch gleich noch an. Vielen Dank 🤘

Endlich spricht es mal einer aus! 🎉🎉👍👍👍👏👏👏 Ich wurde kurz vor der Wende geboren und habe mit der DDR nur soviel zu tun, dass ich eben aus Ostdeutschland komme, aus dem schönen "Machdeburch" 😂😂. Meine Familie stammt zum großen Teil aus Sachsen und Sachsen- Anhalt. Nach meinem Abi war ich als Au Pair in England. Dort wird grundsätzlich jeder Deutsche als Nazi eingestuft 🤷‍♀️ aber als ich während meiner Ausbildung nach Bayern gefahren bin, um eine Freundin zu besuchen, die dort studierte, war ich doch sehr erschrocken, wie sehr wir degradiert werden, obwohl wir (also meine Generation) ja nun gar nichts mehr mit der DDR an sich zu tun hatten. Wie oft habe ich mir von ihren Kommilitonen anhören müssen, wie furchtbar die Ossis doch sind. Alle arbeitslos, asozial und rechts. Diese Meinung zog sich bei fast allen so durch, bis es mir (relativ schnell) zu bunt wurde und ich mich als Magdeburgerin zu erkennen gegeben habe. "Wo liegt denn Magdeburg?" "Das ist die Hauptstadt von Sachsen- Anhalt😂!" "Gehört das zu Sachsen?" Naja, gehört Niedersachsen zu Sachsen?" "Nein, das kenne ich" Na dann... WTF 🤦‍♀️🤦‍♀️ Aber wir Ossis sind ja alle doof und ungebildet. Meine Freundin hat polnische Wurzeln, sie hat vorher wohl nicht erzählt, dass sie in Ostdeutschland gelebt hat. Dann wusste ich auch, warum.

Klasse Thema, danke für deine Ausarbeitung! Und Holzkern als Werbepartner passt richtig gut zu dir!❤

Danke für diese Video 💚 Komme selbst aus Dresden

Lieber Alex, danke für das video! Du bringst es wieder einmal auf den Punkt! Bin 23 selber ossi, bzw wossi. Bin aufm mitteldeutschen Land aufgewachsen und fühle mich auch meiner Heimat irgendwie verbunden. Aufgrund meiner speziellen Biographie war das Ost/West-Thema schon immer präsent in der familie und ich habe schon mit 10 meine Eltern (mutter ddr, vater brd) über das thema ausgefragt und bin dementsprechend sehr dafür sensibilisiert, würde ich behaupten.

habe schon seit dem Tagesschau-Beitrag auf Instagram und deinem Kommentar darunter auf ein Video gewartet. Respekt für die schnelle Arbeit, echt, Hut ab!

Ganz viel Liebe an alle Ossis (aus der Schweiz), wo das Herz am richtigen Fleck haben.❤❤ Die Berichterstattungen sind echt zum Davonlaufen und ich begreife es auch nicht, weshalb die anderen Medien nicht auch mit einer so hohen Qualität und Weitsicht wie bei Alex, die Dinge ebenfalls so gut erklären und darauf hinweisen können.🤷🙄 Ist auch als Schweizer mühsam, sich den Einheitsbrei immer antun zu müssen und ich hoffe sehr für euch, dass man sich endlich mal um die Leute und ihre Probleme und Sorgen kümmert, statt nur immer mit der N-Keule zu schwingen.❤🙌 Danke Alex für ein weiteres herausragendes Video und die ganze Arbeit wo dahinter steckt.❤❤

