Nicht pumpen (Hämolysegefahr), Stauschlauch max eine Minute dran lassen und öffnen, sobald das Blut fließt. Für einen Lehrfilm ist da noch einiges zu verbessern.
Es gibt hierzu tatsächlich keine einheitliche Lehraussage. Ziel des Staubandes ist es, den Rückfluss des Blutes in den Venen zu verhindern (zu stauen), damit sich die Venen dadurch füllen und dicker werden. Somit sind sie besser sichtbar und können besser punktiert werden. Der Nachteil des Stauens ist, dass du dir dadurch bestimmte Blutwerte verfälscht, weil das Blut "steht" und sozusagen nicht mehr "frisch" ist. Deshalb sollte nur so kurz wie möglich gestaut werden! Wenn du bei einem Patienten die Venen gut sehen oder tasten kannst, kannst du tatsächlich während Einwirkzeit des Desinfektionsmittels die Stauung lösen. Alternativ kannst du auch das Stauband NACH der Punktion, aber VOR der Blutentnahme lösen. Bei Patienten mit sehr dünnen Venen kann es dir jedoch passieren, dass du nach dem Lösen des Staubandes kein Blut mehr bekommst oder dass dir die Vene sogar kollabiert und du erneut "pieken" musst. In der Praxis staue ich, punktiere die Vene, nehme das Blut ab und wenn ich tatsächlich "zeitkritische" Blutwerte benötige (z.B. venöse BGA, Lactat, Kalium) dann nehme ich diese Monovetten zum Schluss ab und löse vorher die Stauung.
Sarah Brandl Die Zeit, die du stauen darfst, ist abhängig von den Blutwerten, die du benötigst. Für ein kleines Blutbild ist die Stauzeit ziemlich egal, Lactat oder eine venöse BGA benötigen jedoch nahezu ungestautes Blut - da wäre die Minute zu lang. Für die „normale“ Hausarztpraxis liegst du mit der Minute aber gut.
Ihre Onlineschule ist wirklich super für die praktischen Tätgikeiten. Ich bin Mitglied des Prüfungsausschusses im Bereich Nordrhein. Wir legen allerdings Wert darauf, dass nach dem Ertasten der Vene der Stauschlauch wieder gelockert wird. Weiterhin soll dieser auch gelöst werden, sobald Blut in die erste Abnahmemonovette fließt.
Vielen lieben Dank für das Feedback! :-) Die Frage der Stauung ist schwierig: das Lockern direkt nach dem Tasten kann zu erschwerten Bedingungen bei der BE führen, insbesondere bei widrigen Venenverhältnissen. Bevor die Punktion dann nicht gelingt, würde ich eher die längere Stauung in Kauf nehmen. Gleiches gilt für das Lösung der Stauung, bevor das Blut in die erste Monovette fließt. Sicherlich ist dies wünschenswert, funktioniert aber nur bei guten Venen. Die Prüflinge müssen meines Erachtens abwägen: evt. Qualitätsverlust vs. erhöhte Schwierigkeit (mit erhöhtem Risiko). Ansonsten haben Sie aber natürlich vollkommen Recht! Die Ärztekammer Niedersachsen gibt für die Prüfungsauschüsse konkrete Tätigkeitsbeschreibungen vor, die Ärztekammer Westfalen-Lippe, für die ich im Prüfungsauschuss sitze, hat hier keine allgemein verbindlichen Vorgaben. Wenn unsere Prüflinge zu lange stauen, frage ich, welche Konsequenzen das haben kann. Auf der andere Seite „erwische“ ich mich auch regelmäßig, dass ich deutlich länger staue - insbesondere dann, wenn ich froh bin, dass ich beim Patienten überhaubt irgendwo eine Vene zum Punktieren finde, besonders in Situationen, in denen ich nicht zeitnah auf ein Sono-Gerät zurückgreifen kann.
Laut der Ärtzekammer sollte die Stauzeit nicht mehr als 60 sec betragen und der Stauchschlauch direkt gelockert werden , wenn sobald das Blut fließt. Gutes Video aber daher leider für die Praktische Prüfung ungeignet zum lernen.
Vielen Dank für dein Feedback! Du müsstest deine Aussage etwas differenzieren: welche Ärztekammer gibt das denn so vor? Schau dir mal die anderen Kommentare an, da findest du die Diskussion und die Begründung....
