Wie Kant Rassismus "verwissenschaftlicht" hat. 

Bei Marx findet man garantiert keinen Rassismus im Sinne einer "wissenschaftlichen" Einteilung von Menschen in Rassen wie bei Kant. Eher schwirrt bei ihm immer so ein typischer Rassismus der Zeit mit (spricht z.B. vom "Neger" usw.). Was bei Marx in seinem Frühwerk anzufinden ist und was er erst sehr spät aufgearbeitet hat, ist ein starker Eurozentrismus, der jedem Land eine unilineare Entwicklung von verschiedenen Produktionsmodi überstülpt, ähnlich wie sich die europäischen Länder entwickelt haben. Kapitalistische Länder seien dann Ländern, mit vorkapitalistischen Verhältnissen überlegen, in denen sich diese Entwicklung noch abspielen muss. Der Kolonialismus wird so als Zivilisierungsmission und notwendiger Schritt auf dem Weg zum Kommunismus gerechtfertigt. Diese Ansichten hat Marx jedoch später im Kovalevskij-Exzerpt und den Entwürfen zum Brief an Sassulitsch revidiert.

@@fefeisbored1958 das ist zwar soweit richtig, aber wenn man sich etwas mit seiner Biographie beschäftigt, stößt man auch zu seinen späten Zeiten auf abfällige rassistisch-sexistische Kommentare. So soll er beispielsweise seinen Schwiegersohn einst als Abkömmling einen Gorillas bezeichnet haben. Sicher er hat diese Form von Rassismus nicht verwissenschaftlicht, aber wenn man bedenkt, dass man ihn, analog zu Kant, als einen Vordenker bezeichnet, der seiner Zeit voraus gewesen sein soll, ist dies dennoch nicht zu übersehen. Zumindest sollte man es meiner Meinung nach, im Studium und allerspätestens in der Verbreitung seiner Werke erwähnen, natürlich auch historisch aufgearbeitet. Aber dies sollte man meiner Meinung nach bei allen Texten mit derartigen Biographien im Hintergrund machen.

Ist mir auch schon aufgefallen. Ein weiteres Beispiel zwar nicht in der Philosophie aber in der Physik ist Thomas Ederson genauso wie Jung als Gründervater der Psychoanalyse

Prima, dass Ihr (junge Generation) das deutlich macht. Kants Verhaftetsein im Denken seiner Zeitt in dem, was Ihr hier als Rassismus anklagt. Aber lasst doch bitte den moralischen Grundton weg, wenn Ihr erkenntnisphilosophisch argumentiert. Und fordert bitte nicht, Kant nun nicht mehr für dessen "richtige" Erkenntnisse preisen und danken zu dürfen. (Gilt auch für Hannah Arendt u. a.) Wie Ihr stand auch Kant zunächst einmal auf dem Boden seiner Zeit. Er machte deshalb einen riesigen Sprung, Denk- bzw. Erkenntnissprung, mit und in seinen philosophischen Einsichten. Und genau dieser ist mit die Grundlage dafür, dass Ihr heute so oberlehrerhaft daherkommen könnt!!! Ich nehme an (und hoffe), Ihr, die Ihr hier so lauthals und fast selbstgerecht die Denkenden der Euch vorangegangenen Zeiten kritisiert, dass Ihr Euch selbst nicht für gottgleich haltet. Folglich werdet auch Ihr Denkfehler machen - schon, weil auch Ihr Eurer Zeit nicht vollständig entfliehen könnt! Dann und nur dann, wenn Ihr argumentativ nachweisen könnt, dass Kants Auklärungsgedanken vom nicht korrigierten Rassismusgedanken beeinflusst und deshalb falsch sind, nur dann könnte und würde ich mit Euch jungen, :wilden" Philosophen (!) - und Philosophinnen :-) - in diesem Punkt gerne ernsthaft diskutieren. - Mit einem Augenzwinkern angefügt: Zum Ende meines phillosopischen Studiums glaubte auch ich, z. B. Fichte 'in Grund und Boden stampfen' zu können. Erst viele Jahre später ging mir das hellere Licht auf.

Rassismus gibt es seit Beginn der Menschheit. Schon lange vor Kant haben islamische Gelehrte ihre Rassentheorien niedergeschrieben, besonders Araber und Perser. Das war 800 Jahre vor Kant.

Ich studiere Geschichte und Deutsch auf Lehramt und werde diese Seite von Kants Schriften auf jeden Fall diskutieren! Egal ob es im Lehrplan steht oder nicht, versprochen!

Ich hab Zula drüber geschrieben!

Me too

Zum Beispiel Mary Wollstonecraft. Sie hatte mehrere Schriften über die Rechte von Frauen im Sinne der Aufklärung verfasst. Viele feministische Bewegungen, z.B. die Suffragetten haben sich auf sie bezogen. Fun Fact: sie ist übrigens die Mutter von Mary Shelley, die Frankenstein geschrieben hat.