Ich als brandenburger Nachwendekind ('94) kann ich von beiden Seiten berichten, hab 7 Jahre lang hauptsächlich im Westen auf Montage gearbeitet (auch weils im Westen mal locker 5€/h gibt) und bin jetzt wieder Vollzeit zurück in der Heimat. Im Westen auf Arbeit musste man sich erstmal nen guten Ruf erarbeiten und aufzeigen, dass nicht alle Ossis doof und rechts sind und es nicht überall so aussieht wie bei den Ritters in Köthen. Danach ging es dann echt gut und man war gut integriert und gehörte dazu, vieles ist aber auch Generationsabhängig gewesen davon. Und in der Heimat merkt man es dass viele kein Bock mehr haben, viele ziehen von der Provinz (trotz Subkultur und alternativen Anlaufpunkten) in die großen Städte wie Dresden oder Leipzig (klar isses da auch sehr schön, aber dauerhaft wegbleiben verschlimmert die Situation hier aufm Dorf, frei nach dem Motto "Die Stadtmauer dein Tellerrand" von One Step Ahead). Und viel reden und die Ängste der blau-braunen ernst nehmen wurde schon die letzten paar Jahre gemacht, hat hier nicht viel gebracht. Es gibt Dörfer und Gemeinden wo du dich als Linker gar nicht als solcher blicken lassen solltest, da grüßt dich im Ortskern nämlich gern mal die Schwarz/Weiß/Rote Flagge von nem Grundstück. Da ist nix mehr mit Leute abholen, der Zug ist bei vielen abgefahren. Auch die NPD/JN/Heimat erstärkt hier und fasst wieder Fuß, wahrscheinlich weil die AfD zu Mainstream ist. Hier liegt das Problem weit tiefer als sich abgehangen fühlen, dass hier ist tief verankert in den Köpfen und wahrscheinlich genau so gewollt aus Überzeugung, trotz des Wissens was im Parteiprogramm steht.

Danke, dass du genau die Punkte aufzeigst die momentan in den Diskussionen gern mal weg gelassen werden. Auch ein grosses Lob für deine Bemühungen Themen neutral und alle deren Aspekte zu beleuchten. Selbst bei eigener Betroffenheit.

Ein weiterer Punkt, der mir jetzt durch die Schule klar gezeigt wurde: der Osten ist auch wirtschaftlich total benachteiligt. Wie du schon angerissen hast, leben hier immer weniger Menschen, deshalb gibt es eine geringere Infrastruktur und gerade als junger Mensch fühlt man sich teilweise perspektivlos. Ich wohne in Brandenburg, nördlich von Berlin und obwohl hier viele Familien hinziehen, gibt es kaum Jugendangebote oder ähnliches. Ohne Berlin, wäre das Leben hier sehr langweilig. Die Alten werden immer mehr und haben nichts besseres zu tun, als zu verurteilen und das merkt man. Ich hoffe wirklich inständig, dass sich das etwas ändert.

Das waren für mich alles keine neuen Infos; ich selbst bin aus Baden-Württemberg, hab aber durch zwei Freunde von mir schon sehr viel Zeit im Osten verbracht. Danke, dass du so reflektiert an Themen herangehst! Ich habe die Hoffnung, dass es Menschen die Augen öffnet. Ich schätze nur, dass sich die Menschen, die es wirklich bräuchten, solche Videos gar nicht erst ansehen...leider.

9:00 ich musste schon 5x das Video stoppen, recherchieren und bin jetzt schon an einem Punkt gelangt, wo ich nen Roman in die Kommentarspalte packen könnte. Komme aus Brandenburg, bin im Schatten von Ostberlin aufgewachsen und lebe nun exakt die Hälfte meines Lebens in Bayern (20 Jahre). Wenn in den neuen Bundesländern „alle“ rechts sind oder sein sollen, was sind dann bitte die Bayern? Was den Protest nach der Wende betrifft: kann bisher jeder Aussage nur zustimmen. OMG, das ist so ein emotionales Thema. Und die, die häufig keine Ahnung haben („Wessis“) meinen von irgend einem Bürostuhl aus über die Leute dort urteilen zu müssen. Und das aberwitzige: Die Spitzenpolitiker sind in Berlin, umgeben vom Osten und schaffen es dennoch seit 30 Jahren blind durch die Gegend zu laufen und nichts zu schnallen. Einfach nur traurig bis zu weilen armselig.

