- Retterwurf über dem Unterberghorn
- Ungewollt nahe Landung am Helikopter
Aufgrund der vielen berechtigten Nachfragen habe ich hier einige Erklärungen angefügt:
Ich habe direkt nach der Landung noch ein Gespräch mit dem Heli-Piloten gehabt und aufgezeichnet, das ich aber hier nicht zeige, da ich nicht nach seiner Einwilligung zur Veröffentlichung gefragt habe und ich die Diskussion hier nicht noch mehr anheizen wollte.
Er hat mich auch noch einmal auf die gefährlichen Turbulenzen durch den Rotor hingewiesen. Und ich müsste doch wissen, dass er auf dem Gleitschirmlandeplatz landet.
Nö, das wusste ich eben nicht, oder habe ich da ein imaginäres H-Symbol auf dem Landeplatz übersehen? Nach seiner Aussage könne er landen, wo er wollte. Ich habe ihm dann noch einmal kurz meine Sichtweise der Situation erklärt, und dass ich im Endanflug in 2m Höhe
nur noch beschränkte Optionen habe, aber im Notfall noch nach rechts ausgewichen wäre.
Aber der Reihe nach.
Als ich den Heli in der Ferne bemerkte, befand ich mich ca. 400 über dem Landeplatz.
Ich war mir nicht sicher, ob der Heli wirklich meine Position ansteuern würde oder irgendwo anders hinfliegt. Aber ich dachte, dass es besser ist, den Luftraum freizumachen damit notfalls er Heli freie Bahn hat. Aufgrund des starken Nordwestwinds am Boden habe ich mich frühzeitig für den Hauptlandeplatz entschieden, da bei diesen Bedingungen der Ausweichlandeplatz wegen der Leesituation sehr riskant ist. Ich habe die Ohren angelegt und den Beschleuniger getreten, um meine Sinkrate zu erhöhen, da ich sah, dass er Heli weiterhin auf meine Position zuhält.
Ich habe Ausschau nach einem H-Zeichen irgendwo auf dem Boden gehalten, dass der Heli eventuell für sich beansprucht. Aber nichts da.
Ich war immer noch davon überzeugt, früher als der Heli am Boden zu sein und begann meinen Endanflug. Selbst hier war ich mir noch nicht sicher, wo genau der Heli landen will. Da ich den Endanflug ziemlich östlich angesetzt hatte, um dem Heli möglichst fern zu bleiben,
musste ich mich auch darauf konzentrieren, nicht in die Bäume zu geraten.
Als dann letztendlich feststand, dass der Heli auf dem Paragleiterlandeplatz runterkommt, wollte ich ganz am östlichen Rand des Landplatzes landen.
Bei einem 25-ger Gegenwind kann man sich normalerweise fast auf der Stelle runterwürgen.
Das wäre dann ca. 200m von Heli entfernt gewesen, und alle wären glücklich.
Aber da habe ich wohl schon den vom Heli erzeugten Aufwind bekommen. Mit "Pumpen" dachte ich trotzdem, dass ich das schaffen würde. Aber ich kam einfach nicht runter. Da ich aber nicht einen Furz von Turbulenz im Schirm gespürt habe, bin ich eben (vielleicht unbewusst) in dieser Spur geblieben. Ansonsten wäre ich vielleicht tatsächlich weiter nach rechts ausgewichen (auch in dieser niedrigen Höhe). Der Heli hatte aber schon vor meiner Landung auf "Leerlauf" geschaltet. Das heißt, ich habe wohl nicht das "volle Programm" abbekommen. Man sieht ja auch, dass der Schirm in Richtung Heli fällt. Also zu diesem Zeitpunkt bestand keine Gefahr mehr.
Denkt man sich den Heli weg, war es eigentlich eine butterweiche problemlose Landung. (Duck und weg)
Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer. Es wäre deutlich sicherer gewesen, schon frühzeitig die ungemähte Wiese anzusteuern. Aber wäre der Heli dann dort gelandet, käme der Vorwurf, warum ich nicht anderswo ausgewichen wäre. Also verlieren tue sowieso immer ich.
Übrigens, ich habe den Heli nicht an der Landung behindert (ergab sich auch aus dem Gespräch mit dem Heli-Piloten). Ich habe mich dem Heli ja eigentlich erst dann gefährlich genähert, als der schon am Boden stand.
Der Heli war nicht auf dem Bergungsflug, sondern bereitete erst die Bergung vor.
D.h. der Heli stand erst noch ca. 10min am Boden, bevor er dann zur eigentlichen Bergung abhob.
Es war schon zu diesem Zeitpunkt bekannt, dass der Gleitschirmpilot "nur" einen Armbruch erlitten hatte und nicht lebensgefährlich verletzt war.
9 июл 2019