Adaptive REKUPERATION - im BMW iX. Automatische Einstellung des Rekuperationsgrad durch das Auto 

Ich bin vor ein paar Tagen den Audi Q8 E-tron (Vorführwagen) gefahren. Dessen "adaptive" Rekuperation ist deutlich eingeschränkter im Vergleich zum iX. Also wirklich Welten... aber vielleicht ist der Q8 auch ein älteres Modell im Vergleich zum iX, der zwei Jahre erst auf dem Markt ist.

Ich verstehe Dein Argument. Ich bin beide Varianten bei BMW gefahren (i3 und iX) und muss klar sagen, dass die adaptive Rekuperation die angenehmste Fahrweise bedeutet. Es fühlt sich viel mehr nach "Gleiten durch den Straßenverkehr" an. Dabei ist das adaptive System so gut von BMW, dass du es halt kaum merkst, aber das Auto dennoch viel automatisiert für dich durchführt. Bin auch gerade das System im Audi Q8 e-tron gefahren und dort ist es einfach nur mies, im Vergleich zum iX. Kann nur empfehlen, den iX mal mit der adaptiven Rekuperation zu testen.

@christianedrews9225 Nein, die adaptive Rekuperation dient eben nicht dazu, das Verhalten eines Verbrenners zu simulieren. Da haben Sie den Sinn und Zweck der adaptiven Rekuperation wohl noch nicht ganz verstanden. Im übrigen verzögert ein Verbrenner im normalen Fahrbetrieb grundsätzlich stets statisch (sicherlich in Abhängigkeit des eingelegten Gangs) und nicht adaptiv. Das Fahren mit einem elektrischen Fahrzeug sollte so effizient wie möglich sein. Ich denke, da sind wir uns einig. Effizientes Fahrverhalten liegt dann vor, wenn die eingesetzte Energie im Fahrbetrieb gar nicht erst rekuperiert werden muss. Denn Rekuperation gewinnt zwar Energie zurück, aber immer nur unter Verlust - mindestens 1/3 der eingesetzten Energie geht dabei in Form von Wärme oder Reibung verloren. Kann ich dagegen beispielsweise auf einer Straße oder Autobahn dahingleiten, weil ich z.B. unmittelbar vor mir keinen Vordermann habe, keine Kreuzung, keinen Kreisverkehr, keine Geschwindigkeitsbeschränkung, keine gelbe / rote Ampel oder keine Kurve voraus ist, braucht das Fahrzeug beim Loslassen des Strompedals ÜBERHAUPT NICHT in die Rekuperation zu gehen, sondern es kann segeln. Beim Segeln oder Dahingleiten wird die ursprünglich eingesetzte Energie am effizientesten in Bewegung umgesetzt. Bei einem Fahrzeug, das hingegen nur statisch rekuperieren kann, geht das Fahrzeug beim Loslassen des Strompedals in der genannten Situation sofort in die Rekuperation. Das ist jedoch bei den genannten Situationen nicht effizient. Beschleunigt man anschließend sofort, um doch wieder die ursprüngliche Geschwindigkeit von gerade zuvor zu erreichen, hat man beim Rekuperieren Energie verloren und gleichzeitig auch neue Energie in die Bewegung gesteckt. Bei Fahrzeugen mit OnePedal-Driving kann man "Segeln" nur dadurch simulieren, indem man das Strompedal im Fahrbetrieb gerade nur so weit durchdrückt, dass gerade keine neue Energie aus der Traktionsbatterie zugeführt wird, aber das Fahrzeug auch nicht in die Rekuperation fällt. Und das ist mitunter nicht ganz einfach zu dosieren, weil man dazu während der Fahrt praktisch ständig die Power-/Repuperationsanzeige im Blick haben muss, um zwischen Power und Rekuperation zu bleiben. Und das kann z.B. bei langen Autobahnfahrten mühsam sein (sofern man nicht mit aktivierter Abstandsregelung unterwegs ist). Zudem muss in einer Vielzahl von Verkehrssituationen nicht immer mit der gleichen Intensität rekuperiert werden: Wenn ich mich z.B. einem Kreisverkehr, einer Kurve, einer Kreuzung oder einem vorausfahrenden Fahrzeug nähere und rechtzeitig vorher den Fuß vom Strompedal nehme, muss doch das Fahrzeug nicht sofort mit der maximalen Intensität rekuperieren, sondern kann doch mit geringer Rekuperation verzögern und dadurch die verbleibende Bewegungsenergie noch gut nutzen. Umgekehrt kann das Fahrzeug immer dann maximal rekuperieren, wenn es notwendig ist, z.B., wenn sich das Fahrzeug einer Kreuzung, einem Kreisverkehr, einer gelben oder roten Ampel, einem vorausfahrenden Fahrzeug, das langsamer ist als ich selbst, oder einer engeren Kurve nähert. Alle genannten Situationen hat die adaptive Rekupertionsregelung stets im Blick: Sie erfasst mittels Kameras und Radar-Sensoren konstant automatisiert die Umgebung (inkl. vorausfahrender Fahrzeuge und Geschwindigkeitsbeschränkungen), berücksichtigt dabei den Streckenverlauf mittels der Naviationskarten, hat eine mögliche aktive Navigation (für notwendige Abbiegevorgänge an Kreuzungen oder Ausfahrten) im Blick und kalkuliert auch die Neigung des Fahrzeugs bei Steigungen und Abfahrten mit ein. Simples One-Pedal-Driving mag im städtischen Umfeld aufgrund der ständigen Stop & Go-Phasen sicherlich praxiserprobt sein. Aber es gibt sowohl im städtischen wie außerstädtischen Umfeld genügend Gelegenheiten, bei denen man mit einer adaptiv arbeitenden Rekuperation effizienter und vor allem komfortabler unterwegs sein kann. Wer das nicht glaubt, dem empfehle ich einmal, sich für eine längere Fahrt hinter das Steuer eines Fahrzeugs mit adaptiver Rekuperation zu setzen. Es dauert sicherlich eine gewisse Zeit, bis man ein Vertrauen entwickelt, dem System in den unterschiedlichen Verkehrssituationen die Entscheidung zur Festlegung der jeweiligen Rekuperations-Stärke vollständig selbst zu überlassen. Anschließend ist man dann jedoch sehr entspannt und vor allem auch effizient unterwegs.

@@Hollapopp Beim 1-Pedal Driving nimmt man halt den Fuß nie vom Gaspedal sondern dosiert damit die gefahrene Geschwindigkeit direkt. Das ist sowohl auf der Autobahn als auch in der Stadt einfach machbar. Die Unsitte, den „Fuß vom Gas zu nehmen“ resultiert aus der Verbrenner Fahrweise. Die will man hiermit simulieren, um den Umstieg leichter zu machen. In ein paar Jahren wird es diese Verrenkungen nicht mehr brauchen.

@@CDGera1924 Fuß vom „Gas“ ist keine Unsitte aus Verbrennetzeiten, sondern ist komfortabel für den Fuß gerade auf längeren Strecken und ermöglicht bei Fahrzeugen mit adaptiver Rekuperation einen sehr entspannten Fahrstil. Ich kann mit meinem Fahrzeug sowohl adaptiv rekuperieren wie auch im One Pedal-Mode fahren. Nach Deinen Ausführungen zu urteilen kennst Du aus eigener Erfahrung wohl nur One Pedal und das Erlebnis noch nicht, adaptiv rekuperierend unterwegs sein zu können. Deine Aussagen zur adaptiven Rekuperation sind daher wohl nur reine Mutmaßungen. Mach gerne mal eine Probefahrt. Danach können wir gerne darüber diskutieren.