Was viele Menschen glaube ich nicht verstehen ist, dass man sich gegen rechte Meinungen, wie beispielsweise die der AfD, stellen kann - auch ganz klar und deutlich - und dennoch versuchen kann, diesen Menschen zuzuhören und ihre Probleme herauszufinden. Und ich glaube, dass viele Menschen ihre Meinung ändern würden, wenn sich zeigt, dass demokratische Parteien und Meinungen wirklich für sie etwas ändern. Es ist keine Lösung, Probleme in großen Teilen des Landes zu ignorieren, wie man ja aktuell sieht. Die Demokratie gewinnt nur, wenn sie das tut, wozu sie da ist: streiten, sich auseinandersetzen, sich an verschiedenen Meinungen reiben und einen Kompromiss finden, der sich im Alltag niederschlägt. Ich glaube, Deutschland hat nur so eine starke Demokratie, weil sie dem Volk nach dem zweiten Weltkrieg Wohlstand gebracht hat, die Menschen haben nicht auf ein mal aufgehört, an das Weltbild der Nazis zu glauben. Sie haben bemerkt, dass die Demokratie ihnen spürbare Vorteile bringt und sich daraufhin für andere Sichtweisen geöffnet. Dasselbe müssen wir den Menschen beweisen, um die es in Deinem Video geht.

Als auch jemand der aus dem Osten kommt.... Es ist langsam echt einfach nur noch nervig, das permanente Framing, Diffamierung, etc. Ich selber weiß mittlerweile gar nicht mehr ob ich irgendwo offen sagen soll wo ich herkomme, weil man immer irgendwie die Angst hat abgewertet zu werden, in eine Ecke gestellt zu werden (obwohl ich bisher nur SPD, Grüne etc bisher gewählt habe) Aber man merkt wie man immer sehr herabschauend behandelt wird und auch immer belächelt wird. Ich würde mir wünschen, dass man sich mehr mit dem Osten und den Leuten beschäftigt. Aufhört uns permanent als dumm, ungebildet, demokratiefremd zu bezeichnen. Und dabei ist wichtig, nicht UNS als das Problem zu bezeichnen sondern auf die GRÜNDE warum AfD gewählt wird einzugehen, und diese Gründe als das eigentliche Problem als solches zu behandeln. Viele sind mit der Politik einfach frustriert...... wenn ich Verwandte, Eltern, Freunde frage (obwohl niemand AfD wählt von denen die ich kenne), merkt man wie sehr man nicht mehr weiß wie man sich helfen soll, da der Osten kategorisch von der Politik vernachlässigt und schlechter gestellt wird. Hätte Westdeutschland die gleichen Probleme wie der Osten gehabt, wäre die Situation 100% umgekehrt und dort würde der Großteil AfD wählen und genau das scheinen viele zu vergessen. Es sind immer die Rahmenbedingungen, Ängste und Notlagen die Menschen dazu bewegen, extremere Richtungen einzuschlagen. Und mich stört einfach diese abnormale Arroganz und Abneigung, welche man vom Westen immer zu spüren bekommt. Oft wenn ich irgendwie im Westen gesagt habe, dass ich aus Sachsen komme kam meist sehr schnell: Höhö scheiß Ossi, ihr habt ja so ein schlechte Bildungssystem (faktisch Falsch, siehe Pisastudie, aber egal) und man wird sofort belächelt, ohne dass man auch nur irgendwas getan oder gesagt hat. Ich könnte jetzt noch weiter schreiben, aber jeder wird verstehen was ich aussagen möchte. Ein besserer Umgang würde für viele im Osten einen riesigen Unterschied machen, sowohl von der Bevölkerung als auch von der Politik. Danke and alle die sich das was ich oder auch viele andere schreiben zu Herzen nehmen.

Danke für das Video! Ich komme aus Leipzig und finde diese Umfragewerte einfach erschreckend... ich selbst habe in der Familie einige AFD-Wähler, aber egal was man an Argumentationen versucht, man läuft da gegen eine Wand... Ich hatte immer Hoffnung, dass es in meiner Generation (1999er Jahrgang) langsam besser wird mit dieser Ost-West-Thematik, aber wurde erst neulich eines besseren belehrt.... Hatte ein Seminar von meiner Arbeit und ein Großteil der Teilnehmer kam aus den westlichen Bundesländern... Hatte das Gefühl in keinster Weise ernstgenommen zu werden, weil wir "Ossis" ja so sind wie wir sind... Ich meine wtf... als wäre ich irgendwie zurückgeblieben, weil ich aus Sachsen komme.... Einfach schade, dass diese Vorurteile nach über 30 Jahren der Wiedervereinigung noch immer bestehen... sogar bei Leuten, die zu der Zeit noch nichtmal auf der Welt waren...