Die lösen die Stauung aber auch erst NACH dem Punktieren. Wie gesagt: Hintergrund ist, dass einige Werte bei zu langer Stauzeit hämolytisch werden - daher die 60 Sekunden der ÄKN. In der Literatur findet man zur „erlaubten“ Stauzeit verschiedene Angaben (bis zu 3 Minuten). Für eine BGA oder eine Messung des Lactat können selbst 60 Sekunden zu viel sein. Wenn du das in der Prüfung erklären kannst, sorgst du für anerkennende Blicke :-) Ansonsten ist es natürlich sinnvoll, sich für die Prüfung an solche Tutorials zu halten!
@@dzhuliabinakaj9021 Das ist auch absolut richtig! Beim kleinen Blutbild werden jedoch nur Werte untersucht, die gar nicht hämolytisch werden können - von daher ist es dabei egal.
Super. Es wurde darauf geachtet, die Monovette nicht gleich bis zum Anschlag aufzuziehen, sondern Schritt für Schritt, damit die Blutkörper heile bleiben. Weiter so 👍 P.s., Schön wäre ein Armhalter, damit der Arm nicht in der Luft liegt.
Das habe ich nie verstanden. Warum halten manche viel zu großen Winkel, und deswegen stechen die die Venen durch, und dann ziehen die die Nadel raus. Lieber die Nadel nicht so tief reinstecken, und nicht so einen großen Winkel halten, beim einstechen.
Vielen Dank für den Hinweis! Du hast vollkommen Recht: Das "Pumpen" des Patienten vor der Blutentnahme führt zu einer vermehrten Freisetzung von Kalium (KA) und verfälscht somit unter Umständen den Wert (durch zu hohe Ergebnisse). Bei der Aufnahme des Videos sind wir von der Abnahme eines kleinen Blutbildes ausgegangen - da hierbei das Kalium nicht mitbestimmt wird, hätte ein Pumpen keine Konsequenzen.
Cool, vielen Dank für dein Feedback. Das freut mich! Wenn du magst, darfst du den Tipp gerne auch an deine Klassenkameraden weitergeben… Ansonsten freue ich mich hier natürlich immer über Likes oder über ein Abo :-)
Wenn man sich das Video vor einer Blutabnahme anschaut, um sich zu beruhigen, aber es alles noch viel schlimmer macht. Da wurde ja gefühlt n halber Liter abgenommen😂
Anatomisch ist da jeder Mensch etwas anders. Im Video wird die Vena cubitalis punktiert - die Butterfly-Nadel sitzt genau richtig. Das erkennt man daran, dass Blut in den Schlauch des Systems zurückläuft und sich die Monovetten schnell füllen.
Ja klar, aber am Ende musst du dir den Patienten und die individuellen Venenverhältnisse anschauen. Die Länge der Nadel, die sich zum Blutabnehmen in der Vene befindet, sollte natürlich möglichst kurz sein. Auf der anderen Seite ist es häufig für den Patienten angenehmer, wenn die Nadel mit Schwung eingestochen und dann ein Stück zurück gezogen wird, als wenn man die Nadelspitze nur langsam vorschiebt und dadurch „prokelt“. So etwas lässt sich aber auch tatsächlich schwer beschreiben, das ist eine Sache der Erfahrung und des Gefühls.
Ich bin in der Ausbildung und hatte bisher keine großen Schwierigkeiten beim Blut abnehmen, seit neuesten Zitter ich wie eine blöde wenn es ums Blutabnehmen geht. Vorallem meine linke Hand/Arm macht mich irre. Teilsweise zitter ich links so unkontrolliert das ich den Vacutainer nicht wechseln kann. 🙈🙈🙈 Lange Rede, kurzer Sinn: Ist es mit einem Butterfly einfacher?¿ Weil wenn ich quasi am Ende vom schlauch mit beiden händen hantiere ist es ja egal ob ich zitter 😅
Also ICH persönlich finde die Blutabnahme mit Butterfly-Systemen deutlich einfacher, als mit festen Nadeln, weil du die Bewegungen mit den Monovetten tatsächlich nicht direkt auf die Nadel überträgst. Meine Kollegin, die ich gestern gefragt habe, nimmt in der Praxis feste Nadeln, zuckte nur mit den Schultern und meinte: "Das funktioniert eigentlich ganz gut." Am Ende entscheidet dein Chef, welche Systeme er kauft und in der Praxis verwendet - da wirst du als Azubi leider kaum Mitspracherecht haben.... Bist du denn nervös bei der Blutabnahme? Oder aufgeregt?
