Der Fehler B200 kam bei mir spontan (mitten im Druck). Die Selbstreinigung des Druckers und die manuelle Reinigung nach Ausbau (mit destilliertem Wasser von DM und 70%-igem Ethanol aus der Apotheke) beheben den Fehler B200 nicht.
Wenn der Fehler B200 kommt, ist es meist zu spät. Der Druckkopf ist höchstwahrscheinlich schon defekt. Mehr noch, auch die Hauptplatine könnte Schaden davon getragen haben. Ein Neukauf beider Bauteile (Druckkopf+Hauptplatine) würde den Druckerpreis deutlich übersteigen. Ein neuer Druckkopf allein wäre noch vertretbar.
Die Mikrodüsen im Druckkopf haben Heizelemente, die die Tinte schlagartig erhitzen, so daß eine Dampfblase entsteht und die Tinte aufs Papier schießt. Die Heizelemente werden von der Hauptplatine gesteuert. Wenn der Drucker öfter für längere Zeit (Monate) nicht im Betrieb war, trocknet die dünnflüssige Tinte trotzdem aus. Irgendwann verstopft sie die Düsen, flüssige Tinte fließt nicht nach. Heizelemente überhitzen sich, weil keine flüssige Tinte da zum Verdampfen bzw. zur Abführung der Hitze ist. Es könnte aber auch sein (Vermutung), daß sich Bauelemente unter thermischer Wechselbeanspruchung (kalt/warm) einfach irgendwann mal wegen Materialermüdung verabschieden.
Die defekten Heizelemente könnten wiederum Schäden an den Leistungsbauelementen auf der Hauptplatine verursachen. Vor Bestellung eines neuen Druckkopfs sollte ein Drucker-Selbsttest wie folgt durchgeführt werden, um den Zustand der Hauptplatine grob einzuschätzen. (Sonst endet jedes Einschalten beim Fehler B200). Deckel hochschwenken und einrasten. Roten Knopf (mit dem roten Dreieck) drücken und halten, Einschalter (ON) drücken und halten, roten Knopf loslassen und 5- bis 10-mal drücken. Einschalter loslassen. Deckel erst schließen bevor der Patronenwagen ganz nach links einfährt, aber auch nicht zu spät. Dann kommt man hoffentlich zum Menü mit Kopieren/Scannen. Probedruck per Kopieren in Farbe starten, wenn Papier eingezogen und gedruckt wird (auch wenn nur schwarz oder nur Farbe), wäre die Chance einer funktionierenden Hauptplatine vorhanden, mehr nicht. Mit diesem Selbsttest könnten 2 andere Optionen ausprobiert werden. Den Druckkopf und die Patronen draußen lassen und schauen, ob der Drucker das merkt und danach verlangt. Wenn ja, ist diese Überprüfungsfunktion zumindest noch vorhanden. Oder über den PC und WLAN eine Selbstreinigung starten, die jedoch eine Unmenge an Tinten verbraucht und behebt bei mir den Fehler B200 nicht.
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Neuen Druckkopf eingebaut und es geht wieder ! Hauptplatine also noch OK.
Anmerkungen:
- Das Geschäftsmodell der Tintenstrahldrucker ähnelt dem der Öllampen, Lampen verschenken und Öl verkaufen. Noch offensichtlicher wird es bei den Patronen, neue Druckerreihe braucht neuen Patronentyp, nur um den Nachbauern / -füllern einen Schritt voraus zu sein.
- Drucker sind also eine Art Wegwerfartikel, es sei denn, man hat während der Nutzung eine Beziehung mit dem Gerät aufgebaut (wie beim Auto). Im zweiten Fall ist der Kauf eines neuen Original-Druckkopfs vertretbar (ca. 80% des ehemaligen Druckerpreises). Billigerer Druckkopfnachbau druckt evtl. nur schwarz !
- Die im letzten Teil des Videos gezeigten manuellen Reinigungen haben bei mir nichts gebracht da der Druckkopf schon vorher defekt war. Wenn Reinigung, dann vor Auftreten des Fehlers B200, d.h. Reinigung sollte nach langem Stillstand und bei schlechtem Ausdruck erfolgen. Eskalationsstufen je nach Erfolg/Mißerfolg: mit destilliertem Wasser einweichen und spülen, mit Alkohol (z.B. Ethanol), mit Spritzer. Zerlegen des Druckkopfes ist wegen möglichen Totalausfalls zu riskant und bleibt als letzte Option. Die grüne Platine mit den 49 Kontakten soll nicht naß werden, da sie auf der verdeckten Seite möglicherweise Bauelemente trägt (deren Füße in den runden Löchern am Ende der Leiterbahnen stecken). Überprüfung der Heizelemente durch Messung unmöglich, weil Schaltplan nicht verfügbar ist. Abkleben bestimmter Kontakte hilft nur die Fehlermeldung B200 zu überspringen, um eine Selbstreinigung zu starten, oder Funktionen der Hauptplatine (Papiereinzug, Drucken) zu überprüfen. Ein Drucker-Selbsttest (wie oben beschrieben) wäre da einfacher, weil Abkleben auch Deaktivieren bedeutet.
- Da der Drucker öfter selbst automatisch reinigt und dabei auch Tinten verbraucht, wäre es vielleicht sinnvoller, eine farbige Seite pro Woche zu drucken, um die Düsen freizuhalten !
15 июн 2020