Ich komme aus dem Osten und lebe hier. Mir machen diese Umfragewerte echt Angst und ich spiele mit dem Gedanken woanders hinzugehen. Auf der anderen Seite, löst es das Problem ja nicht, außer für mich persönlich. Danke für das Video, es ist sehr wichtig aufzuklären. Allerdings befürchte ich, dass die Menschen die es sehen müssten, es nicht anschauen werden….

Ich bin rechts! Und das ist gut so!

Tolles Video! Als die Studie über die Einstellung des Ostens aufkam, hatte ich wirklich ein sehr ungutes Gefühl... v.a. Angst, dass alle aus dem Osten wieder in einen Topf geschmissen werden. Fakt ist jedoch, dass, wie du in deinen Videos über Ost-DE sagst, sich nun die Ergebnisse der Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart zeigen und die sind wirklich besorgniserregend. Ich bin zwar im Westen aufgewachsen, doch meine ganze Familie kommt aus dem Osten und die Einstellungen mancher Familienmitglieder sorgt oft für hitzige Familientreffen...😅 Aber ich denke, jeder aus dem Osten kann da ne Geschichte erzählen 😂 Also vielen Dank für dein Video! ❤

Ich kann jedem das Buch „Der Osten: eine Westdeutsche Erfindung“ von Dirk Oschmann empfehlen. Vor allem für die, die ständig Ost bashing betreiben.

Wir hatten jetzt ein paar Jahrzehnte, die ganz okay waren und jetzt wird's wieder beschissen.

Ein Verbot wäre komplett kontraproduktiv. Das Problem ist doch eher, dass mittlerweile knapp 20% der Bevölkerung trotz Bildung und Aufklärung eine Partei wählen würde, die keinerlei Lösungen anbietet, eine asioziale Politik für die oberen 10% der Gesellschaft macht und völlig realitätsfern agiert.

Danke Alex. Du hast meine langen Beobachtungen, Befürchtungen und Analysen zusammengefügt und mir so auch gute und weitere Argumentationen gegeben. Ja, es gibt keine schnellen Lösungen. Die einzigste Lösung die ich sehe: Gleichberechtigte Lebensmöglichkeiten für alle. Aber die fallen wohl noch lange dem Populismus zum Opfer.

Ich bin 33 und aus Thüringen. Es ist traurig dass ich mich so langsam als schwarzes Schaf fühle wenn um einen herum gefühlt jeder zum AFD Wähler, Esoteriker, Schwurbler und Prorussisch wird. Manchmal glaube ich mein ganzes Bundesland ist ein riesiger Stammtisch. Aber ich bleibe. Denn hier bin ich geboren, hab meine Familie und ich weiß wo das Klo ist. LG an dich und danke für deine tollen Videos.

So. Cancel ist raus. Natürlich via Einschreiben mit persönliche Übergabe.

wie so oft kommt vieles auf fehlende investition in bildung und fehlendes interesse und verständnis für die situation der menschen der "bildungsfernen schichten" zurück... was ich persönlich sehr traurig finde.

Immer wieder schön dir zuzuhören. Ich habe Politikwissenschaften studiert und bin immer wieder angetan, wie differenziert und präzise du an solche schwierigen Themen herangehst. Danke

Du bist der einzige "Ost" RU-vidr, der Ahnung hat, die Problematik angeht und seinen Einfluss nutzt. Danke danke danke!!!

