Als während des Zweiten Weltkrieges am 22. Juni 1941 drei Millionen deutsche Soldaten die Sowjetunion angriffen, wurde die Wehrmacht unterstützt von weiteren 690.000 italienischen, ungarischen, rumänischen, finnischen und slowakische Soldaten. Damit war schon zu Beginn des Unternehmen Barbarossas die Wehrmacht alles andere als heterogen. Und betrachtet man sie zwei Jahre später, 1943, war aus dem riesigen Heerbann eine internationale Armee geworden, in der jeder dritte Uniformierte auf deutscher Seite kein Deutscher mehr war. Allerdings waren die Gründe dafür unterschiedlichster Natur.
Diese Betrachtung beleuchtet die Hintergründe für das Engagement vieler nord, west und südeuropäischer Staaten und freiwilliger Einzelpersonen, aber auch die große Zahl der in den Osttruppen zusammengefassten "Hilfswilligen" (HiWis) mit bis zu einer Million Russen, 280.000 Kaukasiern, 250.000 Ukrainern, 160.000 Letten, 60.000 Esten, 47.000 Weißrussen und 20.000 Litauern. Damit kann festgestellt werden, dass der Krieg gegen die Sowjetunion nicht allein ein deutscher, sondern zum geringeren Teil auch ein europäischer war, in dem viele Erwartungen und Intentionen gebündelt waren, die allerdings zum Teil vom ersten Tag an nicht miteinander vereinbar waren.
12 июл 2022