LoeweBonbon Mhh, dann wird dir ein anderes Abnahmesystem wenig helfen. Da wir uns nicht persönlich kennen kann ich dir nur einen allgemeinen Tip geben: such dir eine Person, der du vertraust (Lehrer, Arbeitskollegin) und bitte sie um Hilfe. Als Berufsschullehrer habe ich schon viele Gespräche mit Praxen geführt, bei denen dann die wildesten Dinge herausgekommen sind. Häufig war meinen Schülerinnen das Problem gar nicht bewußt und ich konnte so vermitteln.
LoeweBonbon Ich bin Studienrat am Berufskolleg Ahlen (Kreis Warendorf, NRW). Meine Praxiserfahrung bekomme ich in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Josephs-Hospital Warendorf.
Sollte der „Patient“ eine „Faust“ machen bevor das Blut abgenommen bzw. nachdem dae Stauband angelegt wurde? Kann man die Blutabnahme auch ohne Stauband durchführen? Falls ja, sollte der Patient in diesem Fall eine Faust mittels der Hand ballen oder hat dies keinen Vorteil oder Nachteil?
Ja, grundsätzlich hilft das. Es handelt sich um eine lokale Betäubung (Lokalanästhetikum), meistens mit dem Wirkstoff Lidocain. Häufig werden diese Pflaster bei Kindern verwendet.
wieso sollte wenn ich lokal betäube dadurch die angst weg sein? die angst ist im kopf und sobald man vor ort ist und es zum stich kommt kriegt man eine extrem unangenehme panikattacke. da hilft kein pflaster.
Bei 01:30 wird die Verpackung frisch aufgemacht. Bei mir war bereits keine Verpackung vorhanden sondern nur der plastikstopel dran. Habe ich das Recht meinen Arzt anzuzeigen ? Den ich habe seitdem ein ziehen am arm und eine schwellung. Auserdem muss ich mit der ungewissheit weiterleben was der hinter 4 Wänden mit der kanüle gemacht hat
Es ist durchaus üblich, dass die MFA die Injektion vorbereitet und die Nadel (Kanüle) aus der Verpackung nimmt und auf einem Tablett bereitlegt. Wichtig ist, dass die Schutzkappe aufgesteckt bleibt - dann bleibt die Nadel auch steril.
@@mfa-onlineschule den Plastikstopsel könnte man trotzdem beliebig auf und abstecken.... woher soll ich jetzt wissen ob dies getan wurde bevor ich den Raum betreten habe oder gar die Nadel in impfflüßigkeit getaucht wurde ? Die Verhärtung kan ich mir nicht anders erklären
Bei vielen Patienten kannst du die Vene nicht sehen - dann ertastest du sie. Ohne Handschuhe ist das deutlich einfacher. Wichtig ist allerdings, dass nach dem Desinfizieren nicht mehr getastet wird - das würde die Punktionsstelle verunreinigen.
Das hat 2 Gründe: 1. Das Serum-Röhrchen hat das größte Volumen. Der Totraum in der Kanüle (und dem Schlauch) ist nach der Punktion noch mit Luft gefüllt. Diese Luft muss erst in die Monovette gezogen werden, bevor Blut kommt. Bei einem großen Volumen fällt dies weniger ins Gewicht, als zum Beispiel bei der deutlich kleineren EDTA-Monovette. 2. Nur aus der Serum-Monovette werden Werte ermittelt, die bei zu langer Stauung so verfälscht werden, dass sie nicht mehr aussagekräftig sind (das Blut ist dann hämolytisch). Deshalb macht es Sinn, diese Werte zuerst abzunehmen. Es gibt allerdings eine Situation, in der es sinnvoll ist, erst das EDTA Röhrchen abzunehmen: wenn in einer Notfallsituation die Vene so schlecht bzw. instabil ist, dass man froh ist, überhaubt ein paar Tropfen Blut zu bekommen. Aus dem roten EDTA-Röhrchen bekommt man immerhin schonmal ein kleines Blutbild.
@@silvanaplanert5231 Du meinst jetzt die Blutentnahme an sich? Das Blut kann im Labor untersucht werden. An vielen Werten kann der Arzt Krankheiten erkennen.
Hallo ich war Heute zum Blut abnehmen und die Ärztin hat es auf der einen Seite probiert, da kam nix raus dann hat sie mit der selben Nadel auf der anderen Seite Blut abgebommen! Jetzt bin nich verunsichert! Darf man das? Ist das nicht gefährlich?