Du hast einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, der mir persönlich auch immer wichtiger wird, weil es der einzige Ansatz ist, mit dem man noch etwas zum positiven verändern kann in dieser "verzwickten" Situation: Den Menschen zuhören, die es betrifft! Wir im Westen sind nicht von dieser strukturellen Diskriminierung betroffen, weshalb wir umso mehr zuhören und verstehen müssen. Es ist eine schwierige Sache, aber das ist es mir wert. Ich stimme dir btw nicht generell ganz in allen Punkten zu, aber das ist glaub ich die Message, die du rüberbringen wolltest und da stehe auch ich voll und ganz dahinter 🤝🏻

Mittlerweile DAX40, aber auch hier weit und breit kein Unternehmenshauptsitz in den neuen Bundesländern.

Als ich nach der Wende als Wessie mit Ossies studieren durfte, war ich dankbar, welch kritischen Blick diese auf das Grundgesetz und so einige andere Dinge des Westens geworfen haben, die für mich selbstverständlich waren. Das war sehr bereichernd. Alles in allem fand ich schon damals, dass Kohl unbedingt als "Wendekanzler" in die Geschichte eingehen wollte und das auf dem Rücken der meisten Ostdeutschen. Die Annäherung hätte viel langsamer als Prozess gestaltet werden sollen und das ostdeutsche Volk hätte viel stärker beteiligt werden sollen. Nun haben wir den Salat. PS: aus OWL kommen übrigrens auch Schröder, Steinmeier und ich. Scheint wohl ein sehr politisches Pflaster zu sein.

👏🏻👏🏻👏🏻 Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, die bei mir leider nicht so in dieser Form über die Lippen kommen wollen! Danke für diesen Beitrag!!!

Bayern hier: Ich verteidige schon immer den Osten als einen normalen Teil Deutschlands. Die Unterscheidung wischen West und Ost sehe ich schon immer als Verwerflich in einem vereinigten Land. Natürlich gibt es lokale andere politische Vorstellungen, das gilt aber für uns Bayern genauso. Dafür gibt es ja zum Glück Demokratie. Persönlich finde ich zwar den Dialekt lustig, aber die Menschen sehe ich wie alle anderen. Habe dort oft schon meine Schwiegereltern besucht und immer eine tolle Zeit gehabt. Den aktuellen Frust kann ich verstehen, allerdings nicht, die AFD zu wählen.

Glaube Gysi hatte es erwähnt, dass es sich bei der Wiedervereinigung eigentlich um ein "Schlucken" des Ostens vom Westen war. Glaube, das gehört auch zu den Gründen für soviel Unzufriedenheit im Osten.

Ein super schwieriges Thema. Ich habe im Osten studiert und dort vier Jahre in einer kleineren Stadt gelebt. Ich mochte die Menschen dort und habe mich richtig Zuhause gefühlt. Leider konnte ich dort nicht bleiben, da es dort kaum Arbeit für mich gab. Diskussionen über Politik habe ich nach einigen unschönen Erlebnissen schnell sein lassen. Häufig wurden mir dann krude Meinungen zum Thema Klimawandel, Asylpolitik und anderen Themen aufgetischt. Diese Diskussionen liefen auch nicht über den Austausch von Argumenten ab, sondern es wurden nicht belegbare Behauptungen rausgeholt und abgespult. Trotzdem mochte ich die Menschen dort. Ich denke, dass viele Menschen in Ostdeutschland sich einfach nicht repräsentiert fühlen, dass sie die Perspektivlosigkeit ihrer Region wahrnehmen und dass sie die Unterschiede im Wohlstand gegenüber dem Westen deutlich spüren. Ob man den Rechtsruck im Osten aufhalten kann weiß ich nicht. Das Unterschiedliche Lebensgefühl im Vergleich zum Westen merkt man doch sehr stark (nicht nur Negatives, sonder auch die schönen Dinge) und ich denke, dass sich das auch so fortsetzen wird. In Süddeutschland ist das ja auch so ähnlich, aber den Bayern wollen wir ihre CSU ja auch nicht ausreden. Der Westen sollte sich nicht ständig anmaßen den Osten zu beurteilen oder zu belehren. Vielleicht sind die Menschen dort einfach ein wenig anders und versuchen auch in ihrem politischen Entscheidungen einfach einen anderen Weg zu gehen. Das finde ich natürlich nicht unbedingt gut, aber es ist deren Entscheidung und ich maße mir nicht an zu wissen, wie ich 20mio Ossis von keiner Wessimeinung überzeugen kann.

Danke für deine Arbeit Alex. Aber leider muss ich mit meinen persönlichen Erfahrungen widersprechen. Ich bin 1979 in Hoyerswerda geboren und musste 1991 die Progrome live erleben. Bis ich 16 war, habe ich so viel rechte Gewalt erlebt gegen die wenigen ehemaligen Gastarbeiter/Ausländer, aber auch gegen Menschen, die sich wie ich z.B. als links einordnen bzw. andere Meinungen als rechts hatten. Ich habe dann 15 Jahre in Baden-Württemberg gelebt und gearbeitet und wurde NIE wegen meiner Herkunft gebasht - im Gegenteil ich habe nur positive Erfahrungen gemacht. Jetzt lebe ich seit 15 Jahren in Berlin und bin da auch keinen Vorurteilen begegnet. Dem Teil meiner Familie, der noch in Hoyerswerda lebt, geht es ökonomisch gut (Eigenheim, 2 Autos, gutes Einkommen) und dennoch haben sie eine rechte Gesinnung und sind offenkundig AfD-Wähler. Was habe ich mir nervenaufreibende Diskussionen gegeben, in denen mir keine logischen Gründe für dieses verquere Demokratieverständnis und den Hass gegeben wurden...was ich seit einiger Zeit nicht mehr kann. Wodurch ich aber auch kaum noch in meine Heimat fahre möchte, aus Unlust, Angst und Scham. Ich kann nicht mehr und habe aufgegeben.

Danke für das tolle Video. Waren für mich einige neue Perspektiven dabei und ein paar blinde Flecken, hast du auch aufgedeckt 🤯

Das eigene Land zu lieben und sich für die eigenen Bürger einzusetzen gilt mittlerweile als rechtsextrem. Das ist verrückt.

Ich habe den Osten immer super positiv war genommen. Ich war vor Corona ständig da durch mein Hobby. Ich fand es immer besonders schön. Nach Corona war ich noch nicht wieder da . Mein Bild vom Osten war dadurch das meine Eltern das auch nicht hatten nie negativ geprägt erst später habe ich mitbekommen, dass der Osten so verurteilt wird.

Danke, danke, danke! Ich bin 23, gebürtiger "Wessi", aber meine Eltern kommen aus Leipzig, ich selber habe als Kind drei Jahre dort gelebt und wollte nicht mehr weg. Mein Vater lebt mit seiner Familie in Dresden. Seit fast einem Jahrzehnt schaue ich mir die Entwicklungen an und es macht mich wütend und ratlos. Ich hänge auf sentimentaler Ebene sehr an meiner zweiten Heimat, aber natürlich färbt der Diskurs sehr auf meinen Eindruck vom "Osten" ab. Ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, wieder zurückzugehen, aber vermutlich werde ich das nicht tun. Ich kann mir meine Zukunft dort unter den gegebenen Umständen einfach nicht vorstellen. Und das stört mich unfassbar. Was mich auch unfassbar gestört hat war die Berichterstattung über die von dir angesprochene Studie. Ich war und bin einfach wütend und fassungslos, wie kurzsichtig und arrogant man sein muss, um die Spaltung auf diese Art voranzutreiben und den Rechten so in die Hände spielt. Darum noch mal danke, danke, danke!!! Dieses Thema liegt mir als Kind zwischen zwei Stühlen so extrem am Herzen, jedes Mal, wenn ich pauschalisierende Aussagen und Parolen gegen die rechten Ossis höre, könnte ich an die Decke gehen. Ich werde dein Video auf jeden Fall weiterempfehlen. Ehrlich, ich haue es ihnen um die Ohren!

Ist er der einäugige unter den blinden? Bestes Video, welches ich seit langem gesehen hab. Grüße aus der zone.

Grüße an dich Alex. Ich stehe ganz hinter dir. Ich lebe seit meiner Geburt 1977 in der Region Magdeburg/Schönebeck. Habe also einen Teil der DDR im kleinen Mitgemacht. Ich habe seit 20 Jahren ein Eigenheim und meine Eltern und Großeltern hatten auch eines daher war das für mich das wichtigste. Ich habe eine Lehre in Magdeburg gemacht und arbeite dort immer noch. Ich wollte nie im Westen leben wie jetzt 60% meiner Mitschüler von damals. Ich habe Verwandte im Westen und wir hatten immer unsere Pakete erhalten.Wir haben immer noch ein gutes Verhältnis und es war nie so als ob wir leiden mussten. Ich mochte meine Region aus der auch meine Frau kommt. Wenn ich was anderes sehen will fahr ich dort in den Urlaub. Ich wähle die Soziale Mitte und will allen die Toleranz anbieten die sie annehmen. Die blauen sind nur Demagogen die erst anfangen sich die Taschen zu füllen und mit der Angst der Leute spielen. Schade das so viele Spitzenpolitiker auch Augenklappen auf Beiden Augen tragen. Dieses Gefühl das durch eine Wahl nichts erreicht wird verstärkt sich dadurch das keiner die Wahrheit zeigt oder sagt. da dies immer gleich verzerrt wird durch Reisserrische Medien auf der Suche nach Klicks. Mach Bitte weiter so mit deinen Videos. Vielleicht klappt's Mal das du im Main Stream ankommst wo dich auch Mal die ältere Generation sieht...

Ich bin 26 Jahre und aus Sachsen. Die einzige Perspektive die ich bieten kann ist die eines "Ossis" im Westen und die Erfahrungen meiner Eltern. Meine Eltern sind mit mir als ich 6 Jahre alt war nach Niedersachsen gezogen weil es schlicht keine Arbeit für meine Eltern im Osten gab. Meine Eltern mussten im Alltag und auch ich in der Schule mit vielen Vorurteilen uns gegenüber umzugehen lernen. Meine Mutter hat es mir so erklärt, dass man, besonders wenn noch ein hörbarer Dialekt vorhanden ist, als Ossi im Westen behandelt wurde/wird als wäre man dumm oder begriffsstutzig. Speziell der sächsische Dialekt ist in Deutschland sehr verpönt und wird in den Medien auch meist ausnahmslos negativ oder humoristisch dargestellt. Meine persönlichen Erfahrungen sind, dass ich mich immer viel Rechtfertigten musste und nirgends so richtig akzeptiert werde, besonders als ich jünger war. In meiner Heimat im Osten bin ich immer der Wessi/Fischkopp, Zuhause im Westen bin ich der (lieblings) Ossi. Besonders meinen Dialekt habe ich als Kind/jugendlicher fast schon zu hassen gelernt. Wenn ich mich aufgeregt oder schnell gesprochen habe, dann bin ich recht konstant wieder ins "sächseln" gefallen. Die Reaktionen waren immer gleich "Hahaha wie lustig" oder "sag mal irgendwas" gefolgt von dem Versuch meinen Dialekt zu imitieren. Meistens ganz schlecht, viel zu oft bayrisch. Das passiert auch heute noch gelegentlich aber durch meinen abtrainierten Dialekt lange nicht mehr so oft wie früher. Ich bin in eher links orientierten Menschengruppen unterwegs und ich konnte mir schon viele Kommentare dazu anhören was für eine "tolle" Idee es doch wäre z. B. alle Nazis nach Sachsen auszuweisen und Sachsen dann von Deutschland zu trennen (am besten mit Burggraben). Solche Kommentare haben mich immer zutiefst verunsichert. Ich habe (auch mit deinen Videos) immer versucht ein wenig aufzuklären aber es interessiert in der jüngeren Generation im Westen und in der älteren Generation im Osten schlicht keinen, zumindest fühlt es sich für mich so an. Ich verstehe auch nicht warum man zu dir gesagt hat "Pass bloß auf das du nicht als Ossi zu erkennen bist". Es macht mich wirklich traurig das zu hören. Bitte höre nie auf Videos zu diesem Thema zu machen ich freue mich jedes mal von Herzen wenn ich sehe, dass dieses Thema doch noch nicht ganz tot ist im Sturm der modernen Medienlandschaft.